Dass die Kommunikation auf „pferdisch“ Grundlage für die Verständigung mit dem Pferd ist, wissen wir eigentlich. Pferde reagieren auf unsere klaren und eindeutigen Körper- Signale. Neri zeigen

Auch Stimm- oder Lautsignale kann das Pferd  durchaus verstehen und umsetzen. Wenn wir als Menschen unsere Gestik und Lautäußerungen jederzeit „unter Kontrolle“ hätten, wäre die Verständigung mit dem Pferd ein reines Kinderspiel.

Konzentration, Körperbeherrschung und Konsequenz sind also die Zauberwörter. ZirkuslektionJeder von uns, die wir mit Pferden leben, kennt diese oder ähnliche Situationen:

  • Während einer Boden-Übung unterhalten wir uns mit den Freunden am Rand des Reitplatzes und lassen das Pferd nebenher „arbeiten“- unsere Aufmerksamkeit gilt nicht mehr vorrangig dem Pferd, unsere Körpersignale sind eher auf unsere Freunde ausgerichtet- das Pferd kann nicht erkennen, was von ihm erwartet wird.
  • Das Handy in der Hosentasche klingelt- das Pferd sollte doch wissen, dass es wichtig ist und geduldig stehend abwarten, bis wir ihm nach Beendigung des Telefonates wieder unsere Aufmerksamkeit „schenken“?!
  • Wir haben heute nur eine halbe Stunde für unser Training, da muss es einfach schneller gehen. Unsere Bewegungen sind hektisch, unsere Stimme ebenso. Warum funktioniert das Pferd – der sture Bock- heute nicht, es kennt doch die Übung aus dem „FF“?
  • Beim Äppel sammeln im Auslauf kommt unser Pferd auf uns zu und rempelt uns beinahe an. Wir sind unkonzentriert- schließlich will die Arbeit schnell getan werden- schnauzen das Pferd an und gehen dann schließlich mit der Schubkarre im weiten Bogen um es herum. Die Verletzung unseres Individual-Bereiches hatte zwar einen „Anranzer“ zur Folge, aber der Mensch ist letztlich gewichen! Was lernt das Pferd daraus? Wo ist das Problem, fragt der Mensch? Schließlich sind wir ja nicht beim Training!
    Aber wie, bitteschön, soll ein Pferd zwischen Training und Nicht-Training unterscheiden?
    Pferde lernen immer! Diese drei Worte sollten wir uns immer wieder ins Gedächtnis rufen.

Unaufmerksamkeit können wir uns als Menschen im täglichen Leben vielleicht mal erlauben, wir sind schließlich keine Fluchttiere. Es ist aber eine Frage des Respekts dem Pferd gegenüber, ihm bei jeglicher Beschäftigung- ob beim Reiten, Fahren, bei der Bodenarbeit oder einfach nur beim Aufenthalt innerhalb seines Lebensraums- unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit zu schenken. Nur so ist Verständigung möglich. Nur wenn unser Verhalten, unsere Signale eindeutig und verlässlich sind, kann das Pferd uns verstehen und vertrauen. Widersetzlichkeit ist in den allermeisten Fällen Folge menschlichen „Fehlverhaltens“. Das Pferd macht, was es meint, verstanden zu haben, es macht gar nichts oder es  „ muckt auf“. Dann heißt es für uns, inne zu halten und erst einmal zu hinterfragen, was wir falsch gemacht haben, bevor wir das Pferd strafen und damit einen Teufelskreis beginnen, an dessen Ende wohlmöglich ein „Problempferd“ auf der Strecke bleibt.

Übrigens ist es kein Zeichen von Schwäche,  Hilfe zu suchen, das Gegenteil ist der Fall. Gerade beim Anlernen von Jungpferden können fundamentale Fehler gemacht werden, die Auswirkungen auf das ganze Pferdeleben haben können. In der VFD gibt es zahlreiche fachkundige Ausbilder und Ausbildungspartner, die helfen können. Seid fair zu euren Pferden!

VFD-Übungsleiter

VFD-Ausbildungspartner

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