Es gibt sie tatsächlich noch: Reiter, die sich ohne Helm auf’s Pferd setzen. Kaum zu glauben.

Inzwischen sind so viele tolle Modelle auf dem Markt, erschwinglich, formschön und passgenau, gut belüftet, leicht und angenehm zu tragen.    Helm

Es gibt genügend Untersuchungen, die anschaulich belegen, was genau mit einem Reiterkopf passieren kann, wenn er unsanft mit dem Boden in Berührung kommt.Sturz Steffen Fleck pixelio.de

Und trotzdem treffe ich ab und an immer noch unbehelmte Reiter im Wald und auf Reitplätzen. Oder bekomme in sozialen Netzwerken und Printmedien entsprechend „nackte“ Reiterköpfe zu Gesicht. Warum ist das so? Leidet die Frisur so sehr darunter, dass es unzumutbar ist, einen Helm aufzusetzen? Passt ein Helm so absolut gar nicht zum ansonsten traditionellen Outfit? Oder ist es schlicht „uncool“ und nur was für Anfänger?

Ich kann es nicht verstehen. Nun gut, erwachsene Menschen können tun und lassen, was immer sie möchten. Sie schaden ja niemandem, wenn sie herunter fallen und sich einen feisten Schädelbasisbruch zuziehen. Soll jeder machen, wie er will!

Wirklich? Und was ist mit dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Familie? Den Freunden? Denn wer kümmert sich um mich, wenn ich künftig sabbernd im Rollstuhl sitze?

Und was ist mit meinem Pferd? Habe ich nicht auch meinem geliebten Freizeitpartner gegenüber die Verantwortung, meine Gesundheit zu erhalten? Was passiert mit meinem Pferd, wenn ich aufgrund eines irreparablen Schädeltraumas nicht mehr in der Lage sein werde, finanziell für seine artgerechte Versorgung aufzukommen?

Oder was ist mit der Allgemeinheit? Die Kosten für den Rettungshubschrauber, die Operation, die Reha-Maßnahme, die Pflegekosten – nun gut, das bezahlt die Krankenkasse, wenn ich denn entsprechend versichert bin. Bin ich natürlich. Aber mal zu Ende gedacht: Wie wird die Krankenkasse denn mit gestiegenen Kosten umgehen? Na? Klar, die Beiträge erhöhen. Ergo: zahlt die Allgemeinheit. Dafür, dass ich mal eben vom Pferd gepurzelt bin.

ChristineIch finde, das ist es nicht wert. Wir brechen uns wirklich keinen Zacken aus der Krone, wenn wir uns einen Reithelm aufsetzen. Und vielleicht sogar nicht nur beim Reiten, sondern schon vorher, beim Putzen und Satteln. Zu schnell ist das Pferdebein am Zappeln und haut uns beim Hufekratzen mal eben um. Oder die Pferdenase mit Wucht an die Stirn. Dann bin ich dankbar, schon einen Helm auf zu haben.

Erfreulich sind dann die Bilder von namhaften Dressurreitern, die auf den obligatorischen Zylinder verzichten und stattdessen einen Reithelm aufsetzen. Nun gut, wahrscheinlich gesponsert, aber: sie sind auch Vorbild. Und das sollten wir alle sein, immer und jeden Tag.

Also, einfach mal ein bisschen nachdenken – und entsprechend handeln!

Foto:  Christine Garbers, 2. Bundesvorsitzende  

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weiteres Foto: Pixelio_Fleck

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