Fortsetzung der Artikelserie über das Fahren von VFD-Fahrlehrer Horst Brindel
Es gilt, sich auf die veränderten Wetter- und Lichtverhältnisse einzustimmen. Die Art des Hufbeschlages kann für diese Zeit neu überdacht werden und die fahrerischen Anforderungen an die Pferde verändern sich.
Trotz allem muss dem Bewegungsdrang der Pferde Rechnung getragen werden. Dafür ist eine ausreichende Arbeitsleistung notwendig. Wer eine Halle nutzen kann, hat jetzt Vorteile. Bodenarbeit kann in ihrer gesamten Vielfalt zum Einsatz kommen. Besonders wirkungsvoll ist jetzt auch die Arbeit mit der Doppellonge. Aber auch das Fahren vom Boden aus lässt sich mit Hilfe von Stangen, Planen und kleinen Fahrhindernissen sehr abwechslungsreich gestalten. Wenn keine Halle verfügbar ist, bestimmen das Wetter und die Qualität des Bodens über solche Übungen auf dem Reitplatz oder einer nahen geeigneten Wiese.
Viel öfter als man denkt, eignet sich das Wetter jedoch auch zum Fahren. Besonders wichtig ist das richtige Auf- und Abwärmen der Pferde am Anfang und Ende jeder Fahrt. Vielleicht muss man sich bei angepasstem Tempo jetzt mehr auf gut befahrbare Landwirtschaftswege und kleine Nebenstraßen konzentrieren, weil die Naturwege tief und dadurch schwer befahrbar werden. Ausrüstung und Kleidung des Fahrers entscheiden dann je nach Temperaturempfinden über die Dauer des Ausfluges. Kritische Punkte bleiben auf der Kutsche, selbst bei bester Herbst- und Winterkleidung, immer Finger und Füße, wobei hier manche Angebote aus dem allgemeinen Outdoor-Bereich die Situation deutlich verbessern können.
Kältemäßig extrem ist die Situation zumeist, wenn bei ausreichender Schneelage das Fahren mit dem Pferdeschlitten möglich wird. Leider sind selbst absolut wenig befahrene Wirtschafts- und Nebenwege oftmals gestreut, gesalzen oder bis auf den Grund geräumt. Dabei würde bereits eine dünne Schicht festgedrückten Schnees zum Dahingleiten ausreichen. Jedenfalls empfiehlt sich bei Schnee eine gute Wegeplanung, damit der Schlitten auf befahrbaren Spuren auch wieder nach Hause kommt, was gerade bei einsetzendem Tauwetter sehr spannend werden kann.
Absolute Schlechtwettertage, die so gar nicht zum Fahren einladen, können „sonnig“ gestaltet werden, wenn man Ideen für eine Wanderfahrt im kommenden Jahr schmieden will oder sich bereits mit einer Detailplanung befasst.
Bilder von Thomas Ambros und Horst Brindel