Nach der Arbeit zum Stall hetzen, schnell eine Runde ums Viereck oder um den Wald, dann eilig wieder nach Hause, wo noch so vieles zu erledigen ist
– hatten wir uns das tatsächlich so vorgestellt mit dem eigenen Pferd oder auch der Reitbeteiligung? Sollte das Hobby nicht der Entspannung dienen, anstatt den Stress noch zu verschärfen?
Mit dem Pferde-Hobby ist es ein bisschen wie mit dem Jahresurlaub: Erst ab einer gewissen Mindestdauer kommen wir in der Ruhe an. Erst wenn wir wieder still zuhören und mit dem Herzen hinspüren können, sind wir auch wirklich beim Pferd.
Ein Wanderritt ist der Königsweg zur Gelassenheit: Der ruhige Rhythmus der Pferde überträgt sich, die Gedanken bleiben in der Situation, statt wild umherzuschwirren und sich mit allerlei Sorgen zu beschäftigen, und der Körper wird durchs Reiten und Führen genau richtig belastet. Im ruhigen Vorwärts bleibt der Stress zurück.
Damit auf einem langen Ritt auch alles klappt, vertraut sich der Neuling am besten einem ausgebildeten VFD-Wanderrittführer an, der von der Streckenplanung bis zur ersten Hilfe Bescheid weiß und eine Reitergruppe umsichtig führen kann. Verstehen sich dann die Reiter untereinander auch noch gut, ist so ein Ritt einfach perfekt.
Zum Einstieg eignen sich Tagesritte oder Wochenendtouren. Schon nach den ersten paar Stunden unterwegs ist die Veränderung zu spüren: Spätestens jetzt wird das Pferd wirklich wahrgenommen als präsenter Partner, das Denken beruhigt sich, und die umgebende ruhige Natur tut das Ihre. Rehe kreuzen den Weg, ganze Iltisfamilien bleiben in neugieriger Sichtweite und sogar Rotwild lässt die still vorbeiziehenden Reiter dicht heran.
Aber Vorsicht: Schon der erste Wanderritt kann süchtig machen. Immer wieder möchte man dem Alltag entfliehen, innerlich zur Ruhe kommen und mit dem Pferd zusammen die lebendige Natur um sich herum spüren.
Doch das Wanderreiten ist nicht nur ein Ausweg aus unserem heutigen hektischen, technikgesteuerten Alltag. Nein, lange Ritte sind eine uralte Fortbewegungsart des Menschen. Für Pferdehufe muss kein Zentimeter Boden versiegelt werden, denn Pferde kommen wie Wildtiere in der Natur zurecht und auf allen Wegen voran. Noch sanfter geht Tourismus nicht! Aus diesem Grund steht das Wanderreiten mit all seinen Vorteilen, aber auch den Risiken im Fokus des Themenmonats Mai der VFD, denn in einem dicht besiedelten Industrieland wie Deutschland müssen Wanderreiter einiges berücksichtigen. Eine gute Vorbereitung solcher Ritte ist Pflicht. Dann jedoch können sie Wunder wirken und Pferd und Mensch zusammenwachsen lassen.
Im vfdnet ist alles zu erfahren über die Ausbildung zum Gelände- und Wanderreiter, und hier finden sich auch erfahrene Rittführer, die gerne Ritte mit Interessierten auf die Beine stellen oder auch einmal bei einem VFD-Treff über die Durchführung eines solchen Ritts berichten.
Faszination Wanderreiten und -fahren!
Das Motto des Themenmonats Mai 2018!
Was hat es damit auf sich?
Pferdefreunde in Deutschland und Europa beschäftigen sich einmal im Jahr einen ganzen Monat lang mit einem bestimmten Thema rund um Pferde, Esel, Mulis.
Überall in Europa das gleiche Thema – unser Ziel ist ein freundschaftlicher, Erfahrungs- und Gedankenaustausch zum Wohle unserer Equiden auch über Ländergrenzen hinaus.
Alle Pferdefreunde, Vereine und Organisationen sind eingeladen, bei diesem gemeinsamen Event dabei zu sein und etwas beizutragen.
Mitmachen kann jeder! Tragt eure Veranstaltung im VFD-Terminkalender ein und wählt die Kategorie "Europäischer Themenmonat". Damit werden alle unter diesem Motto stattfindenden Veranstaltungen angezeigt. Wer sich noch nicht auskennt im vfdnet: hier im Hilfebereich findet ihr Videoanleitungen für die Registrierung und die Eintragung von Veranstaltungen.