Dank der letzten Lockerungen in Hessen bzgl. der Coronabestimmungen konnte das VFD Traglastseminar in Fritzlar als erstes der diesjährigen Seminarreihe als Präsenzseminar stattfinden. Veranstalter und Teilnehmer waren mehr als aufgeregt, ob alles so klappen würde, wie geplant.
Schon mal eines vorweg: Ich selbst als Teilnehmerin kann nur sagen, es war wunderbar und alle Bestimmungen waren bestens realisierbar. Hierzu trugen maßgeblich sowohl die Bundesgeschäftsstelle mit entsprechenden von den Teilnehmern auszufüllenden Unterlagen, die Teilnehmer, die diese Unterlagen zügig ausfüllten, zurücksendeten und diese Bestimmungen dann vor Ort auch umsichtig umsetzten, aber auch die Veranstalter vor Ort mit entsprechenden Ausschilderungen und Know how bei.
Freitag trafen dann ab 14 Uhr die ersten Teilnehmer, wir waren insgesamt 27, mit ihren Pferden ein. Diese wurden in den bestellten und entsprechend beschrifteten Boxen vor Ort versorgt. Die Teilnehmerpferde aus der näheren Umgebung kamen erst am Samstagvormittag hinzu.
Anschließend fanden wir uns zur Theorie im großzügigen Seminarraum der Anlage ein. Natürlich waren alle Stühle mit dem nötigen Mindestabstand von 1,5 Metern aufgestellt.
Die folgenden beiden Tage gehörten dann ganz der Praxis. Diese fand in der dortigen Reithalle statt, die zu diesem Zweck in der Hälfte mit Fängen unterteilt wurde. Rundherum entlang der Bande standen genügend Bänke, so dass wir mit ausreichendem Mindestabstand dort sitzen konnten. Auch bei den späteren Betrachtungen / Beobachtungen am Pferd war Disziplin angesagt. Jeder hielt Abstand und jeder konnte einzeln und in Ruhe die gezeigten Dinge betrachten.
Zu Anfang stellen, jeweils in Zweitergruppen, die Teilnehmer ihre mitgebrachten Pferde kurz vor und wir lernten das am Vortag in der Theorie gehörte, an den Pferden zu beobachten und umzusetzen. Karin Kattwinkel erklärte uns immer wieder, worauf wir achten sollten, gab Tipps, wo wir mal hinschauen mögen und sehen sollten und wie und mit welchen Übungen, vom Boden aus oder geritten, man entsprechend die Tragkraft verbessern könnte.
Nach dem in Etappen genossenen Mittagessen wurden dann die mitgebrachten Sättel zu den entsprechenden Pferden begutachtet und geschaut, ob die an den Pferden festgestellten Einschränkungen evtl. daran festgemacht werden konnten. Das war sehr interessant.
Unter den teilnehmenden Pferden war so gut wie alles vertreten. Vom Youngster bis zum erfahrenen Wanderreitpferd, vom 1,72 m großen Kaltblutmix bis zum Welsh B-Pony, aber auch Fahr- und iberische Pferde sowie ein Viergänger war alles vertreten. So hatten wir eine große Palette an Rassen und Nutzungsarten, auf die eingegangen wurde.
Zum Ausklang des zweiten Tages verbrachten wir den Abend dann noch mit einer kleinen Gruppe an Teilnehmern, der örtlichen Organisatorin und ersten Vorsitzenden des Ländlichen Reit- und Fahrvereins Fritzlar e.V., Angelika Herzog, und Karin Kattwinkel im örtlichen Lokal „Brauhaus“ und ließen dort den Abend gemütlich ausklingen.
Der Sonntag gehörte dann ganz der neuerlichen Inspektion der Pferde – was hatte sich schon von der kurzen Einheit am Samstag verbessert, was war noch weiter verbesserbar – und dem traglastfördernden Reiten oder an der Hand arbeitens. Alle Teilnehmer erhielten eine Unmenge an Input und Ideen, wie sie mit ihren Pferden weiter arbeiten können.
Außerdem waren auch einige Pferdetherapeuten der unterschiedlichsten Art anwesend, die vieles für ihreArbeit an den Pferden mitnehmen konnten.
Alles in allem waren alle sehr erfreut über das tolle Seminarwochenende und würden es begrüßen, wenn dieses Seminar erneut angeboten werden würde. Dann können sie es nur wärmstens weiter empfehlen.
Ein Dank auch an die fleißigen Helfer im Hintergrund, die uns mit Getränken und wunderbarem Mittagessen, aber auch selbstgebackenem Kuchen (natürlich einzeln verpackt auf kleinen Tellern) und Kaffee versorgten, und ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre.
Wir vermuten, dass die vorherige Ankündigung von manchem Reiter / Fahrer vielleicht auch ein wenig falsch interpretiert wurde. Es geht nicht darum, ob ich mein Pferd mit meinem Gewicht noch reiten kann oder nicht - ein leichter Reiter kann manches mal mehr Schaden anrichten als ein schwerer -, sondern darum, dass wir die Pferde bestmöglichst auf ihre Arbeit, die sie bei uns erledigen sollen, vorbereiten.
Wir können nur hoffen, dass die bisher dank Corona ausgefallenen Seminare und vielleicht auch noch ein paar mehr im kommenden Jahr erneut wieder auf der VFD-Veranstaltungsliste zu finden sein werden. Ansonsten besteht die Möglichkeit, dieses Seminar auch als Webinar bei Karin Kattwinkel auf ihrer Internetseite www.equo-vadis.de zu besuchen.