Foto: Garbers
Pferdemenschen laufen auch bei minus 10 Grad stundenlang unverdrossen draußen herum: die Pferde müssen schliesslich versorgt werden oder - wo es die Bodenbeschaffenheit zulässt - trainiert werden.

Wer nicht gerade vor hat, in den nächsten Jahren seinen Körperumfang um das doppelte zu erhöhen, sollte sich ernsthaft überlegen, eine größere Investition zu tätigen und sich einen "Reitoverall" anzuschaffen. Diese Overalls kommen ursprünglich aus Island und sind dort seit vielen Jahren eine Selbstverständlichkeit unter den Reitern. Wo kann man die Kälteresistenz von Kleidung auch besser testen als im isländischen Winter? Inzwischen sind Reitoveralls auch bei vielen Reitern in hiesigen Gegenden beliebt geworden.

Gut, man stapft durch die Gegend wie das berühmte Michelin-Männchen und bedient sich dabei der Grazie eines sibirischen Mammuts, aber eines passiert ganz sicher nicht: Frieren ist tatsächlich out!

Die Overalls sind dermassen gut gefüttert, dass nur große Frostbeulen es wagen, sie bei Plustemperaturen anzuziehen. Alle anderen tun gut daran, den Overall erst bei mindestens 3 Grad minus hervor zu holen.

Optimal sind Reitoveralls für Selbstversorger am frühen Sonntag morgen, denn man kann schnell mal reinschlüpfen: kurz über den Schlafanzug gezogen und ab in den Stall! Für Reitausflüge in den verschneiten Wald eignen sich die Dinger auch hervorragend, denn die modernen Overalls sind wasserabweisend und winddicht, und zusammen mit einem molligen Pullover und einer langen Unterhose halten sie viele Stunden perfekt warm. Reitoveralls haben, genau wie Reithosen, einen Besatz an den Innenseiten der Beine und verhindern so ein übermässig großes Rutschen im Sattel. Ein großer Vorteil des Overalls gegenüber eines zweiteiligen Anzuges ist zudem, daß es im Hüftbereich keinen Kälteeinbruch geben kann. Einziges Manko des Overalls ist für Frauen allerdings die Notwendigkeit, bei gewissen kleinen Verrichtungen das komplette Ding ausziehen zu müssen - aber der Luxus eines kuscheligen Anzugs macht dieses Manko schnell wieder wett!

Reitoveralls werden viel von Händlern für Islandpferdezubehör verkauft, dort wird man schnell ein passendes Modell finden. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass der Overall nicht zu eng sitzt und genügend Bewegungsfreiheit bietet. Und wer den Overall nicht nur zur Stallarbeit, sondern auch zum Reiten nutzt, sollte darauf achten, dass die Beine nicht zu kurz sind und einen Steg für den Fuss haben, damit das Hosenbein nicht hoch rutschen kann.

Die Investition von um und bei 100 bis 150 Euro lohnt sich allemal. Spätestens bei den neidvollen Blicken anderer Reiter, die frierend auf ihren Pferden hocken, wird man sich ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen können......

 

 

 

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