Es beginnt mit dem Ziel…
Unser Ziel ist ein gut ausgebildeter Pferdepartner, der uns viele Jahre bei guter Gesundheit und motiviert begleitet.
Bei unseren gemeinsamen Unternehmungen vom Spaziergang bis zu langen Wanderritten oder Wanderfahrten, bei Geschicklichkeitswettbewerben, Rallyes, in der Dressur- und Gymnastiklektion und vielem mehr.
Ab wann dürfen wir eigentlich mit der „Arbeit“, der Ausbildung unseres Jungpferdes beginnen?
- Ausbildung oder Training müssen der körperlichen Entwicklung und Belastbarkeit des im Wachstum befindlichen Jungpferdes angepasst sein. Wer unsicher ist, sollte unbedingt einen Tierarzt hinzuziehen, um körperliche Überforderung auszuschließen.
- Die mentale Entwicklung und die Persönlichkeit sowie die Bereitschaft zum Lernen bestimmen ganz wesentlich Art und Tempo der Ausbildung. Bei übereifrigen und neugierigen Pferden besteht die Gefahr, dass ihnen zu viel zugetraut wird, während die Zurückhaltenden oder Bequemen motiviert werden müssen. Auch hier gilt, dass der Unsichere oder eher Unerfahrene einen erfahrenen Trainer hinzuzieht.
- Vertrauensbildende und erzieherische Übungen können bereits vom frühen Fohlenalter spielerisch und in kurzen Sequenzen geübt werden. z.B. Hufe geben, am Halfter führen etc.
- Leichte Bodenarbeit kann ebenfalls schon früh und abgestimmt auf die körperliche und mentale Bereitschaft begonnen werden. Hier gilt: lieber öfter kurze und abwechslungsreiche
Übungen, als ermüdendes Exerzieren. - Wann immer möglich setzen wir einen vierbeinigen Co-Trainer ein, denn von einem erfahrenen Kollegen lernt ein junges Pferd sehr gut und viel.
- Auch außerhalb der Trainingseinheiten lernt das Jungpferd von seinen vierbeinigen Kameraden. Daher ist für den Pferde-Azubi ein artgemäßes Leben in einer altersgemischten Pferdegesellschaft und mit viel freier Bewegung äußerst wichtig. Toben und Rennen mit den Artgenossen bringt die für den späteren „Job“ als Reit- oder Fahrpferd nötige körperliche Konstitution praktisch nebenbei.
Mit solch guter Grundlage kann das „Training“ im Hinblick auf Muskelaufbau und Gymnastizierung stetig angepasst und gesteigert werden, bis dann der richtige Zeitpunkt zum Anreiten (oder Einfahren) gekommen ist. Durch gut aufgebaute Bodenarbeit und pferdegemäße Aufzucht im Herdenverband wird das erforderliche Fundament für ein langes und gesundes Pferdeleben gelegt.
Eine Faustregel, ab welchem bestimmten Alter mit der Arbeit begonnen werden kann, macht also keinen wirklichen Sinn, weil jedes Pferd von der physischen und psychischen Konstitution her individuell betrachtet werden muss. Die alten Reitmeister prägten den Lehrsatz“ ein Jahr mehr Fohlen – 10 Jahre mehr Pferd“. Daran halten wir uns auch in der VFD. Wir lassen unseren Pferden soviel Zeit, wie sie brauchen. Wir sprechen die Ausbildungsschritte mit ihnen ab und lassen uns nicht treiben. Wir haben Zeit. Wir haben ein Ziel > siehe oben…
Bilder: Sonja Schütz, Silke Dehe, Christiane Ferderer