Auch Dr. Gerd Heuschmann ist VFD-Mitglied und wird auf unserer großen Jubiläumsfeier in Reken dabei sein.

Hanspeter Hartmann stelle ihm deshalb im Vorfeld schon ein paar Fragen über seine Gedanken zu Pferden und natürlich zur VFD.

Herr Dr. Heuschmann, wenn Sie etwas rund um die Pferdehaltung und das Reiten/Fahren wünschen könnten, was wäre das?

“Ich würde mir wünschen dass wir zurück zu einer guten alten Tradition im Umgang mit dem Pferd finden, Pferd soll kein Sportgerät sein, es benötigt eine gute solide Grundausbildung. Wünsche mit das Ausbilder und Reiter wieder lernen mit mehr Respekt vor der Kreatur Pferd zu stehen; die Haltung muß überdacht werden, gute Ansätze gibt es, zu nennen ist die Gruppenhaltung im Offenstall.
Ich wünsche mir eine Ausbildung die grundsätzlich vom Reiter und vom Pferd erreichbar ist, keine Ausbildung zur Perfektion, und zur zwanghaften Haltung, sondern zur Harmonie von Reiter und Pferd. Dazu wünsche ich mir Reitlehrer die wir nie hatten. Diese Mängel sind zu wenig bekannt, leider unterliegen wir Deutschen einem Formalismus, äußere Form geht vor Zweckmäßigkeit.“

Hanspeter fragte weiter: In welchen Bereichen sollte sich die VFD künftig noch stärker einsetzen?

“Die VFD vertritt die größte Reitergemeinschaft im Freizeitreiterbereich, das sind über 1 mio Reiter die nicht an Turnieren teilnehmen. Für diese Reiter fehlt das Ziel, wie ein ideal ausgebildetes Pferd aussehen soll, unter Berücksichtigung der jeweiligen Pferderasse. Die meisten Freizeitreiter reiten 1 bis 2 x in der Woche durch den Wald, und die Ausbildung des Pferdes ist fraglich.“

Sehen Sie Möglichkeiten für ein gemeinsames Handeln und eine engere Zusammenarbeit mit der VFD?

Herr Dr. Heuschmann meint: „Ja, ich bin immer interessiert für eine gute Ausbildung, an Mensch und Tier. Gerne möchte ich mit der VFD meine Ansätze diskutieren.
In den Verbänden, auch der FN hat sich noch niemand damit beschäftigt, das unterschiedliche Pferderassen, z.Bsp. Isländer, in der Ausbildung nicht einem Warmblut gleichgesetzt werden können. Das Ziel der Ausbildung für den Freizeitreiter ist unklar, da man die Geschichte der jeweiligen Pferderasse, seine Kultur und die Reitweisen nicht anerkennt und respektiert, wir schmeißen alles in einen Topf. Hier hat die VFD neue Möglichkeiten der Aufklärung und Ausbildung. Ausbildungsstrukturen und Rezepte müssen erarbeitet werden bzw. im Rückgriff auf bereits vorhandene Literatur neu aufgearbeitet werden, damit Jeder ernst genommen wird, mit seinem Pferd und mit seiner Reitweise.“

Herr Dr. Heuschmann, was wünschen Sie der VFD für die Zukunft?

“Erfolg, durch Ausbildung im o.a. Sinne, damit die Hilflosigkeit der vielen Reiter reduziert wird, die VFD Lösungen anbietet die artgerecht sind für die Freizeitreiter, und die Leute sich in der VFD gut aufgehoben fühlen.“   Herr Dr. Heuschmann, ich bedanke mich auch im Namen der VFD für dieses interessante Interview.

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