"Geht’s noch?" Um die Frage des "Älter werden mit Pferden" dreht sich die Ausgabe im Schwerpunkt. Weitere Themen ist die Novellierung des Bundeswaldgesetzes und das 50 jährige Jubiläum 2023. 

Welche Bedeutung die Pferde in unserem Leben haben, zeigt sich spätestens, wenn wir älter werden:
Als junges Mädchen habe ich gern dem 77 Jahre alten Schulpferdereiter zugeschaut, der immer Stute Ulrike ritt. Eine etwas zickige, nicht mehr junge Warmblutstute, und er ritt sie gut. Als Ulrike dann in Rente ging, ging er mit. Das tat mir damals sehr leid.

Ich habe erlebt, wie übriggebliebene Pferde in der VFD-Familie weitervererbt und sehr in Ehren gehalten wurden. Oder wie VFD-Mitglieder nach Ableben des Ponys beruhigt sagten „Jetzt kann auch ich gehen, mein Pferdchen hat es ja nun geschafft.”

Aber bis zu einem solchen Schlusspunkt genießen viele ältere Menschen die Zeit ihrer Rente: Sie machen lange Wanderritte. Sie besuchen andere VFD-Mitglieder. Sie wissen um den Wert eines jeden Tages. Das Älterwerden im Kreise der Liebsten, Tiere eingeschlossen, das können wir noch hoffentlich lange sehr gut selbst gestalten. Wir müssen vielleicht manchmal um Hilfe bitten, von alten Gewohnheiten Abstand nehmen und ein bisschen langsamer machen. Aber: Die beste Zeit ist jetzt!

Wenn wir dieses Bewusstsein auch im Umgang mitunseren Pferden und bei unseren Aktivitäten umsetzen können, steht dem Altwerden eigentlich nichts entgegen. Älter zu werden mit geliebten Menschen oder Tieren ist ein Geschenk. Genießt es!

Von den – noch – Jüngeren können wir uns nur wünschen: Habt auch ihr bitte Humor, Geduld und Gelassenheit. Denn auch ihr werdet alt sein – im günstigen Fall. Wir Alten haben viel zugeben, wenn man uns lässt!

Jutta Steenmann, Bundessportwartin

Titelfoto: Oft altert der Mensch mit seinem letzten Pferd 

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