Trockenheit, Stürme und Borkenkäfer haben das Ökosystem Wald in den letzten Jahren schwer geschädigt. Viele Hektar Fichtenwälder sind zerstört, auch andere Baumarten leiden unter dem Klimawandel.
Überall in Deutschland sieht man aktuell Bilder der Verwüstung, stapelweise mit Maschinen geerntete Fichtenstämme, riesige Holzhaufen bestehend aus den nicht verwerteten Ästen, Zweigen und Baumkronen, unzählige umgefahrene oder kurzerhand abgesägte Buchen und tiefe mit Wasser gefüllte Gräben, verursacht durch die tonnenschweren Erntemaschinen. Naturwege verschwinden nicht nur in der freien Flur - überall entstehen Waldautobahnen. Waldwege haben in gleichem Maße der Walderschließung der Forstwirtschaft, dem Naturschutz und der Erholung zu dienen. Bei Wald in öffentlichem Besitz ist die Forstwirtschaft dabei sogar nachrangig.
Foto: Auch hier hat die Forstwirtschaft in erschreckender Form gearbeitet. Dieser Weg war vorher ein naturbelassener Pfad in 1 m breiter, jetzt ist da eine Bauschuttstraße in den Wald gebaut, von etwa 4 Meter Breite, die uralte Buchenhecke am Rande hat erheblichen Schaden genommen.
Auf dem Holzweg? - Für eine echte, zukunftstaugliche Waldwende braucht es interdisziplinäre, ganzheitliche Strategien, fordert Dr. Pierre Ibisch, Professor für Naturschutz am Centre for Econics and Ecosystem Management der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde. "Wo jetzt flächig die Monokulturen zusammenbrechen, die ursprünglich oft mit öffentlichen Ressourcen angelegt wurden, mit denen dann für eine Zeit gutes Geld verdient wurde, muss nun die öffentliche Hand mit Hunderten von Millionen Euro stützen und helfen. ... Gegengerechnet wird niemals die Schadschöpfung, die sich etwa durch Verschlechterung von Böden, Wasserressourcen und biologischer Vielfalt ergibt. ... Wir brauchen eine ehrliche und ganzheitliche gesamtökonomische Rechnung der Forstwirtschaft." Dr. Pierre Ibisch, Professor Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
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