Dominanz ist in IN – besonders wenn es um das Verhältnis des Reiters gegenüber seinem Pferd geht. Sprüche wie „Setz dich durch!“, „Lass das nicht durchgehen!“ sind allgegenwärtig und populär.
Aber ist es nicht viel angenehmer, wenn zwischen Pferd und Reiter ein Miteinander wächst? Gerade im Gelände und erst recht in unbekannten Gegenden tun wir manchmal gut daran, wenn wir uns auf die Instinkte unserer Pferde verlassen. Instinkte, die uns Menschen im Laufe der Jahrhunderte verloren gegangen sind.
Damit ist nicht gemeint, die Erziehung des Pferdes komplett aus den Augen zu verlieren – im Gegenteil! Gute Grunderziehung am Boden und im Sattel bilden die Basis eines gelungenen Wanderrittes. Wir tun aber gut daran, unsere Pferde nicht „kaputt zu dressieren“. Denn wenn jeder Schritt in die für uns falsche Richtung sofort mit 5 Metern Rückwärtsrichten bestraft wird, kann es passieren, dass das Pferd irgendwann keine eigenen „Gedanken“ mehr entwickelt und sein Selbstvertrauen verliert. Dieses ist aber Voraussetzung insbesondere in schwierigen Situationen selbstständig „mitzudenken“. Die Eigenschaften des selbständigen Denkens sind auf Wanderritten unerlässlich, z.B. in sumpfigen Gegenden, auf schwierigen Gebirgspfaden oder bei Erdwespen.
So berichtet z.B. der Abenteuerreiter Günter Wamser, selbst langjähriges VFD-Mitglied und Mitglied der Long Riders Guild, von seinem Pferd Gaucho, welches ihn schon davor bewahrt hat, Opfer einer Geröll-Lawine oder einer Klapperschlage zu werden.
Pferde wollen nicht von Natur aus dominant sein, sondern suchen den Schutz der Herde. Dessen sollten wir uns immer bewusst sein und bevor wir vorschnell urteilen und uns die Frage stellen, ob wir vielleicht in der einen oder anderen Situation unserer Schutzaufgabe nicht gerecht werden (können). Aus diesem Grund sollte das Pferd uns zwar als seinen Herdenchef sehen und akzeptieren, jedoch aber seine eigene Selbständigkeit nicht verlieren.
Der Grat den es zu finden gilt ist schmal – aber vorhanden.
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In diesem Sinne – always happy trails!