Natur pur mit Pferdegeruch, Bienensummen und Schafsgeblöke - Einst ein verschlafenes kleines Örtchen, hat sich Munshausen in Luxemburg zu einem Naturerlebniszentrum für große und kleine Gäste entwickelt. Einer engagierten Dorfjugend geschuldet, hat sich vor etwa 30 Jahren aus „Roberts Scheune“ ein Ort gemeinsamen Austauschs, Treffpunkt für Jung und Alt und Ideenschmiede für das heutige Erlebniszentrum entwickelt.
Erleben dürfen hier Kinder und Erwachsene, wie z.B. die Wolle der Schafe weiterverarbeitet, Bienenhonig gewonnen oder Brot im traditionellen Backhaus hergestellt wird. Im Sägewerk können die eigenen Schreinerfertigkeiten ausprobiert werden und im groß angelegten Gemüsegarten wird nach Herzens Lust gejätet, gepflanzt und gebuddelt. Geschlemmt wird in Roberts ehemaliger Scheune und genächtigt über dem Abstellplatz der Planwagen. Gepflegt werden hier nämlich nicht nur ländliche Fertigkeiten, sondern auch die Arbeit mit Pferden.
Natürlich sind es die Ardenner, die hier zum Einsatz als Rückepferde und als Landschaftspfleger kommen. Seit 2018 wird das Projekt Horsepower durch öffentliche Mittel des Landes Luxemburg in Robbesscheier gefördert, um den Einsatz von Arbeitspferden in der Land- und Forstwirtschaft mehr in den Mittelpunkt zu rücken und gesellschaftsfähiger zu machen.
Eine Aufgabe des Kompetenzzentrum Horsepower.lu ist die Vermittlung von Wissen und von professionellen Fuhrleuten. Dazu gehören verschiedene Einsatzbereiche und die Ökonomische Betrachtung. Neben dem Einsatz in der Land- und Forstwirtschaft gehören dazu der Tourismus, der therapeutische Einsatz und auch die Kommunalarbeiten.
Zusammen mit der IGZ (Interessensgemeinschaft Zugpferde e.V.) und der RAL Gütegemeinschaft haben wir uns (VFD Bundesverband und Präsidium) in Robbesscheier getroffen, um diesen besonderen Ort kennen zulernen und gemeinsame Ideen zu schmieden. Wir halten Euch auf dem Laufenden, welche Projekt sich in der VFD-Ideenschmiede entwickeln.
Seit Januar 2018 fördert die VFD gemeinsam mit der IGZ und RAL Projekte und Aktionen im Bereich der Zugtiere sowie in der Land- und Forstwirtschaft. Die VFD vertritt die Position seit vielen Jahren mehr Zugpferde in Land- und Forstwirtschaft einzusetzen.
Der Arbeitspferdeeinsatz in der Landwirtschaft stellt eine ökologisch sinnvolle Alternative zum Schleppereinsatz dar. Darüber hinaus bietet er eine spannende Möglichkeit für Pferdebegeisterte, die Qualität des eigenen Alltags durch den tierischen Arbeitspartner zu erhöhen. Und für Pferde ist ihre Nutzung in der Landwirtschaft eine sinnvolle, gesunderhaltende und auslastende Einsatzmöglichkeit. Auch im Hinblick auf die Bewahrung des Kulturgut Pferd, kann der vermehrte Einsatz von Arbeitspferden dazu beitragen, seltene oder bedrohte (Kaltblut-)Pferderassen vom Aussterben zu bewahren.
Im Koalitionsvertrag 2021 finden Rückepferde erstmals im Zusammenhang einer bodenschonenden Waldbearbeitung Erwähnung. Dennoch wird das Potenzial der tierischen Anspannung in der Pferdezucht, im Agrarsektor und in der Gesellschaft größtenteils unterschätzt.
Verankert in der Satzung und in den Positionen und Leitsätzen der VFD, sehen wir unsere Aufgabe in der kontinuierlichen Forderung des Rechts von Menschen und Tieren auf einen gemeinsamen intakten Lebensraum, durch eine ökologische, nachhaltige und klimaneutrale Perspektive der Pferdearbeit. Dies verbindet uns mit der IGZ und RAL-Gütegemeinschaft, sich gemeinsam dafür einzusetzen.
Im kontinuierlichen Austausch und durch die Verdichtung unserer Interessen, schmieden wir an einer beständigen Kooperation und gemeinsamen Zielrichtung.
Weitere Informationen unter robbesscheier und horsepower