02.06.2020 Kreis Offenbach Ein Fall von Equine Infektiöse Anämie (EIA, Ansteckende Blutarmut der Einhufer) ist in Rodgau-Jügesheim aufgetreten. Das Hessisches Landeslabor in Gießen hat das Virus bei einem rund 14 Jahre alten Wallach nachgewiesen. Das Tier muss nach tierseuchenrechtlichen Vorschriften eingeschläfert werden...... weiterlesen hier
Die Ansteckende Blutarmut der Einhufer (Syn. Equine Infektiöse Anämie, Infektiöse Anämie der Einhufer) ist eine durch ein Lentivirus, Familie Retroviridae, hervorgerufene Erkrankung von Tieren der Familie Equidae (Pferde, Ponys, Esel, Maultiere, Maulesel, Zebras). Die Ansteckende Blutarmut der Einhufer kommt weltweit vor, tritt jedoch regional gehäuft in Nord- und Südamerika, Asien, Afrika, Australien sowie Süd- und Osteuropa auf. In Deutschland wurden in den letzten Jahren vereinzelt Fälle in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Thüringen nachgewiesen. Diesen Fällen liegen häufig infizierte Equiden, die nach Deutschland importiert oder verbracht wurden, zugrunde. 2017 wurde in Deutschland bei 11 Polopferden aus 7 Haltungen die anzeigepflichtige Tierseuche ansteckende Blutarmut der Einhufer (infektiöse Anämie der Einhufer, EIA) festgestellt. Gemäß der entsprechenden Schutzverordnung wurden die positiv getesteten Pferde getötet. Die zuständigen örtlichen Veterinärbehörden leiteten die rechtlich vorgeschriebene Sperrung und Untersuchung der betroffenen Bestände und der Kontaktbetriebe ein. Betroffen sind derzeit die Bundesländer Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern. Aus den Niederlanden wurde ebenfalls ein Fall bei einem Polopferd gemeldet. Artikel 2017
Seit dem 07.06.2017 ist EIA deutschlandweit bei 18 Pferden in in elf Betrieben (6 Bundesländern) nachgewiesen worden. Die nach Landesrecht zuständigen Behörden teilen dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft jeweils unverzüglich das Auftreten anzeigepflichtiger Tierseuchen mit; die Meldung erfolgt im Wege der elektronischen Datenübertragung unter Verwendung des EDV-Programms "TierSeuchenNachrichten (TSN)".
TSIS – TierSeuchenInformationsSystem
EIA ist in Teilen von Europa, Amerika, im Mittleren und Fernen Osten, Russland und Südafrika verbreitet. Besonders in Rumänien gilt die Erkrankung als endemisch. So ist es seit dem 1. Oktober 2010 verboten, Pferde aus Rumänien in die Schweiz einzuführen. In Österreich wurde die Seuche seit 2002 nicht mehr diagnostiziert. Dort ist der Transport lebender Pferde aus Rumänien ist an besonders strenge Regeln gebunden, etwa an die Vorlage eines Coggins-Tests. Angesichts häufigerer Fälle der ansteckenden Blutarmut bei Einhufern hat der Bundesrat die Verordnung zur Änderung der Viehverkehrsverordnung und sonstiger tierseuchenrechtlicher Verordnungen beschlossen. Mit dieser Änderung besteht nun bundesweit für Veranstalter von überregionalen Veranstaltungen mit Pferden die Pflicht zur Dokumentation der Daten bezüglich der teilnehmenden Pferde, inklusive der Daten der Halter und der Haltungsorte der Tiere. weitere Informationen hier
Eine Informationsbroschüre zur Erkrankung und Gesundheitsprophylaxe
gfür Pferdebesitzer und Stallbetreiber als pdf