Die Vereinigung der Freizeitreiter und-fahrer in Deutschland e.V. (VFD) bittet darum, aus Rücksicht auf Menschen, Tiere und Umwelt 2020 auf das Silvesterfeuerwerk zu verzichten.

Mit der Entscheidung der Länder, den Verkauf von Feuerwerkskörpern zur Entlastung der Rettungsdienste und Krankenhäuser dieses Jahr zu verbieten, wurde diese Bitte nachhaltig unterstützt.

Bundes- Landes- und Kommunalpolitiker müssen sich dafür einsetzen, dass der Tierschutz endlich in die Sprengstoffverordnung aufgenommen wird. Die VFD versucht ein Feuerwerksverbot in der Nähe von Reitställen und Pferdeweiden zu etablieren und die gesetzlich bereits bestehenden Verbote besser durchzusetzen. Ziel soll möglichst ein Feuerwerkverbot auf allen Gebieten mit Weidetierhaltung sein. 

Das alte Jahr mit Wunderkerzen zu verabschieden ist stimmungsvoll, schadet niemandem und schont die Umwelt. Das gesparte Geld könnte zudem Mensch und Tier helfen, indem man es an gemeinnützige Organisationen, wie z.B. Equiwent, spendet. 

Die VFD setzt sich seit Jahren gemeinsam mit Umwelt- und Tierschutzverbänden für konstruktive Lösungen ein! 

Jede Privatperson und jede Kommune sollte freiwillig auf Feuerwerke verzichten, wie es Tierschutz- und Umweltverbände fordern. Die Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz (TVT), der Tierschutzbeirat RLP und die VFD appellieren an Bundes- Landes- und Kommunalpolitiker, dass der Tierschutz endlich in die Sprengstoffverordnung aufgenommen wird. Nutztier- und Pferdeställe ebenso wie Tierparks und die Umgebung von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten sind explizit aufzuführen. Denn nur mit dieser Rechtsgrundlage dürften Ordnungsbehörden die Einhaltung von Tierschutzrecht bei der Genehmigung von Feuerwerken prüfen. Die Kommunen könnten zudem Plätze zum Abbrennen ausweisen, die nachweislich Tiere nicht gefährden. Sie könnten außerdem Auflagen zur Einhaltung von Lautstärke, Höhe und Abstand zu Tierhaltungen und Schutzgebieten erteilen. Die VFD versucht damit ein Feuerwerksverbot in der Nähe von Reitställen und Pferdeweiden zu etablieren. 

„In jeder Silvesternacht wurden in Deutschland über 100 Millionen Euro für Raketen und Böller zum Jahresende ausgegeben. Würden diese Gelder an Tierschutzorganisationen und Tierheime gespendet, könnte für den Tierschutz viel bewegt werden. Darüber hinaus bliebe dann den Haus- und Nutztieren viel Leid erspart“, meinte bereits 2019 Dr. Andreas Franzky, Vorsitzender der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. und VFD-Fachbeirat Ethik und Tierschutz. PM TVT Feuerwerk

Alternativ könnten Städte, Gemeinden, Vereine am Silvesterabend zu zentralen Feuerwerken einladen. Ein Feuerwerk für alle bedeute, das Erleben von Gemeinschaft, weniger Müll, eine Geldersparnis sowie die Verminderung von Feinstaub. 2020 sind solche Veranstaltungen wegen des Veranstaltungsverbots nicht möglich, und so bleibt Zeit für die Zukunft aktiv zu werden.  

Huf Hand

Feuerwerke verstören Haus- und Nutztiere und ängstigen Wildtiere. Behauptungen, dass sich die Tiere an die plötzlichen Knall- und Lichteffekte gewöhnen wie bei natürlichem Gewitter, sind falsch, denn für einen Gewöhnungseffekt ist das Ereignis zu selten, und die meisten Tierhalter erleben jährlich das Leiden ihrer Haustiere. Tiere haben ein wesentlich empfindlicheres Gehör als der Mensch, und so sind sie von Feuerwerken besonders betroffen. Starke Detonationen können ihren Orientierungssinn beeinträchtigen oder sogar Schockzustände auslösen. 

Weidetiere könnten in Panik geraten und ausbrechen. Wildtiere leiden besonders unter dem ungewohnten Lärm- und Blitzgewitter. Mitten in der Nacht werden sie aus dem Schlaf gerissen und suchen panisch das Weite. Es dauert oft Tage und Wochen, bis die Tiere wieder in ihr normales Verhalten zurück finden. Durch die ungewohnte Störung werden wichtige Energiereserven unnötig verbraucht, die im Winter, vor allem bei notorischem Futtermangel und kalten Temperaturen, überlebensnotwendig sein können. Tödlichen Unfällen, Fehlgeburten, Aufgabe der Brut oder Vertreibung ganzer Populationen aus ihrem Lebensraum können weitreichende Folgen der Panik durch Feuerwerke sein. 

In einer Silvesternacht werden circa 2.000 Tonnen Feinstaub durch Feuerwerke erzeugt, also etwa 15 Prozent der jährlichen Belastung durch Straßenverkehr und etwa 25 Prozent der Holzfeuerungen. Damit belasten sie die Umwelt in erheblichem Maß. Unmengen Müll liegt am nächsten Morgen nicht nur auf den Straßen und in Gärten, sondern auch auf Feldern und Weiden. 

Auch Menschen sind die Leidtragenden. Neben der enorme Lärm-Belastung sind Verbrennungen, verletzte, amputierte Gliedmaße, Knalltraumata, Augen- und Kopfverletzungen die häufigsten Feuerwerksverletzungen. Allein in Großstätten gehen jede Silvesternacht tausende Notrufe ein. 

Dieses Jahr wurde dem Rechnung getragen, aber auch der Natur- und Tierschutz muss gebührend Beachtung finden. 

Quellen: 
VFD: Nein! zum Feuerwerk 2019, sagt Ja! zum Schutz von Tier, Mensch und Umwelt
"Böllerverbot auf allen Gebieten mit Weidetierhaltung ausweiten!

https://www.umweltbundesamt.de/themen/luft/luftschadstoffe/feinstaub/feinstaub-durch-silvesterfeuerwerk
https://www.tierschutzbund.de/news-storage/heimtiere/241120-silvester-tierschutzbund-fordert-vollstaendiges-feuerwerksverbot/
Tierschutzbeirat Rheinland-Pfalz 
Schweizer Initiative „Feiern ohne Feuerwerk“

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