Für die Einen wohl schon Routine, für einen "Wanderreiterneuling" ein echtes Abenteuer.
Endlich sollte es in diesem Jahr soweit sein, dass ich meine erste Mehr-Tages-Tour nach Lederbach starten konnte.

Im Vorfeld hatte ich bereits abgesprochen, wie ich meine Klamotten (Schlafsack, Notfall-Zelt, etc.) in die Eifel bekam. – Donnerstag Abend vor Abritt - Abgabe des Gepäcks bei Sonja und Albert Schwan. Diese fahren den gesammelten „Krempel“ dann in die Eifel.
Nun ja, bei einem ersten Wanderritt ist „frau“ sich noch nicht sicher, was alles Bestandteil des Gepäcks sein muss, also sah meine Gepäckabgabe bereits aus als wollte ich mehrere Wochen bleiben - dennoch, alles wurde in die Eifel transportiert.

Um es mir und meinem Pferd nicht allzu schwer zu machen, wollte ich am Freitag vom Kalvarienberg in Bad Neuenahr mit unserem „Trackführer“ Reiner und noch ein paar anderen Reitern starten. Immerhin sollten wir ja mehrere Tage im Sattel sitzen, da muss man sich am ersten Tag nicht bereits völlig verausgaben und bereits aus Wachtberg starten.
Das hieß allerdings, mein Pferd im Hänger bis dahin zu transportieren – ein schwieriges Unterfangen, wenn sich ein Vollblut vor dem Hänger als  störrischer Esel entpuppt.Wochen vorher stand also bereits Verladetraining auf dem Programm. Nicht auszudenken, wenn „Esel“ nicht in den Hänger zu kriegen wäre.

Zusätzlich gab es noch neue Hufeisen, damit auch der Pferdefuß mir dieses Abenteuer nicht vermiesen konnte.

Pünktlich um 13:00 Uhr stand ich also mit Orbit am Treffpunkt auf dem Kalvarienberg – stolz wie Oskar und zu allen reiterlichen Abenteuern bereit.
Um 14:00 Uhr ging es dann los und es war wirklich großartig. Reiner und Sabine kannten die Strecke schon auswendig, somit nahmen wir Kurs auf „Kuhnigk’s Ranch“ in Lederbach. Wettertechnisch sah es auch gar nicht so schlecht aus. Die Vorhersage sprach von Regen, der Ritt war zu 95% Prozent trocken – was will ein Reiter mehr.
Es ging in allen Gangarten die unsere Pferde hergaben, über Stock und Stein, viel bergauf und etwas bergab. Wo wir aus dem Wald rauskamen, hatten wir einen super schönen Blick auf die Eifel und nach ca. 3 Stunden waren wir an unserem Ziel angekommen.

Nach und nach kamen aus unterschiedlichsten Richtungen bis 22:00 Uhr alle Reiter mit Ihren Pferden oder auch per PKW auf Kuhnigk’s Ranch an und der erste Abend klang gemütlich bei Pizza und Bier aus.

Samstags standen dann Tagesritte durch die Umgebung an. Wir wurden in 2 Gruppen geteilt und hatten die Möglichkeit zwischen der Wacholderhütte und der Burg Olbrück zu wählen. Da ich weder das eine noch das andere Ziel kannte, entschied ich mich in diesem Jahr für die Wacholderhütte.
Der Wettergott hatte auch an diesem Tag ein Einsehen mit uns und so konnten wir die wunderschöne Landschaft zur Wacholderhütte mit einem Mix von Wolken und herrlichstem Sonnenschein genießen.                                                                                                                                   Um ehrlich zu sein, hatte ich eine solche Landschaft, so unberührte Natur nicht erwartet. Ein echtes Ausflugsziel auch zum Wandern ohne Pferd.
Nach Einkehr und Stärkung am Mittag waren wir gegen ca. 17:30 Uhr wieder zurück auf Kuhnigk’s Ranch und bereit für das Sommerfest unseres VFD - Kreisverbandes. Auch dies war ein super schöner Abend.

Tja, am Sonntag kam dann all das Wasser herunter, was die Tage zuvor bereits angekündigt wurde. Bereits früh am Morgen begann es aus Kübeln zu schütten. Selbst nach dem Frühstück gab der Himmel kein besseres Bild ab. Ich entschied daher, mich mit meinem Pferdchen aus Lederbach abholen zu lassen. Denn nachdem ich den Hinweg jetzt kannte und der Rückweg der Gleiche war, wollte ich nicht auf irgendeinem Stück von den Hinterbeinen meines Pferdes überholt werden. In dieser Beziehung gleicht mein Pferdchen alles andere als einem „Esel“.

Somit fand mein Abenteuer „Wanderreiten“ für dieses Wochenende ein jähes Ende. Klamotten packen, Pferdchen auf Hänger, Steffi mit Ihrem Isi noch "dazu geladen" und schon ging es heimwärts, in Gedanken natürlich bei den hartgesottenen Reitern, die auch bei diesem Regen den Rückweg zu Pferd antraten.

Für mich war es dennoch ein gelungenes Wochenende. Ein echtes Abenteuer – Back to Nature - welches ich in jedem Fall nächstes Jahr wiederholen werde. Und dann geht’s zur Burg Olbrück.

Vielen Dank nochmals für den tollen Anritt, die super Organisation des gesamten Wochenendes und das leckere Essen!!!

Kuhnigk’s Ranch hat definitv einen Fan mehr!
 

Bilder:

Werbung