Ziel des Geländereiterlehrganges ist es, ein sicheres, pferde- und naturgerechtes Verhalten bei Ausritten in der Gruppe oder alleine zu erlernen. Außerdem ist der Geländereiter Voraussetzung um die Geländerittführerausbildung zu beginnen. Der Schwerpunkt bei der Ausbildung zum Geländereiter und Geländerittführer liegt bei der Durchführung von Tagesritten.
Als ich mich zu dem Lehrgang kurzfristig anmeldete erneuerte ich vorher noch schnell meinen 1. Hilfe- Kurs über 16 Doppelstunden, den dieser darf nicht älter als 2 Jahre sein. Eine weitere Voraussetzung ist der Ausweis über die Pferdekunde I - Prüfung.
Wir haben uns an zwei Wochenenden getroffen, um Theorie und Praxis zu erlernen.
Am ersten Wochenende fand der theoretische Teil statt. Dabei gab es verschiedene Themengebiete. Wir erlernten besondere Anforderungen und Gefahren beim Reiten im Gelände, verschiedene Reitweisen und Ihre Ausrüstung kennen. Dazu brachten alle Teilnehmer am 2. Tag Ihre Ausrüstung mit und wir konnten uns z.B. verschiedene Sättel (Vielseitigkeitssattel, Westernsattel, baumloser Sattel, Wanderreitsattel) anschauen. Des Weiteren lernten wir das Bundeswaldgesetz, Bundesnaturschutzgesetz, Wald und Landschaftsgesetz sowie die Straßenverkehrsordnung kennen. Wir erlernten die Benutzung der richtigen Reitwege. Wo darf ich reiten, wo nicht und wo sollte ich mir vorher eine Genehmigung einholen. Wie verhalte ich mich bei einer Begegnung mit anderen Tieren, Menschen (Jäger, Landwirt, spielenden Kindern) etc waren nur einige Fragen die näher erläutert wurden. Giftpflanzen schauten wir uns auf Bildern und in der Natur an. Außerdem erlernten wir einige Dinge über Ritttempo, Auswahl der Streckenlänge, Handzeichen in der Gruppe, verhalten in der Gruppe, Unfälle, Sicherheit, Karte und Kompass. Wir erläuterten Vor- und Nachteile von Hufschuhen, Beschlag und Beinschutz und vieles mehr.
Am zweiten Wochenende erlernten wir den praktischen Teil des Geländereiters. Wir übten die Reitprüfung auf dem Reitplatz. Dazu gehörten sowohl eine Vorhandwendung als auch der Sprung über ein Cavalletti sowie das Reiten in allen Gangarten von verschiedenen Bahnfiguren. Nachmittags machten wir einen Ausritt, bei dem wir das Reiten in der Gruppe trainierten. Wir übten das Verlassen der Gruppe, Positionswechsel in der Gruppe, das Reiten in allen Gangarten sowie das Verhalten bei einem Unfall. Anschließend machten wir noch einen Ritt durchs Dorf um das Verhalten im Straßenverkehr zu üben. Richtiges Abbiegen mit Handzeichen sowie links um links um waren einige Übungen.
Nun hatten wir noch einige Zeit um alles zuhause zu wiederholen, bevor der Prüfungstermin anstand.
Der große Tag war gekommen und wir machten uns früh morgens auf den Weg zum Prüfungsort. Nach Ankunft versorgten wir zuerst die Pferde. Dazu bauten wir Paddocks auf und versorgten die Pferde mit Wasser. Danach trafen wir uns zu einer kleinen Vorstellungsrunde. Jeder stellte sich und sein Pferd kurz vor und berichtete über eventuelle Schwierigkeiten die im Laufe des Tages auftreten könnten.
Danach führten wir die theoretische Prüfung durch. Dazu erhielten wir einen 4- Seitigen Fragebogen für den wir eine Stunde Zeit hatten. Dieser Fragebogen bestand aus offenen Fragen und multiple choice Fragen. Nachdem wir alle die theoretische Prüfung bestanden hatten, bereiteten wir uns auf die Reitprüfung auf dem Reitplatz vor. Wir sattelten die Pferde und machten uns auf den Weg zum Reitplatz. Nach dem die Pferde ausreichend aufgewärmt waren, meisterten wir alle die Reitplatzaufgabe. In der Mittagspause standen die Pferde wieder auf Ihren Paddocks und wir stärkten uns für den Nachmittag. Nachmittags begaben wir uns auf den Geländeritt in der Gruppe. Zuerst begegneten wir einem großen Kartoffelroder. Nachdem die Pferde auch bei diesem großen Gerät auf engstem Raum die Ruhe bewahrt haben setzten wir unseren Ritt fort. Wir legten eine schöne Strecke in verschiedenen Gangarten zurück und legten eine kleine Rast ein. Es wurde das Wegreiten von der Gruppe, das bergauf- und Bergabreiten sowie ein Unfall demonstriert. Auf der Strecke wurden wir zu Giftpflanzen befragt. Nachdem wir zum Schluss noch durch den Ort geritten sind und unsere Verkehrssicherheit unter Beweis gestellt hatten kehrten wir zum Ausgangshof zurück. Dort versorgten wir die Pferde und bekamen im Anschluss unsere Urkunden zur bestandenen Prüfung verliehen. Außerdem bekamen wir noch einige Tipps, was wir zukünftig noch verbessern können. Zufrieden machten wir uns auf den Heimweg und können nun für unser nächstes Ziel, der Ausbildung zum Rittführer, trainieren.
Rena Röhrs
Sportwartin
VFD BzV Hohe Heide im Landesverband Niedersachsen und Bremen e.V.