Sicher nicht etwas für jeden Offenstallbesitzer so eine umfangrei-che Sanierung, aber vielleicht in einzelnen Teilen doch auch mal interessant für den Einen oder Anderen Hofbesitzer. Zum Beispiel könnte man ja mal über eine Hof- oder Reitplatzbeleuchtung mit LED Lampen nachdenken!? Reiterhof in Ilsfeld - Ursprünglich wollten die neuen Besitzer nur kleinere Umbaumaßnahmen auf dem neu erworbenen Pferdehof vornehmen lassen, doch die teils marode Bausubstanz verlangte nach einer Rundum-Sanierung, und zwar im Galopp, denn bis zur Umsiedlung der fast 100 Islandpferde blieben nur sechs Monate Zeit.

"Wir konnten fast alle unsere Träume in die Realität umsetzen", freut sich Isabel Schmid über das äußerst nachhaltige Konzept von Ideengeber und Projektleiter Christoph Roesler. Das sportliche Zeitfenster forderte hierbei Höchstleistungen von allen beteiligten Zulieferfirmen und Handwerkern.

Die Sonne finanziert mit

Auf den 18.000 Quadratmetern Grundstück am Rande der Gemeinde Ilsfeld bei Heilbronn standen im Januar 2012 lediglich eine alte Scheune sowie eine stark renovierungsbedürftige Reithalle mit angeschlossenen Boxen für die Einzelhaltung. Bis Juli 2012 wurden die Gebäude grundsaniert und zusätzlich wurde eine moderne Ovalbahn gebaut. Jetzt befinden sich in der Scheune eine kleine Reithalle und ein abgetrennter Bereich für die Maschinen und die Lagerung der Heuvorräte. Die ehemalige Scheune und die alte Reithalle bekamen ein neues Dach aus Sonnenkollektoren. Seit Inbetriebnahme im Juli 2012 speiste die Anlage in nur vier Monaten bereits 140.000 KWh in das Stromnetz ein. Mit einer Amortisierung der Investitionssumme wird in 13 bis 14 Jahren gerechnet. "Die Idee mit der flächendeckenden Photovoltaikanlage von Christoph Roesler rannte bei meinem Mann offene Türen ein und erschloss uns die Möglichkeit, die mit Eternitplatten gedeckten alten Dächer sinnvoll zu sanieren", erläutert die Hofbetreiberin Isabel Schmid. Die neue Eindeckung durch Trapezbleche, exakt ausgerichtet auf die maßgeschneiderte Solaranlage, entpuppte sich schnell als wirtschaftlich sinnvolle Gesamtlösung.

Modern und nachhaltig: Reiterhofsanierung mit integrierten Sparstrümpfen























Eine flächendeckende Photovoltaikanlage sowie neue Oberlichter ersetzen nun das alte Dach der Reithalle. Rechts stehen die Schulpferde auf der Paddockfläche.





Modern und nachhaltig: Reiterhofsanierung mit integrierten Sparstrümpfen

Die Sonne finanziert mit, denn sowohl die kleine Reithalle als auch die Dachfläche der großen Reithalle ist mit einer Photovoltaikanlage bestückt. Im Bild sieht man die zugehörigen Wechselrichter, sie speisen den Strom ins Netz und zählen jede Kilowattstunde.

Nachhaltiges Regenwassermanagement

Bei der großen Grundstücksfläche des Anwesens war das Thema Niederschlagswasser in der Phase der Projektierung ein entscheidendes. Seit nach der gesplitteten Abwassergebühr abgerechnet wird, sind große versiegelte Flächen zum echten Kostenfaktor geworden. Die Unabhängigkeit vom Kanalnetz und ein gutes Umweltgewissen gibt es jedoch nur mit einem durchdachten Regenwassermanagement, für welches sich die Hofeigner entschieden. Heute wird das komplette Niederschlagswasser des Grundstücks in zwei je 13 Kubikmeter fassende Zisternen gespeichert und steht so zur weiteren Nutzung zur Verfügung. Die automatische Bewässerung der Rasenflächen, die Bewässerung der beiden Reithallen und des Reitplatzes sowie der Abspritzplatz werden hieraus gespeist. Sind die Zisternen voll, so wird das restliche Niederschlagswasser kontrolliert versickert bzw. verdunstet direkt über die Retentionsflächen, zu welchen die Ovalbahn, die Paddockflächen und die Rasenflächen zählen. Entscheidet man sich für solch ein durchdachtes Konzept, ist eine frühzeitige Abstimmung des zuständigen Ingenieurbüros mit dem Bauamt der Kommune unerlässlich.

Modern und nachhaltig: Reiterhofsanierung mit integrierten Sparstrümpfen

Sind die Zisternen voll, so fließt das Wasser in die beiden Retentionsmulden, wobei zuerst die höherliegende gefüllt wird. Nur falls hier eine Sättigung erreicht ist, läuft das Wasser in die zweite Retentionsmulde, hier im Bild rechts.

Das System im Detail

Auf allen befestigten Flächen liegt so genanntes Drainpflaster, das die Versickerung des Oberflächenwassers durch die mit Hartgesteinssplitt verfüllten Fugen gewährleistet. Zusätzlich werden diese Beläge durch ihr Oberflächengefälle nach außen in die angrenzenden mit Rollrasen und einer zehn Zentimeter hohen Rasentragschicht bedeckten Retentionsflächen entwässert, da auf überhöhte Einfassungen entlang der Belagskanten komplett verzichtet wurde. Die unter allen Retentionsflächen liegende 15 Zentimeter dicke Kiessandschicht mit einer Körnung von 0 bis 32 Millimeter leitet das Niederschlagswasser über das Erdplanum und dessen Gefälle zuverlässig in das System des Regenwassermanagements ein, denn der danach anstehende Lehm-Lössboden schließt die Versickerung ins Grundwasser aus. Sämtliche Oberflächeneinläufe liegen etwas überhöht in den Retentionsflächen, was einen zeitverzögerten Eintrag in das System gewährleistet. Durch den Einsatz von Schraubfundamenten in der gesamten Anlage, deren Installation grundsätzlich nach der Fertigstellung der Flächen erfolgte, konnte komplett auf betonierte Fundamentkörper verzichtet werden. Dadurch kann sich das Wasser auf dem Erdplanum der großen Retentionsflächen ungehindert in den Entwässerungsleitungen bis zur geplanten Anstauhöhe ausbreiten, bevor es in das Gesamtsystem abfließt. In der gesamten Anlage wurden die Kanalleitungen in drei unterschiedliche topografische Einzelbereiche gegliedert. Durch Drosselschächte kann der Einstau, aber auch eine gewollte Entleerung, gesteuert werden. Ist das Maximum der Einstauhöhe auf einer Ebene erreicht, gelangt das Wasser durch einen Überlauf zur nächsten, tieferliegenden Retentionsfläche und wird so geordnet weitergeleitet.

Ein durchgängiger Kanal auf der Westseite nimmt sämtliche  Niederschlagswässer aus den Reitbereichen, Paddockflächen sowie den Dachflächen auf. Dieses Wasser, ausgenommen das Dachwasser, ist bereits über die im Untergrund eingebaute Kiessandschicht vorgefiltert. Die zusätzlich eingebauten Teilsickerrohre sind in der Lage, Wasser von außen aufzunehmen, um es wieder den Retentionsflächen zuzuführen, falls hier die Einstauhöhen zu weit sinken. Eine weitere Regulierung des Einstaus erfolgt mechanisch über Drosselklappen. Die Retentionsflächen bringen über die Kapillarwirkung der verwendeten Materialien das Wasser zurück zur Oberfläche, wo es verdunstet, die Staubentwicklung minimiert und hierdurch auch für die Langlebigkeit der Deck- und Tretschicht bei den Reitbelägen sorgt. Vom Hauptdrosselschacht gelangt das Wasser durch einen Überlauf in den Vorfilterschacht. Hier sondern sich die Schwebteile ab, im folgenden Hauptfilterschacht dann die Feinteile. Danach sammelt sich der Niederschlag in vier durch Grundleitungen miteinander kommunizierenden Zisternen. Diese großen, leicht versetzbaren Kunststoffbehälter fassen jeweils 6.500 Liter Wasser (26.000 Liter gesamt). Bei Starkregenereignissen oder langer Niederschlagsdauer wird das Zuviel an Wasser per Einstaunivellierung und einen Überlaufschacht in die erste Retentionsmulde, die direkt neben den Zisternen liegt, geleitet. Über eine im Untergrund verlegte Ringleitung mit Teilsickerrohren ist die gleichmäßige Ausbreitung in der Mulde sichergestellt. Sollte hier eine Sättigung erreicht werden, steigt das Wasser aus dem Muldenboden auf, flutet diese Retentionsmulde bis zur Höhe eines etwas tiefer liegenden Ablaufschachtes, um sich dann im gleichen Verfahren in der zweiten Retentionsmulde auszubreiten. Ein letzter Überlaufschacht, der direkt mit dem Landgraben verbunden ist, sichert das System für extreme Starkregenereignisse ab. Durch dieses Wassermanagement  wird eine bemerkenswerte Zeitverzögerung bei der Abführung des Niederschlagswassers erreicht. Die beiden Mulden erhöhen das Einstauvolumen noch einmal um 100.000 Liter. Die kontinuierliche Pflege des Systems, zu der neben der Kontrolle der Kanäle auch das Mähen der Muldenflächen, das Reinigen der Filterschächte sowie die Kontrolle der Drosselschächte zählen, wird ebenso dokumentiert und obliegt den Mitarbeitern des Pferdehofes.

Natürliche Reitbeläge

Nachdem nun schon die Sonne mit im Boot war und auch eine ökologische Lösung für den Niederschlag gewählt wurde, ging es bei den Reitbelägen ins Detail. Rösler schlug einen Aufbau in drei Schichten vor, der sich ideal auf das Regenwassermanagement abstimmen lässt und später problemlos entsorgt werden kann. Hierbei besteht die unterste Lage aus einer 15 Zentimeter hohe Trag- und Dränschicht, einer so genannten kombinierten Frostschutz-Tragschicht (KFT 0/32). Darüber befinden sich vier Zentimeter einer aus Jurakalk bestehenden Deckschicht. Den Abschluss bildet eine sechs Zentimeter starke Tretschicht aus strukturstabilem Quarzsand. Sowohl Deckschicht als auch Tretschicht sind mit einem rein pflanzlichen Bindemittel ausgestattet, das aus einer Wegerich-Art gewonnen wird. Dieses Bindemittel ist nicht nur fähig, Feuchtigkeit zu speichern, sondern kann diese über Kapillarkräfte an der Oberfläche verdunsten. Staubentwicklung in der Halle wird so zum Fremdwort, was die Pferdelungen danken. Diese pflanzlich gebundene Tretschicht kann später kostengünstig als Bodenverbesserungs- oder Bodenhilfsstoff über Kompostieranlagen entsorgt werden. Wichtig ist die Pflege der Tretschicht, die bei Islandpferden ca. sechs Zentimeter beträgt, bei Großpferden allerdings doppelt so stark sein sollte. Je nach Nutzungsintensität muss der Hallenboden mehrmals täglich gelockert und abgezogen bzw. gewalzt werden. Ein spezielles Anbaugerät für Kleintraktoren gestaltet diese Pflegemaßnahmen sehr rationell.

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Diese Pflege erhält natürlich auch der identisch aufgebaute Reitbelag des Außenreitplatzes innerhalb der Ovalbahn. Die Lebenszeit der Tretschicht ist unmittelbar von der Intensität der Nutzung abhängig.
Die Lebenszeit der Tretschicht ist unmittelbar von der Nutzungsintensität abhängig. Selbst der stabile Quarzsand wird mit der Zeit durch die Pferdehufe zerrieben, was einen Austausch nötig macht. Um exakte Erfahrungswerte für die Pflegeintervalle zu erfassen, führen die Mitarbeiter im Hofbetrieb genau Buch. Sie schreiben sowohl die Anzahl der Pferde pro Stunde als auch die getätigten Pflegegänge auf. Über die an der Decke installierten Sprühdüsen wird die Wassersättigung des Reitbelages im idealen Bereich gehalten. Das kann automatisch über das installierte Beregnungs-System erfolgen, aber auch von Hand gesteuert werden.

Modern und nachhaltig: Reiterhofsanierung mit integrierten Sparstrümpfen























Die leicht quergeneigte Ovalbahn besteht aus einer Deckschicht und einer Schottertragschicht. Das eingebaute pflanzliche Bindemittel verhindert zuverlässig die Abspülung von Feinteilen und sorgt zudem für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt.

Beleuchtung

Die zehn sieben Meter hohen Lichtmasten rund um die Ovalbahn sind mit Leuchtdioden (LED) ausgestattet und genauso wie die Einfassung der Bahn über zwei Meter tiefe Schraubfundamente befestigt. Aufbau und Installation waren in nur zwei Arbeitstagen erledigt. "Die Erstplanung des Elektrikers ging von Natriumdampflampen aus, wie sie auch im Sportplatzbau eingesetzten werden. Diese hätten eine Masthöhe von 16 Metern und eine aufwendige Verkabelung erfordert. Die von mir angeregte Umplanung in ein energieeffizientes Beleuchtungssystem übernahm die EPS soltec Solartechnik GmbH aus Hörbranz in Österreich für uns", berichtet Roesler. "Momentan ist die LED-Technik zwar in der Anschaffung noch teurer, doch diese Kosten amortisieren sich über die Gesamtbauleistung, zu der die Verkabelung, die Fundament- und Masttechnik sowie der Montageaufwand gehören, sehr schnell", erklärt der Experte. Auch im Betrieb sind Leuchtdioden wahre Sparstrümpfe, verbrauchen sie im Schnitt 70 bis 80 Prozent weniger Energie als ihre vergleichbaren Konkurrenten. "Sechs Natriumdampfleuchten benötigen ca. 12.180 Watt pro Stunde, 16 LED-Leuchten à 68 Watt dagegen nur 1.088 Watt in der Stunde", rechnet Roesler vor. LEDs blenden nicht, "verschmutzen" das Umfeld nicht mit Streulicht und locken durch ihr Lichtspektrum keine Insekten an. Zudem verfügen sie über eine lange Lebenszeit und geben alle Farben sehr natürlich wieder. Sie sind sofort beim Anschalten hell, was beispielsweise Energiesparlampen nicht leisten. Exakt mit dem Ausschalten der Anlage stoppt auch der Stromverbrauch. Herkömmliche Leuchtmittel benötigen aber selbst für die Ein- und Ausschaltvorgänge jede Menge Energie. Aufgrund dieser Erfahrungen soll nun die Beleuchtung der großen Reithalle baldmöglichst nachgerüstet werden. Dank dieser guten Ausleuchtung ist der Pferdebetrieb nun unabhängig von der Jahreszeit von morgens 7.00 Uhr bis abends 22.00 Uhr problemlos und umweltschonend möglich.


Modern und nachhaltig: Reiterhofsanierung mit integrierten Sparstrümpfen

Die moderne LED-Beleuchtung der Ovalbahn ist vom Verbrauch her ein absoluter Sparstrumpf. Durch die verwendeten Schraubfundamente war die Anlage in nur zwei Tagen aufgebaut.

Pflanzungen

Auf den neu zu begrünenden ebenen Flächen liegt Rollrasen. Bei den   durch die Ovalbahn und die Paddockflächen entstandenen  Böschungssituationen wurde völlig auf Bodendecker verzichtet, um eventuell für Pferde giftige Arten konsequent auszuschließen. Stattdessen kam eine spezielle Kräutermischung zum Einsatz. Das hierfür verwendete Saatgut wurde mit Spezialisten aus dem Saatgutbereich sowie mit dem Landratsamt Heilbronn abgestimmt. Durch den sehr trockenen Sommer verlängerte sich laut Roesler die Keimphase, weshalb der Entwicklungsstand noch nicht optimal ist. Die Pflanzung zahlreicher Großbäume und Sträucher in die angesäten Böschungsflächen wird im Herbst 2012 und im Frühjahr 2013 ausgeführt. Für die Pflege ist ein ein- bis zweimaliges Freischneiden der Gehölze in der Kräuterfläche völlig ausreichend.

Der Reitbahnbelag

Die Ovalbahn entspricht den genauen Anforderungen des Verbandes IPZV e.V. (Islandpferde-, Reiter- und Züchterverband Deutschland e.V.) bezüglich der Querneigungen, der Längen und der Abmessungen, wobei die Anlage aus Platzgründen leider zu klein dimensioniert ist, um als offizielle Wettkampfstätte zugelassen zu werden. Die vier Zentimeter dicke Deckschicht der Ovalbahn sitzt auf einer 20 Zentimeter starken Schottertragschicht und besteht aus einem gelben Jurakalksand (Körnung 0/5) der Schwäbischen Alb, der werkseitig vom Hersteller mit dem bereits erwähnten pflanzlichen Bindemittel versehen wird. Trotz einer Querneigung von 3,5 Prozent, kommt es zu keiner Abspülung von Feinteilen. Das Bindemittel sorgt zudem für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, welcher die notwendige Härte der Oberfläche gewährleistet, ohne die das Tölten erschwert wäre. Besonderes Augenmerk in der Bauleitung legte Roesler hierbei auf den Einsatz qualitätsüberwachter Produkte. So musste beispielsweise der Garten- und Landschaftsbaubetrieb aus Sindelfingen, der für den Bau der Ovalbahn, der kompletten Außenanlage, der Paddockflächen und der Reitbahnen zuständig war, aktuelle Prüfzeugnisse für sämtliche Schüttgüter vorlegen. "Wenn nur einmal die Sieblinie nicht eingehalten wird, kann dies bereits zum Kapillarbruch führen und das gesamte System funktioniert nicht mehr", weiß Roesler. Die Reitplatzeinfassung besteht aus Holzbohlen, die nicht direkt auf dem Belag liegen, sondern auf Schraubfundamente aufgesetzt sind. Ein Lochblech zwischen Belag und Bohle erlaubt selbst bei hohen Niederschlagsmengen, dass das Wasser ohne Sandverfrachtungen darunter ablaufen kann und verhindert so eine Überspülung sowie Verschlämmung des Reitplatzes.

Träume werden wahr

Für die Familie Schmid, die in ihrem Gestüt Lichtenberg seit 20 Jahren Islandpferde züchtet, ausbildet und auch einen Schulbetrieb leitet, haben sich durch diese Sanierung viele Träume verwirklicht. "Das, was wir jahrelang gerne gehabt hätten, haben wir jetzt erreicht, und zwar mit dem besten Umweltgewissen", freuen sich Isabel Schmid und Tochter Juliane, die ausgebildete Reitlehrerin ist. Viele Mängel des gekauften Anwesens stellten sich erst nach dem Kauf heraus und so wurde aus dem ursprünglich geplanten kleinen Umbau eine ökologische Hofsanierung. Zurzeit leben hier zusammen mit den eingestellten Privatpferden fast 100 Islandpferde. Die Reitplatzbeläge haben sich laut Juliane Schmid bestens bewährt. Das einzige Manko ist, dass die Reitanlage eben bestimmte Forderungen an Pflege und Unterhalt stellt, um selbst bei hohen Niederschlagsmengen den geordneten Wasserhaushalt zu gewährleisten. "Um die Kapillarkräfte zu erhalten, bedarf es einfach dem beschriebenen Schichtaufbau. Hier ein Nudelsieb einzubauen, wäre kontraproduktiv gewesen", erklärt der Experte. "Wenn wir alles ganz neu auf der grünen Wiese hätten bauen können, wäre unsere Ovalbahn natürlich größer ausgefallen, doch nun liegt unser Hauptaugenmerk auf der Erweiterung der Paddockflächen, die wir gerne noch großzügiger gestalten möchten", erläutert Isabel Schmid. Die Gruppenhaltung kombiniert mit der Offenstallhaltung wirkt sich laut Tochter Juliane sehr positiv auf das Sozialverhalten der Tiere aus, die Ruhe, Gelassenheit und Selbstbewusstsein ausstrahlen. Die knapp 30 Schulpferde haben nicht die Qual der Wahl. Sie sind entweder im Stall oder für mehrere Stunden am Tag an der frischen Luft. Durch die Paddockflächen sind die Isländer sehr viel draußen und somit absolut vertraut mit den verschiedensten Umweltgeräuschen, was sie beim Ausritt noch entspannter macht. Ein Genuss für Pferd und Reiter.

Weitere Informationen, auch zu den an dieser Baumaßnahme involvierten fachkompetenten Handwerksbetrieben, bekommen man auf der Seite www.sec-op.eu unter der Rubrik Partner.

Alle Fotos von SecOp

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