Seit Oktober hat die VFD Ostfriesland e.V. noch mal tatkräftige Unterstützung in Sachen Hochwasserhilfe bekommen. Gemeinsam mit dem Bezirksverband Syke wurde eine Orga- und Lenkungsgruppe gegründet. Neben dem einholen und ausliefern von Sach- und Geldspenden wurde am letzten Wochenende die erste größere Aktion umgesetzt! Mit „Weihnachten im Putzkasten“ haben wir Pferdemenschen dazu aufgerufen weihnachtliche Päckchen für die Pferdemenschen in den Hochwasserregionen zu packen. Aus dem ganzen Bundesgebiet kamen Pakete bei uns an. Diese haben wir dann am vergangenen Wochenende mit 3 Fahrzeugen und 4 Helfern direkt zu den betroffenen Höfen und Privatställen gefahren. 85 Päckchen und dazu noch einiges an Futter, Einstreu, Regendecken und Winterstiefel hatten wir geladen. Freude über warme Winterstiefel

Über 60 Adressen haben wir angefahren. Und bis auf wenige Ausnahmen auch überall jemanden angetroffen. Fast 1000 km sind wir nur in der Region abgefahren um auch die Menschen in der Eifel und anderen weniger in den Medien bekannt gemachten Regionen zu erreichen.

Wir schauten in überraschte und für einem Moment strahlende Gesichter, hörten uns die Erlebnisse und die damit verbundenen Ängste und Sorgen an und nahmen Anteil. Wir wurden auf nen Kaffee eingeladen noch bevor wir überhaupt erzählt hatten wer wir waren und was wir wollten. In einem kleinen Dorf welches etwa 4 Wochen auf sich allein gestellt war, wurden wir spontan zum Reibekuchen essen an der Feuertonne eingeladen. Wir erlebten die Dankbarkeit für die viele Hilfe die bereits von ehrenamtlichen geleistet wurden genauso, wie die Traurigkeit über die Verluste und auch das Gefühl des allein gelassen seins, des vergessen worden seins bei den Menschen und Höfen die nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit lagen. Und wir waren auf einigen Höfen die noch dringend weitere Unterstützung brauchen.IMG 6725

Unser Nachtquartier haben wir im Containerdorf Wilhelmshafen in Walporzheim bezogen. Die Betten waren frisch bezogen und mit Weihnachtsplätzchen und Schoki dekoriert. Im dortigen Versorgungszelt wurden wir Bestens verpflegt und lernten an den Abenden am wärmenden Feuer einige Helfer aus ganz Deutschland und darüber hinaus kennen. Es ist beeindruckend wie viele Menschen dort seit Wochen und Monaten ehrenamtlich im Einsatz sind um vor Ort zu helfen. Und ebenso beeindruckend ist wie wir innerhalb kürzester Zeit zum Team gehörten, Nummern und Unterstützungsmöglichkeiten ausgetauscht wurden. Die sonst oft üblichen Status und Altersgrenzen spielen hier keine Rolle. Jeder kann helfen und wer hilft gehört dazu!20211219 103736

Wir fuhren durch Orte die aussahen wie nach einem Krieg und das nach 5 Monaten. Jedoch auch durch Orte wo auf den ersten Blick alles in Ordnung war…doch der erste Eindruck täuschte. Häuser am Hang die vom Regenwasser welches vom Berg herunter kam unterspült wurden, Reitplätze die auf den ersten Blick schick aussahen bei genauerer Betrachtung jedoch der Schlamm zu erkennen war der den Platz unbrauchbar machte. Oder ein Haus welches von der Straße aus unbeschadet aussah, vom Garten aus fehlte jedoch eine ganze Ecke des Gebäudes … versichert? Leider Nein!!...

Wie gut unsere Aktion ankam erfuhren wir nicht nur an den direkten Reaktionen, sondern auch an den Nachrichten die uns im Nachhinein erreichten:

 „ …diese Aufmerksamkeiten sind unbezahlbar und Balsam für die Seele…“

„…Ihr seid alle große Klasse, die Tränen stehen mir jetzt noch in den Augen…“ ,

„…Schöner kann der Tag nicht beginnen…“

„Vielen Dank an die lieben Spender die dies mit euch zusammen möglich gemacht haben…“ 

„vielen, vielen Dank für euren Besuch eben bei uns. Und 1000 Dank für die tollen Sachen. Wir sind immer noch sprachlos…“

Es war eine Aktion die wohl keine der Beteiligten je vergessen wird und die nachwirkt. Eine Aktion die einem das gute Gefühl gegeben hat etwas Richtiges und Wichtiges getan zu haben. Die jedoch auch gezeigt hat wie viel Hilfe noch benötigt wird und die wütend und ohnmächtig macht in Anbetracht der immer noch ausbleibenden staatlichen Hilfen. Nach der Aktion und den Eindrücken bleibt uns gar nichts anderes als weiter zu machen, und genau das werden wir auch tun! So wurden direkt nach Ankunft schon wieder Spendenaufrufe getätigt, Kontakte zu Medienvertretern hergestellt und, und, und… jede tut was sie kann!

Wir danken allen, die uns Päckchen geschickt haben, Adressen und Kontakte zugespielt haben unsere Aufrufe in den Socialmedia geteilt und gepuscht haben, uns Fahrzeug und Diesel zur Verfügung und Geld gespendet haben. Und wir bitten alle Betroffenen bei denen wir nicht waren um Verzeihung. Ihr seid uns keinesfalls weniger wichtig sondern wir wussten einfach nicht von euch oder konnten es Routentechnisch einfach nicht schaffen.Provisorische Unterkunft in der Flutnacht...

Wir wollen und müssen weiter helfen doch dazu brauchen wir weiter eure Unterstützung. Ihr könnt gerne unsere Orga-Gruppe verstärken, uns mit gezielten Sachspenden (bitte vorher abstimmen) und Geldspenden unterstützen. Weiterhin sind Mitfahrer*innen für die nächsten Aktionen gesucht. Neben weiteren Spendenfahrten sind auch Arbeitseinsätze geplant.

Gerade jetzt vor Weihnachten ist die Situation so, dass die Mittel aus den Spendenkonten sowohl vom VFD Ostfriesland als auch vom Bundesverband erschöpft sind. Gleichzeitig haben wir bei und durch unsere Tour noch mehrere Höfe und Privatbesitzer aufgetan die dringend Unterstützung benötigen! Wir brauchen daher dringend weitere Spenden! Jeder €uro zählt! Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.

Spendenkonto VFD Ostfriesland e.V.:

https://paypal.com/pools/c/8FJNo6ZT9b oder

VFD Ostfriesland e.V.  - Deutsche Skatbank 
IBAN: DE 05 8306 5408 0004 2022 87  - Kennwort: Sonderaktion Hochwasserhilfe

oder
VFD Hochwasser-Spendenkonto
Empfänger: VFD e.V. - Volksbank Vechta – IBAN DE44 2806 4179 0804 5674 02 -
BIC GENODEF1VEC - Kennwort: Hochwasserhilfe

 

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