Unsere Mitglieder machen sich natürlich auch alle so ihre Gedanken. Hanno Pilarz hat einmal den Faktor Umwelt im Zusammenhang mit der Einführung einer Pferdesteuer beleuchtet und entsprechende Argumente formuliert. Ein paar Fakten:

- Es gibt in Deutschland ca. 5,5 Mio. Hektar Grünland.
Noch, denn Grünland ist im Rückzug, Ackerbau sowie in manchen Regionen auch Waldwirtschaft sind profitabler. Deshalb wird in manchen Gegenden Deutschlands der Grünlandumbruch nicht mehr genehmigt!

- Es gibt in Deutschland grob geschätzt etwa 1,2 Mio. Pferde, von denen jedes im Durchschnitt für Auslauf, Weide und Heu etwa 1 ha Grünland benötigt.
Deutschlands Pferde erhalten also etwa ein Fünftel des gesamten deutschen Grünlandes.
Da die Milchviehhalter als die andere, derzeit noch viel größere Gruppe der Grünlandnutzer wirtschaftlich kaum noch über die Runden kommen und daher ihre Grünlandnutzung nicht ausweiten können, wird ein auch nur marginaler Rückgang des deutschen Pferdebestandes zwangsläufig mit einem Rückgang von wirtschaftlich genutztem Grünland einher gehen.

- Wird Grünland nicht mehr genutzt, verbuscht es. Oder es muss mittels Steuergeldern durch jährliches Mulchen offen gehalten werden.

- Verbucht Grünland, hat dies nach einhelliger Ansicht aller Biologen ein massives Artensterben von Flora und Fauna zur Folge.
Der altgermanische Buchenurwald - so es ihn wirklich so wie wir glauben, gegeben hat - war als ausgesprochene Monokultur recht artenarm. Die modernen Fichten-Nadelholz-Kulturen sind es umso mehr.

Jeder Pferdebesitzer und auch jeder Pferdenutzer betreibt - oft ohne sein Wissen oder erklärtes Wollen - sehr aktiven Natur- und Artenschutz.
Dies ist nach dem Subsidiaritätsprinzip ("Der Staat soll nichts tun, was nicht der Bürger mit eigenen Mitteln besser tun könnte") weitaus sinnvoller als den kommunalen Körperschaften das jährliche Mulchen von Brachflächen zu überlassen. Denn die entstehen durch nicht mehr genutztes Grünland.

Dieses Problem stellt sich natürlich verschärft in Mittelgebirgsregionen mit weniger ertragreichem Grünland, weitaus mehr als z.B. in Warendorf.
Der Werra-Meißner-Kreis, in welchem Bad Sooden-Allendorf liegt, dürfte eher vergleichsweise niedrige Grünlandwerte (Messgröße für die Ertragkraft von Grünland) aufweisen.

Tolle Gedanken! Vielen Dank an Hanno für den informativen Beitrag!

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