…und wir hätten die gesamte Münsterland-Reitroute auf Hufen und Sohlen durchmessen.
Alle 1000 Kilometer sind nun mit dem grünen Pferdekopf und dem regenbogenbunten Barcode auf sechseckigem Schild gekennzeichnet.
Kersten Scherf von der Stadt Münster hält auch Hoch-Kalorisches für die Nerven bereit!
Soviel Zeit hatten wir nicht und so waren es in der vergangenen Woche gut 42 Kilometer in zwei Tagen in zwei unabhängigen Etappen. Am Dienstag ging es mit zehn Isländern von Münster-Handorf durch Münsters Rieselfelder Richtung Norden in die Bockholter Berge, die bereits zum Kreis Steinfurt gehören. Störche, viele weitere Vögel und auch eine Herde uriger Heckrinder ließen sich sehen. Gleich am Startpunkt waren die Kameras vom WDR Aktuelle Stunde auf uns gerichtet. Am Abend sendete WDR 5 einen Radiobeitrag, den Cornelia Lütkemeier, eine der mitreitenden Journalisten verfasst hatte. Eine Fotostrecke und den Beitrag gibt es hier
http://www1.wdr.de/studio/muenster/themadestages/muensterlandreitroute100.html
Dafür musste sie unsere zehnköpfige Gruppe aber bereits nach der Mittagsrast verlassen, die mit den Leckereien vom Hofladen Renfert-Deiterman eine gute Grundlage für den zwei Stunden später angebotenen Satteltrunk schaffte. Erstaunlich, wie auch die Mitreiter mit wenig Reiterfahrung mit Spaß dabei waren. Eine Journalistin aus dem Ruhrgebiet saß zum ersten Mal im Sattel und wurde auf ihrem Isi geführt. Wie es gute Sitte ist, ritten wir anderen deshalb auch gemütliches Tempo…
Mit fünf Reitern erprobten wir die Trittsicherheit und Energie unserer Pferde mit einer flotten Runde in den Bockholter Bergen am Nachmittag. Dort gibt es, leider noch eine Rarität auf den ausgewiesenen Reitrouten in NRW, eine Furt, die wir bei der Hitze gerne durchplantschten. Bei den Anhängern für den Rücktransfer erwarteten uns die beiden Reitbeauftragten des Kreises Steinfurt, Brigitte Bieber und Barbara Schelshorn mit ihren „Dienstpferden“ zusammen mit Udo Schnieders als Landschaftsplaner des Kreises. Sie erläuterten die Pflegemaßnahmen, die mit den Reitplaketten NRW finanziert werden. Deshalb würde darauf geachtet, dass alle Reiter unterwegs auch beidseits diese beiden gelben Kennzeichen tragen, mit der Jahresplakette 2014. http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Steinfurt/Steinfurt/Pilotprojekt-im-Kreis-Seinfurt-Vorreiter-fuer-Qualitaet-und-Service
Mit einem gemütlichen Kaffeetrinken im Landhaus Oeding, einer weiteren Raststation mit Anbindebalken und Anhängerparkplatz klang der erste Tag aus. Vielleicht entdeckt ihr uns ja auf den Fotos von Pferdefotograf Jürgen Peperhowe, der mit orangefarbenem Helm und gleichfarbigem Pullover ebenfalls mit von der Partie war.
Am zweiten Tag starteten wir am Islandpferdehof Vertherland, der uns auch die zuverlässigen, netten und unter erfahreneren Reitern einem flotten Tölt niemals abgeneigten Pferde zur Verfügung stellten. Zunächst demonstrierte uns Jutta Ploetz anlässlich einer Führung durch die Anlage die fünf Gänge der Isländer – sehr kompetent und elegant in der Ausführung, dafür, dass sie ein Mensch ist (ein sehr netter nebenbei auch noch – danke, Jutta!).
Diesmal erhielten wir das Catering vom Hof Münsterland am Aussichtsturm an der Ems. Die Holzbrücke bewältigten unsere Pferde gut und durften anschließend rasten. Die drohenden Wolken und erste Böen ließen uns nach einer Stunde aufbrechen. Gut, wer aus dem Trossfahrzeug (für die Bierbankgarnitur und Getränke) seine Regenjacke mit aufs Pferd genommen hatte, denn nach knapp der Hälfte des Weges zur Waldhütte öffneten sich die Schleusen. Da das Gewitter seitlich und von uns weg zog, ritten wir weiter und boten so auch den Wanderreitneulingen ungewohnten Nervenkitzel, aber eben auch so etwas kann auf einem Mehrstundenritt passieren. Beim Weidehotel Waldhütte sollte der offizielle Teil der Exkursion mit einem Kaffeetrinken enden. Deshalb fanden wir es toll, dass unsere Pferde kurzfristig in zehn Boxen des Hotels Quartier bekamen und wir das Sattelzeug einigermaßen trocken halten konnten. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen und weitere Leckereien entschlossen sich alle Reiter, auch die Neulinge, die Pferde zum Vertherland zurückzureiten, um das Verladen im Regen zu vermeiden. Als besondere Belohnung ließ der Regen unterwegs nach und in Handorf schien wieder die Sonne!
Wer selbst einmal ein Stück Reitroute bereisen möchte, kann bei www.muensterland-tourismus.de unter "Themen" Reiten anklicken. Von dort geht es zu Komplettangeboten, Karten, Unterkünften usw.
Für Selbstplaner bleibt die VFDnet-Seite eine gute Adresse: weitere Wanderreitstationen, Tracks auf GPSies und die Kreisverbände vor Ort helfen gerne! Und nicht vergessen: schöne Strecken nachher immer kurz beschreiben und am besten als Track hochladen!