Esel, Mulis und Co. haben inzwischen ihren festen Platz in der VFD.
Die VFD freut sich daher sehr über die jüngste Partnerschaft- mit der Interessengemeinschaft für Esel- und Mulifreunde, kurz IGEM.
Barbara Bank, 1. Vorsitzende der IGEM, stellt die Interessengemeinschaft vor:
Sie sind sehr schnell, wendig, klug und überaus vorsichtig. Die Vorfahren unserer Hausesel: der wilde Somali-Esel im Norden Afrikas und im vorderen Orient der heute wohl ausgestorbene Nubische Esel. Außerdem wird noch der ebenfalls schon lange ausgestorbene Atlasesel als Vorfahre angesehen.
Warum also sollte der Nachfahre dieser flotten und klugen Esel jetzt also träge und stur sein?
1988 haben wir Eselfreunde uns gefunden, um dem Esel wieder zu seinem Recht zu verhelfen:
Wir haben im Umgang mit unseren Eseln erfahren, dass der Hausesel bei richtiger Haltung, Zucht und Nutzung sehr viele Qualitäten der wilden Esel hat.
Kaum jemandem ist bewusst, das unser Hausesel in Nordeuropa ein Exot ist, wie auch das Kamel und der Vogel Strauß.
So stehen sie im schlimmsten Fall als "Beistellesel" bei einem schwerfuttrigen Warmblüter auf der fetten Weide - übergewichtig, nass und mit einer schlimmen Hufrehe, die noch Keiner bemerkt hat, da der Esel lange und still leidet.
Esel zeigen anders als Pferde nur sehr selten Schmerzen. So wird der Tierarzt oft erst gerufen, wenn es schon zu spät ist. Der Esel leidet still und manchmal sehr lange.
Die Ernährung der Esel ist hier bei uns nicht einfach, da im Herkunftsland Weiden und Wiesen unbekannt sind. Feuchte deutsche Böden sind nichts für Eselhufe und er leidet unter Licht- und Wärmemangel. Auch besitzt der Esel kein Hautfett und wird schnell bis auf die Haut nass. So einfach die Haltung eines Esels in Afrika ist, so schwierig und aufwendig ist sie bei uns!
Immer wieder tauchen bekannte und neue Mythen über den Esel in der Öffentlichkeit auf, nun muss er auch noch Wölfe fressen. Dabei ist er das tragende Tier in der Bibel und so in unserer Kultur verankert. Hier wird er als fleißig und treu, ja sogar klug darstellt: Bileams Eselin rettet ihm das Leben. Trotzdem kennt fast jeder Eselhalter den dummen Spruch vom störrischen Esel.
Wir kämpfen nun seit fast 30 Jahren um die Würde und Gesundheit unserer Esel. Wir haben eine große Gruppe von Experten um uns geschart: Tierärzte, Hufexperten, Zucht- und Nutzungsberater die jährlich unsere Esel bewerten, Ausbilder und Ernährungsspezialisten.
Unsere mittlerweile ca.1400 Mitglieder sind innerhalb von Deutschland in 14 Regionalgruppen gut vernetzt und auch im Ausland haben wir eine wachsende Zahl von Mitgliedern.
Die Jugendarbeit steht mit an erster Stelle, unsere jungen Leute haben ihren eigenen Vorstand und veranstalten einmal im Jahr in eigener Regie ein Jugendcamp, dass auch für Nichtvereinsmitglieder offen ist! Natürlich immer unterstützt von erwachsenen Mitgliedern.
Einmal im Jahr treffen wir uns zum großen bundesweiten Esel- und Mulitreffen an drei jährlich wechselnden Standorten.
Dabei finden von uns speziell entwickelte Leistungsprüfungen für Esel und Mulis statt. Diese sind auch die Grundlage für die von uns empfohlenen Belastungsgrenzen für Esel.
Sowohl die Noteselhilfe und jetzt auch der staatlich anerkannte Deutsche Zuchtverband für Esel sind aus der IGEM hervor gegangen!
Unsere Esel sind schlank, gesund, gut gebaut und freudig bei der Arbeit. Wir kämpfen immer noch gegen die traditionelle Überlastung der Esel auch in Deutschland. Mit viel zu schweren Kutschen, überladenen Packsätteln und schweren Menschen auf ihrem Rücken quälen sich die oft zu fetten und untrainierten Esel vorwärts. Stur und faul heißt es dann. In Wirklichkeit sind diese Esel total überlastet und oft auch schwer krank!
Hier sehen wir unsere Aufgabe! Unser Ziel ist der gesunde, leistungsfähige und fröhliche Esel, dessen Besitzer dann doch lieber die Last etwas geringer hält, um dem Esel die Lebensfreude zu erhalten. Dazu gehören natürlich auch die Spiel- und Stallgefährten. Diese müssen Esel sein und auf keinen Fall Pferde, Ponys, Schweine, Ziegen oder Hühner.
Zuletzt noch einige Worte zum Maultier: Es hat sich gezeigt, dass sowohl das Maultier wie wohl auch der Maulesel eher dem Pferd ähneln. Gute Pferdeausbilder und Halter haben mit einem Muli keine anderen Probleme als mit einem Pferd. Die Mulis sind so unterschiedlich wie ihre Eltern.