Gras ist Gras und rundrum gesund, dachten wir zumindest bisher.
Seit Längerem stehen Mikroorganismen in Gräsern unter Verdacht, mit ihren Abwehrstoffen auch "nebenbei" Pferde krank zu machen. Die Symptome sind vielfältig, ein Nachweis bisher schwer.

Bereits mehrfach haben die Fachleute des AK Umwelt der VFD u.a. auf dieser Seite über Vergiftungen von Pferden durch Endophyten informiert.  Ihr findet wichtige Fakten und Hinweise dazu  z.B. hier.  Momentan arbeiten die Biologen des Verbandes an der Klärung. Betroffene Pferdehalter und/oder Tierärzte können aber jetzt schon Blut- und Urinproben zur späteren Untersuchung einschicken. Für Auskünfte und Adressen zum  Versand der Proben sowie als Kontakt bei tödlichen Vergiftungsfällen steht die Bunddesgeschäftsstelle der VFD zur Verfügung:

Zur Poggenmühle 22
27239 Twistringen
Tel: 04243 942404
Fax: 04243 942405
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
handy 01743364733.

 

 

 

Achtung!!!: Die Proben müssen genommen werden in der Zeit, in der das Tier Vergiftungssymptome zeigt, aber bevor eine medikamentöse Behandlung einsetzt. Für Blutproben nimmt man Vollblut in ein neutrales Röhrchen (keine Zusätze). Zusätzlich kann heparinisiertes Blut sinnvoll sein, muß aber nicht - das hängt von der späteren Analysemethode ab. Urinproben zum Nachweis von Ergovalin, das zu Lysergsäure abgebaut über Urin ausgeschieden wird, sollten 20 bis 50 ml Flüssigkeit enthalten. Alle Proben lagert man unverzüglich bei mindestens – 20 °C, z.B. im Tiefkühlfach. Auch der Transport zu einem Labor muss bei mind. – 20 °C erfolgen (professioneller Laborversand)! Kotproben einfrieren kann nie verkehrt sein. Ergovalin wird z.T. über den Kot ausgeschieden, zersetzt sich allerdings leider sehr schnell. Proben des Futters (Heu, Silage, Frischgras) müssen ebenfalls dunkel, möglichst ohne Luft und bei mind. -20 °C aufbewahrt werden. Bei tödlichen Vergiftungsfällen wenden Sie sich bitte an die Bundesgeschäftsstelle der VFD. Die Bundesgeschäftsstelle stellt zeitnah den Kontakt zu den Fachleuten her, damit ggf. wichtige Gewebeproben genommen werden können.

Hintergrundinfos: Vanselow, R. (2011) Giftige Gräser auf Pferdeweiden. Vlg. Westarp, Hohenwarsleben, 3te ergänzte und völlig überarbeitete Auflage

Bilder:

Keine SF-Fantasie: Dr. Renate Vanselow und der Arbeitksreis Umwelt sind den Endophyten auf der Spur.

Weitere Informationen:

handzettel_graesergifte_2011v01.pdf

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