Was bedeutet eigentlich “Equikinetic” und wofür lässt sich diese an der Longe gezielt wie
sinnvoll für das eigene Pferd einsetzen? Um dies herauszufinden, trafen sich 15 Teilnehmer am Sonnabend, dem 30. August in der Reithalle des Reitvereins Mandelsloh und Umgebung e.V. in Mandelsloh für einen ganztägigen Kurs unter Anleitung der Trainerin Tina Meier aus Edemissen.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurden die theoretischen Grundlagen mit Hilfe von an alle
Beteiligten verteilten Mappen erläutert. Die Equikinetic setzt auf das Intervalltraining, welches
auch bei Sportlern Anwendung findet und in der Arbeit an der Longe durchgeführt wird. Ziel ist es, durch kurze sowie intensive Belastungsphasen, welche durch minimale Pausen
unterbrochen werden, einen gleichmäßigen Aufbau der Muskeln des Pferdes zu erreichen. Des Weiteren soll ein Geraderichten erreicht werden, auch um die Rittigkeit zu verbessern. Das Trainieren des Pferdes beschränkt sich jedoch nicht nur auf die alleinige Longenarbeit. Wie bei der Dualaktivierung wird durch blaue sowie gelbe Bodenstangen gezielt die Konzentration und Aufmerksamkeit gefördert.
Interessant ist es hierbei zu erwähnen, dass das spezielle Zubehör sich nicht nur auf
Bodenstangen und spezielle “Dualgassen” aus Schaumstoff beschränkt, sondern auch durch
Halfter sowie Longierleinen den Effekt das Pferde 20 bis 25 Bilder pro Sekunde sehen können
(zum Vergleich: ein Mensch kann lediglich 15 bis 18 Einzelbilder pro Sekunde wahrnehmen) sich zu nutzen macht.
Um alle Teilnehmer mit der Arbeit an der Longe vertraut zu machen, wurden in Gruppen mit
jeweils zwei Personen abwechselnd erste “Trockenübungen” in der Quadratvolte eingeübt.
Hierbei mimte ein Teilnehmer das Pferd, während die andere Person diese zu führen hatte.
Nachdem durch die praktischen Übungen sich alle mit den Abläufen sowie Handgriffen vertraut gemacht hatten, wurden die jeweiligen Pferde longiert.
Dabei wird mit Hilfe eines speziellen Timers alle 30 Sekunden unter Einbindung einer kurzen
Pause von 30 bis 45 Sekunden die Hand gewechselt, hierbei berichtete die Trainerin das viele
Pferde durch Gewöhnung anhand des Tons von selbst dies durchführen. Unter Anwendung
eines Trainingsplans erfolgt eine stufenweise Steigerung der vom Pferd geforderten Leistung.
Nach dem alle Pferde longiert wurden, hatten die Teilnehmer die Möglichkeit ihre gesammelten Eindrücke und Meinungen zu dieser Trainingsmethode zu äußern. Viele hoben hierbei besonders die fachliche Kompetenz der Trainerin und die neuen Möglichkeiten zum Arbeiten an der Longe hervor.
Text: Klaas Hinrich Radewaldt
Fotos: Annette Höpken