Endlich Feierabend! Schnell noch einmal auf´s Pferd, Sattel- und Gurtlage säubern und ein bisschen raus oder noch auf den Platz oder die Halle....
Helm? Ach nee, drückt bloss oder die Friseur platscht nieder... Es gibt viele Gründe dagegen. Nur in einem Punkt wird es ernst: Für das Hirn, wenn es verletzt wird, gibt es keine Ersatzteile! Viele Unfälle, speziell auch Reitunfälle entstehen aus dem "Nur mal eben...".
Und in den Abendstunden ist man oft allein auf dem Platz oder in der Halle, so dass es schon ein kleine Weile dauern kann, bis man nach einer Atemnot (Landung auf dem Solarplexus) oder einer Bewusstlosigkeit verbunden mit einer Gehirnerschütterung gefunden wird.
Sicherheit ist durch nichts zu ersetzen!
Schädelprellung
Kopfverletzungen können dramatischer aussehen als sie tatsächlich sind: Die Kopfhaut ist die am besten durchblutete Hautregion des menschlichen Körpers. Daher können bereits leichte Kopfverletzungen wie die Schädelprellung starke Blutungen auslösen. Die wichtigsten Symptome einer Schädelprellung sind Kopfschmerzen und eine Platzwunde. Bei einer Kopfplatzwunde fehlen neurologische Symptome (d.h. Anzeichen für eine Nervenfunktionsstörung) wie Schwindel, Erinnerungslücken oder Übelkeit völlig.
Gehirnverletzungen
Kopfverletzungen verursachen typischerweise sogenannte neurologische Symptome, wenn das Gehirn mitbeteiligt ist. Gehirnverletzungen können in Form einer Gehirnerschütterung, Gehirnprellung oder Gehirnquetschung vorliegen:
- Bei einer Gehirnerschütterung kann je nach Unfallhergang eine Wunde zu sehen sein. Ist dies nicht der Fall, schließt dies aber keinesfalls eine Gehirnerschütterung oder eine sonstige Schädigung des Gehirns aus. Nach Kopfverletzungen mit Gehirnerschütterung treten folgende Symptome auf: teilweise heftige Kopfschmerzen, Schwindelgefühle, manchmal auch über Übelkeit und Erbrechen. Typisch ist eine Erinnerungslücke ab dem Zeitpunkt des Unfallgeschehens. Diese sogenannte anterograde Amnesie kann einige Stunden anhalten. Bei schweren Gehirnerschütterungen kann auch eine Bewusstlosigkeit auftreten, die aber meistens nur wenige Sekunden bis maximal fünf Stunden andauert.
- Kopfverletzungen mit Gehirnprellung zeigen sich durch Veränderungen (z.B. Blutungen) in den oberflächlichen Rindenschichten des Gehirns. Diese Symptome treten entweder an der Seite auf, an der die ursächliche Gewalteinwirkung (wie z.B. durch Sturz, Zusammenstoß, Aufprall o. Schlag) stattgefunden hat, oder genau gegenüber. Die Bewusstlosigkeit hält bei einer Gehirnprellung meist länger als fünf Stunden an.
- Bei Kopfverletzungen mit Gehirnquetschung können durch die regelrechte Quetschung einzelner Gehirnbereiche in angrenzenden Gehirnregionen auch kleinere Blutungen auftreten. Typisch bei einer Gehirnquetschung ist, dass das Gehirn nicht nur an der Stelle der Gewalteinwirkung verletzt ist, sondern auch direkt gegenüber. Die Symptome solcher Kopfverletzungen sind stärker ausgeprägt: Die Bewusstlosigkeit dauert bei einer Gehirnquetschung deutlich länger an als bei einer Gehirnerschütterung oder -prellung, möglicherweise sogar mehrere Tage. Die auftretende Erinnerungslücke bezieht sich hier – im Gegensatz zur Gehirnerschütterung – nicht nur auf die Zeit ab dem Verletzungseintritt, sondern umfasst auch die Zeit vor dem Unfall. Weitere mögliche Symptome von Kopfverletzungen mit Gehirnquetschung sind eine Halbseitenlähmung, Sprachstörungen oder psychische Veränderungen. Sehr oft liegen bei einer Gehirnquetschung weitere Verletzungen wie ein Bluterguss unter der Hirnhaut und Schädelbrüche vor.
Also vielleicht lieber mit Helm??
Ein Gutes hatte es dann doch. Es meldeten sich spontan einige für einen Erste Hilfe-Kurs.
Und den werden wir demnächst durchführen...: "Erste Hilfe bei Reitunfällen".
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