von Dipl.-Tierheilpraktikerin Martina WallowDas Sommerekzem ist eine allergische Reaktion auf den Speichel von Kriebelmücken (Gnitzen), der beim Stich der blutsaugenden Weibchen in den Pferdekörper gelangt.
Ferner scheint die Erkrankung mit einer Stoffwechselstörung zusammenzuhängen, da die Pferde auf einen hohen Eiweißgehalt im Futter ansprechen. Auch ein Mangel an Vitamin B und D sowie an Calcium schwächt die Haut und macht sie anfälliger für das Sommerekzem.
Zunächst bilden sich kleine Knoten unter der Haut, meist entlang der Rückenlinie zwischen Ohren und Schweif und am Bauch. Sie jucken stark und lassen das Pferd unruhig werden. Es schubbert und juckt sich immer wieder bis kahle Stellen am Deckhaar sowie an Mähne und Schweifrübe auftreten. Teilweise entstehen offene, nässende Wunden. Scheuern und häufiges Schweifschlagen sollte Sie aufmerksam werden lassen.
So vielfältig die heutigen Therapieansätze sind, so selten lassen sich in der Behandlung bisher wirklich nachhaltige Erfolge verzeichnen. Hier einige grundlegende Tipps:
Die Behandlung des Ekzemers sollte rechtzeitig begonnen werden, also bereits deutlich vor der „Insektenflugzeit“. Therapieversuche ab Mai oder erst nach Auftreten der Symptome sind nachweislich weniger wirksam. Zunächst ist es wichtig, die Pferde bereits im Voraus optimal mit allen Vitaminen und Mineralstoffen zu versorgen, sodass die Haut und die Abwehr der Pferde gestärkt werden. Die Zufütterung von Kraftfutter sollte eher etwas knapper ausfallen, je nach Bedarf und eiweißarm.
Daneben sollten Sie die Mücken bekämpfen. Lassen Sie Ihr Ekzempferd nur zu bestimmten Zeiten auf die Weide. Die Zeit von frühmorgens nach der Dämmerung bis etwa 4 Uhr nachmittags eignet sich am besten. Die Mücken schwärmen hauptsächlich in der Dämmerung und nachts. Alternativ sollte das Pferd in dieser Zeit mit einer Ekzemerdecke eingedeckt werden.
Die Weide sollte trocken und windig sein. Kein stehendes oder langsam fließendes Gewässer (hier legen die Mücken ihre Eier ab).
Wenn Ihr Pferd es verträgt und nicht allergisch ist, sind Teebaumöl, Zedernholzöl, Nelkenöl wie auch Ballistol für Tiere gut wirksam. Geeignet sind auch Waschungen mit Obstessigwasser, in das man einige zerquetschte Knoblauchzehen gibt. Damit können Sie auch gut Mähne und Schweif waschen. Die Mischung kühlt, wirkt gegen den Juckreiz und ist keimtötend. Ist die Haut entzündet helfen Kamillen- und Grüner Tee, sie beruhigen die Haut und helfen bei Entzündungen.
Auch der Einsatz von Heilerde, grünem Lehm, Kieselgel oder der Ferment-Brottrunk von Kanne haben sich in der Anwendung als hilfreich erwiesen.
Als Waschlotionen bieten sich salicylsäurehaltige Shampoos, Tiershampoos auf Hafermehlbasis oder einfache feste grüne Seife an.
Mein Rat: Starten Sie kein wildes Durcheinander mehrerer Therapien.
Wenig sinnvoll wäre z.B. eine Desensibilisierung zeitgleich mit einer Unterdrückung der Allergieneigung durchführen zu wollen. Achten Sie darauf dass sämtliche Therapien immer von einer Verbesserung der Haltungsbedingungen und einer Optimierung der Fütterung begleitet werden.
In diesem Sinne, grüßen Sie Ihr Pferd von mir,
Martina Wallow
Weitere Infos zu Martina Wallow und ihrer Praxis für Alternative Tierheilkunde gibt es unter http://www.martinawallow.de/