Während die Landwirstchaftskammer in Niedersachsen ausdrücklich darauf hinweist, das von JKK betroffene Flächen spätestens vor Blühbeginn ausgemäht werden müssen, teilt eine Gemeinde in Niedersachsen einem unserer VFD Bezirksverbände jetzt mit, dass zukünftig die Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes auf den Gemeindeflächen eingeschränkt wird. Die Mahd wird zukünftig auf den betroffenen Flächen erst nach August - also nach der Blütezeit - erfolgen können, da sich dort der gefährdete und geschützte Blutbär angesiedelt hat.
Der Blutbär auch Jakobskrautbär heißt so, weil er sich überwiegend vom giftigen Jakobskreuzkraut ernährt. Das aufgenommene Gift wird im Körper angereichert und so ist die Raupe nun für andere Tiere giftig.
Er ist durch die Bundesartenschutzverordnung in Deutschland besonders geschützt.
Allerdings teilt das Landwirstchaftsministerium in Niedersachsen mit, dass es zwar verschiedene "Gegenspieler" in der Natur gibt, aber praxisreife biologische Verfahren aber noch nicht in Sicht sind.
Und so sieht die Raupe aus:
Foto: Ouartl - aus Wikipedia
Foto: Gerd Kämmer - Bunde Wischen e.V.
Blutbären bei der Arbeit - Foto: Gerd Kämmer - Bunde Wischen e.V.
Nach getaner Arbeit.... - Foto: Gerd Kämmer - Bunde Wischen e.V.
Die Schmetterlinge fliegen von Mai bis Juni und die Weibchen legen ihre Eier an der Unterseite der Blätter des JKK ab. Die Raupen schlüpfen in der Zeit von Juli bis August. Sie überwintern dann später in einem Kokon im Boden.
Und das ist der fertige Schmetterling....
Foto: Thomas Huntke - aus Wikipedia
Erst nach der Schlupfzeit ist also eine Mahd des Kreuzkrautes vorgesehen. Das heißt aber, dass sich die Samen des JKK in dieser Zeit schon längst über weitere Felder verbreitet haben.
Auch in der Dellbrücker Heide im Nordosten von Köln ist diese Spezies schon gesichtet worden.
Schlechte Karten für Pferdebesitzer und Landwirte, die das giftige Kreuzkraut auf ihren Flächen seit Jahren mühsam bekämpfen.
Die Pferdehalter befinden sich also in der Zwickmühle. Einerseits wollen und müssen sie ihre Pferde schützen, andererseits liegt ihnen natürlich auch der Artenschutz am Herzen.
Ob sich ein Kompromiss finden lässt bleibt abzuwarten.
Die Pferdehalter dieser Region sind jedenfalls der Verzweiflung nahe.
Nun ja uns beleibt nur zu hoffen, dass sie sich erfolgreich vermehren und fleißige Arbeit leisten und sie in den nächsten Jahren das JKK dezimieren.