Von rustikal bis zum 5 Gänge Menü war alles dabei
Wieder ein Fronleichnamsritt in der Eifel, diesmal in der Schneeeifel und wieder ein schönes Erlebnis mit netten Mitreitern und unseren geliebten Pferden.
Am Mittwochabend trafen alle Reiter und Pferde in Schönfeld auf dem Isi-Hof ein, um gemeinsam, stressfrei am nächsten Morgen über Kronenburg (Stadtkyll) nach Etscherath zu reiten.
Es wurde ein gemütlicher Ritt von ca. 30 km bei streckenweise sonnigem Wetter. Da man mit den Pferden nicht direkt an das Schloss Kronenburg reiten kann, suchten wir mittags nach einer alternativen Rastmöglichkeit und fanden die „Kaffeebar Kronenburg, ein kleines Künstlerkaffee in einer Kurve der Gerichtsstraße, dessen Wirt uns sehr gastfreundlich mit hausgemachtem Kuchen und heißer Suppe bewirtete. Ein kleines, aber lösbares Problem mit braven Pferden, waren die Anbindemöglichkeiten. Wir erfuhren, dass das dem Cafe gegenüberliegende Grundstück der Gemeinden gehört. Und so versicherte uns der Wirt, dass er sich mit unserer Unterstützung für einen langen festen Anbindebalken bei der Gemeinde einsetzen werde, so könnte das Cafe zu einem beliebten Ausflugsziel auch für Reiter werden.
Gegen 18Uhr empfing uns Frau Wickermann in Etscherath zum Abendessen mit einer kulinarischen Besonderheit: einer Käsetorte, die einer süße Cremetorte zum Verwechseln ähnlich sah. Alle waren so begeistert, dass viele versuchten, der Wirtin das Geheimrezept des Hauses zu entlocken. Und es ist uns tatsächlich gelungen.
Am Freitag war unsere nächste Station der Hof „Bie Reter“. Unwetter waren an diesem Tag angesagt und erwischten uns auf der Höhe oberhalb des Kronenburger Sees. Als wir eine bedrohlich aussehende riesige dunkle Wolke auf uns zukommen sahen, hofften wir noch, dem Gewitter davon reiten zu können. Aber nach wenigen Minuten prasselten 5 mm große Hagelkörner auf uns runter und das Gewitter tobte sich über unseren Köpfen aus. Schnell suchten wir Schutz unter Bäumen in einem Waldgebiet mit niedrigem Baumbestand, zwar kein idealer Zufluchtsort, aber zu dem Zeitpunkt der optimale, wofür unsere Pferde uns dankbar waren. Während sie im Hagelregen versuchten, weg zu preschen, standen sie nun geduldig und entspannt, bereit das Unwetter abzuwarten. Nach ca. 25 Minuten war der Spuk vorbei und wir ritten ohne Umwege zur geplanten Station. Trotz Regenschutz waren die meisten von uns durchnässt. Vor allem die Hosenbeine und die Schuhe waren betroffen. Als wir dann von unseren Gastgebern erfuhren, dass wir zu Gunsten einer anderen Wanderreitergruppe diesmal bescheidener, sprich „rustikal“ untergebracht waren, blieb die Stimmung erstmal weiterhin unterkühlt. Aber Familie Schwahlen verstand es mit liebvoller Betreuung und gutem Essen alle Gemüter wieder aufzuwärmen. Auch war der große Schlafsaal in der Scheune für 9 alberne Weiber und 2 Hunde dann ebenfalls ein Erlebnis wert. Kleider und Schuhe wieder trocken, ritten wir nach einem gemütlichen Frühstück mit einer Wegstrecke von ca. 35 km unsere vornehmsten und letzten Übernachtungsstation entgegen, dem Landhotel am Wenzelbach, wohl wissend, dass auch dieser Ritt etwas nasser ausfallen wird. Bis zu Mittagsrast an der Skistation, dem Blockhaus „Zum Schwarzen Mann“, wurden wir sogar hin und wieder mit etwas Sonnenschein beglückt. Aber kurz vor der abendlichen Ankunft erwischte uns doch noch ein Gewitter, als wir gerade über eine Bergkuppel ritten. Diesmal fegte das Gewitter nicht direkt über unsere Köpfte hinweg, gleichwohl sich das Donnern in nicht allzu großer Entfernung eher bedrohlich anfühlte. Von den heftigen Unwettern, die an diesem Tag in der unserer Nähe wüteten, wussten wir da glücklicherweise noch nichts .Wir konnten das Landhotel erreichen bevor die ersten Schauer herunterkamen. Am Abend genossen wir ein köstliches Mehr-Gänge-Menü an einer Tafel mit weißer Tischwäsche und silbernen Leuchtern. Wer Lust hatte, konnte den Abend noch mit hausgemachten Likören versüßen.
Gut ausgeschlafen und wohl gestärkt führte uns der Ritt am letzten Tag, diesmal im Trockenen, zurück nach Schönfeld, wo unsere Hänger zur Rückreise auf uns warteten. Ein Pferd war der Ansicht, dass man das Schritttempo jetzt etwas drosseln könnte, und so war ein tapferer Reiter eben so viel zu Fuß unterwegs wie auf seinem Pferd. Zum Abschied gab es bei der Familie Lütte noch einen stärkenden Kaffee bevor ein Gespann nachdem anderen voller schöner Erinnerungen den Heimweg antrat.