Seit 1973 ist die VFD in Deutschland Interessenvertreter all jener Pferdehalter, Reiter und Fahrer, die nicht ausschließlich oder gar nicht turniersportlich orientiert sind. Die VFD wurde in den alten Bundesländern gegründet, als ein neues Bundeswaldgesetz massive Beschränkungen für das Reiten in der freien Natur vorsah. Die geplanten Änderungen traten nicht in Kraft. Inzwischen ist die VFD mit ca. 60.000 Mitgliedern bundesweit der zweitgrößte Zusammenschluss von Pferdefreunden in Deutschland nach der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V. (FN).
Die VFD widmet sich verstärkt den Belangen des Natur- und Tierschutzes, insbesondere der artgerechten Pferdehaltung, pferdegerechtem Umgang und dementsprechender Ausbildung der Reiter und Fahrer.
In Sachsen hat der Landesverband in den letzten Jahren stark an Profil gewonnen. Die VFD konnte ihr Ansehen durch Messeauftritte, Organisation von überregionalen Veranstaltungen, Lehrgängen und Reitertreffen und durch die Weiterbildung von ambitionierten Freizeitreitern zu Geländerittführern und Übungsleitern festigen.
Sie ist zum festen Faktor in der sächsischen Reiterszene geworden. Die VFD gehört zu den Initiatoren der Programmgestaltung auf der Messe „Jagen, Fischen, Reiten“ im Dresdener Ostragehege. Bei den damaligen Vorführungen stand das Kulturgut Pferd und die bunte Vielfalt des Reitens und Fahrens im Mittelpunkt. Mittlerweile wurden die Messehalle umgebaut und mit Teppichen und Polstern versehen. Pferde sind seither unerwünscht!
Wir als VFD setzen uns weiterhin für die Akzeptanz und den Austausch aller pferdegemäßen Umgangsformen und Reitweisen ein.
Das Gelände- und Wanderreiten vereint die verschiedensten Interessenlagen und Reitweisen. Es begegnen sich Schweres Warmblut und Bosnisches Gebirgspferd, Haflinger, Araber, Islandpferde und Paso Finos mit Vielseitigkeits-, Wanderreit- oder Westernsattel. Und scheinbar unterschiedliche Auffassungen und Reitweisen sind meist gar nicht so weit entfernt, wie es Rasse, Reitweise oder Outfit glauben machen wollen. Wo Pferde und Reiter in harmonischer Eintracht erscheinen, stehen immer viel Übung, Erfahrung, Einsicht und Wissen dahinter – und der Wille, das Pferd in seinem Wesen kennen zu lernen und zu verstehen. In diesem Sinne hat sich die VFD Landesverband Sachsen e.V. während der letzten Jahre ausschließlich durch die ehrenamtliche Arbeit motivierter Pferdeleute entwickelt.
Unsere Ziele
Als 1973 ein neues Bundeswaldgesetz erarbeitet wurde, das die Reiter aus dem Wald verbannt hätte, gingen viele Pferdehalter auf die Barrikaden. Sie gründeten in Hannover die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V. und setzen sich seither dafür ein, daß dem Pferd nicht nur ein Status als Sportgerät zugestanden wird.
In der DDR gab es kein Waldverbot für Reiter - aber es gab auch nur wenige Menschen, die sich Pferde halten konnten. Nach der Wende gehörte zur neuen Freiheit, daß sich jeder den Traum vom Reiten und später vom eigenen Pferd erfüllen konnte. Doch die neu geschaffenen Landeswaldgesetze sperrten - noch ehe wir Neupferdehalter uns recht versahen - die Reiter und Pferde aus.
In Sachsen kostete das Reiten im Wald anfangs DM 100, dann € 50, später € 35, zuletzt 10 Euro jährlich. Reitmarken gibt es ab dem 01.01.2015 nicht mehr. 22 Jahre nach Gründung der VFD Sachsen und stetem renitenten Nachhaken sind wir endlich beim Thema Reitrecht kurz vor der Ziellinie!
Wir können nicht oft genug mit freudigem Stolz darauf hinweisen, daß es ein Brief der VFD an den Sächsischen Rechnungshof war, der zum Umdenken in der Politik und zur Änderung des § 12 SächsWaldG führte.
Unsere Aufgabenschwerpunkte
Interessenvertretung gegenüber Behörden, Verbänden und Institutionen
Alle Mitglieder sind aufgerufen, regional ihre Interessen bei der Reitwegegestaltung durchzusetzen. Wir, die VFD, sehen im Interesse aller Gelände- und Wanderreiter nur in der Novellierung des Waldgesetzes eine Chance für die Lösung des Dilemmas! Weiterhin sind alle Reiter aufgerufen, Reitverbote genauestens zu überprüfen: Häufig sind sie nur Ausdruck eines Interessenkonfliktes und keiner Lösung. Ansprechpartner sind die Landratsämter.
Wir bekämpfen Reitverbote und Beschränkungen, wo sie sinnwidrig sind!
Wissensvermittlung und Ausbildung
Unser Engagement für artgerechte Tierhaltung, tierschutzgerechten Umgang, angemessenem Verhalten in Natur und Umwelt erfordert die entsprechende komplexe Ausbildung von Pferd und Reiter. Unsere Reiterhöfe und Ausbilder bieten entweder selbst Lehrgänge an oder können Fachleute zu folgenden Themen vermitteln:
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artgerechte Pferdehaltung, Robustpferdehaltung und Fütterung
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Pferdegesundheit, Hufkunde (Barhufpflege und alternativer Hufbeschlag)
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Reiten unter Beachtung der Tragfähigkeit des Reiters auf langen Ritten u. a.
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Sicherheit mit Pferden in Wald, Flur und urbaner Landschaft, Gesetze, Haftung usw.
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Orientierung und Verhalten im Gelände von Wetterkunde bis Kartenkunde
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Reitweisen, geeignete Pferde und Ausrüstung für Wanderreiten
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Gymnastizierende Vorbereitung des Geländepferdes und des Reiters
Die VFD hat speziell für unser Profil eine Ausbildungs- und Prüfungsordnung entwickelt, nach welcher
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Reiter- und Fahrerpassprüfungen sowie Sachkundenachweise,
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Juniorprüfungen in 3 Stufen,
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Rittigkeitsprüfungen unabhängig von speziellen Reitweisen und
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Geländerittführer- sowie Wanderrittführer-Prüfungen
nach eigens entwickelten Kriterien und Vorbereitungslehrgängen abgenommen werden.
Gemeinsame Plattformen sind die Zeitschrift "Pferd & Freizeit", diese Homepage inkl. des Veranstaltungs- kalenders, Freizeitreitertreffen und Hoffeste, gemeinsame Ritte, Lehrgänge, Stammtische, Themenabende und viele andere Veranstaltungen.