Der Sattel soll dem Reiter Halt geben und dem Pferd Komfort verschaffen, indem er das Gewicht von Reiter samt Ausrüstung auf eine möglichst große Fläche so gleichmäßig wie möglich verteilt.
Der Pferderücken verändert seine Form in der Vorwärtsbewegung ständig durch wechselseitiges Heben und Senken der linken und rechten Hälfte. Daraus folgt: Der starre Sattelbaum, den wir für eine großflächige Gesichtsverteilung zwingend brauchen, muss diese Formveränderung zulassen. Das geht nur, wenn er hinten und vorne genügend „ausschwimmt“, ohne dabei zuviel Auflagefläche zu verschenken. Das ist ähnlich wie bei einem guten Wanderschuh, der dem Fuß Halt gibt, aber genug „Luft“ für das Abrollen des Fußes lässt.
Denkt man sich den Pferderücken kurz hinter dem Widerrist „durchgeschnitten“, erhält man in etwa die Form eines Daches. Dieses kann breit oder schmal sein, sowie steiler oder flacher. Zumeist haben wir ein „breit-flaches Dach“ und ein „schmal-steiles Dach“. Leider aber nicht immer, eine andere Kombination ist möglich. Für das „breitere-flachere Dach“ nimmt man Sättel mit weiter Kammer, bei der Sattelmarke Wintec braucht es ein schwarzes oder lila Kopfeisen. Schwierig wird es bei schmalen Pferden, die aber gleich hinter dem Widerrist nicht steil, sonder eher flacher gebaut sind, also die eher seltenere Kombination „schmal, aber weniger steil“ aufweisen. Sicher ist eines: Passen hier Winkel nicht zu einander, gibt es viel Ärger!
Dazu kommt die Form der „Sattel-Lage“ (Rückenpartie, wo der Sattel liegt) von der Seite betrachtet. Sie kann von sehr gerade (Extrem Eselrücken) bis stark „gemuldet“ (Extrem: Senkrücken) variieren. Sättel für stark gemuldete Sattellagen schaukeln auf geraden Rücken sichtbar, umgekehrt liegen sie – leider kaum sichtbar – hohl.
Schlecht passende Sättel werden bei z.B. einer 45-Minuten-Reitstunde unter leichten Reitern dreimal die Woche vom Pferd etv. noch toleriert, ein oder zwei lange Tagesritte machen den Ärger aber schnell deutlich.
Alarmzeichen sind:
- Abstreichen in der Sattel-Lage. Man braucht ein wenig Erfahrung, um eine öfter zu Abeobachtende, harmlose Kitzeligkeit von anfänglichen, eher leichten Schmerzreaktionen zu unterscheiden.
- Pferd drückt vor allem nach einiger Zeit unter dem Sattel dauernd den Rücken weg
- Pferd reagiert nach dem Ritt – evt. erst am Folgetag – empfindlich auf Berührungen wie Abstreichen in der Sattel-Lage. Man braucht ein wenig Erfahrung, um eine öfter zu beobachtende, harmlose Kitzeligkeit von anfänglichen, eher leichten Schmerzreaktionen zu unterscheiden.
- Pferd zeigt sich unwillig beim Satteln, Angurten oder Aufsteigen, schnappt evt. nach dem Sattel
- Das Pferd drückt vor allem nach einiger Zeit unter dem Sattel dauernd den Rücken weg;
- Das Pferd reagiert nach dem Ritt – evt. erst am Folgetag – empfindlich auf Berührungen wie Abstreichen in der Sattel-Lage. Man braucht ein wenig Erfahrung, um eine öfter zu beobachtende, harmlose Kitzeligkeit von anfänglichen, eher leichten Schmerzreaktionen zu unterscheiden.
Keine zuverlässige Aussage erlaubt das sogenannte Schweißbild, die Nässebildung im Pferdefell unter der Satteldecke. Dieses KANN Hinweise auf ein Zuviel an Druck durch trockene Stellen liefern. Je nach Rückenform und Satteldecke sind solche Stellen aber evt. unvermeidlich, während großflächige Druckstellen mittelfristige Probleme machen können, obwohl sie nie zu trockenen Stellen führten.