an der BurgAls Bergtour ausgeschrieben, machte der Richard-Löwenherz-Trail der VFD-Saar seinem Namen alle Ehre.

In Wilgartswiesen trafen sich fünf Isirider sowie drei Großpferdereiter und zogen los in Richtung Norden durch das malerische Freischbachtal. Trotz schwül- heißer Witterung war es hier angenehm kühl und die Pferde trabten/tölteten flott voran. Bald schon folgte der erste lange Anstieg auf den Langwiesenkopf und spätestens hier wussten Ross und Reiter, was in den drei Tagen auf sie zukommen sollte. Am großen Frohndell war dann plötzlich der Weg unpassierbar und zu Fuß ging’s steil bergab zum nächsten bereitbaren Weg. Sommerlich roch der Kiefernwald und zwischen den Baumspitzen blitzte die Sonne hindurch. Entlang der Höhenlinien kamen die Wanderreiter gut voran und erreichten zur Kaffeezeit den Hahnenbacher Hof in Gräfenhausen, wo Frau Berthold vier riesige Wiesen für die Pferde hergerichtet hatte. im Pfälzer Wald1Auch dieser Ritt wurde von der Steel Hill Ranch mit den „Wafer fioc“, eine Art Wiesencobs, die man aber nicht einweichen muss, unterstützt. Nach der Versorgung der Pferde fuhr der rote Trossbus die Reiter zum historischen Hotel „Pfälzer Hof“ in Albersweiler, wo ein Biergarten auf der Insel zum verweilen einlädt. Doch die Reiter des Richard-Löwenherz-Trails hatten anderes im Sinn, nach Annweiler zum Mittelaltermarkt, der dem Ritt seinen Namen gab, wollten wir. Hier konnten wir einiges erfahren über sibirische Uhus und mittelalterliche Gebräuche.

Samstags stand ein Rundritt mit Besuch der Burg Neuscharfeneck auf dem Programm. Munter trabten die Pferde in Richtung Franzosenkopf, noch nicht ahnend, was auf sie zukommen sollte. Doch am Kleinen Eisch Kopf bei Eußerthal war dann klar: heute wird es eine echte Bergtour. Von 190 m im Eußerbachtal bing es stets bergan bis auf 500 m bei der Klinik Eußertal. Da kamen selbst sehr gut trainierte Pferde ins Schwitzen. Am Waldrand bei Dernbach ankommend zeigte ein Blick zum Himmel dicke schwarze Wolken und bedrohlich braute im Nebelsich ein Gewitter zusammen. Der Gedanke war: wir reiten flott zur Burg und suchen dort Schutz. Also los…….aber so schnell ging es dann doch nicht. Wieder mussten die Pferde auf kurzer Distanz fast 300 Höhenmeter zurücklegen bis sie die Burg erreichten. Blitz und Donner! Und ab in die Burg. Leider weit gefehlt, denn ein Schild verweigert den Reitern den Zutritt. Ross und Reiter sind hier nicht erwünscht! Komisch, waren es nicht früher die Ritter, die hier mit ihren Pferden lebten und die Burg sowie Land und Leute verteidigten. Aber so ist es in moderner Zeit, nichts ist mehr wie’s früher war und so musste die Reitergruppe weiter ziehen. Der Regen platschte Neuscharfenecknieder und schnell wollten wir vom Berg hinunter, um Schutz im Tal zu suchen. Den bot das Dernbacher Haus – zumindest für die Reiter, die die Pause für einen kleinen Imbiss nutzten. Dann wurde es heller, aber der Regen wollte nicht aufhören. Tropf nass führte der Weg an Dernbach vorbei zum Vogelstockerhof und entlang des Isigestütes Waldeck wieder in Richtung Hahnenbacher Hof. Kurz vor dem Ziel erschien die Sonne und trocknete Ross und Reiter. Am Abend lockte der Biergarten auf der Insel die Reiter in seinen Bann und weitere Gäste aus Pfalz und Saarland kamen zu Besuch.

Sonntags war es schon in der Frühe sehr heiß und so wurde ein Weg gewählt, der nicht schon am Start lange bergauf führte. Gräfenhausen wurde in westlicher Richtung umrundet bis der große und kleine Adelberg erreicht waren. Am Waldrand zeigt ein Blick, dass Sarnstall schon in greifbarer Nähe ist. Hier wartet unser Tross mit Wasser für die Pferde und kühlen Getränken und Kuchen für die Reiter. Dann folgt ein Steilaufstieg zum Rindsberg, wo schöne naturbelassene Wege in Richtung Wilgartswiesen führen.

Ein abenteuerlicher Ritt ging zu Ende, der den Pferden einiges an Kondition abverlangte. In drei Tagen wurden insgesamt mehr als 2.000 Höhenmeter bewältigt! Und wie immer konnten wir Ross und Reiter sicher und gut gelaunt ans Ziel bringen. Die nächste VFD-Tour führt uns Ende August ins Leininger Land, das mit seiner mediterranen Vegetation einen provenzalischen Eindruck vermittelt.

Mittelaltermarkt1

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