Eiserner Gustav

Der Preis

Linolschnitt ab 2023Seit 2019 verleiht die VFD e.V., gemeinsam mit dem Fachmagazin „Der Kutschbock“, den „Eisernen Gustav“ als einen Preis zur Förderung der Reisekultur zu Pferde. Er soll Pferdefreundinnen und -freunde auszeichnen, die mit ihren Unternehmungen den Zauber des Reisens beschwören, alte Wege neu entdecken, die Bindung zwischen Mensch, Tier und Natur stärken und dazu beitragen, das Pferd und die verschiedenen Reit-, Fahr- und Arbeitsweisen, die sich in aller Welt entwickelt haben, als ein Kulturgut zu würdigen. Der Preis wird in fünf verschiedenen Kategorien vergeben und umfasst neben der Arbeit mit Pferden gleichberechtigt auch die mit Mulis, Maultieren und Eseln.

Der Namenspatron

Mit seiner Droschkenfahrt von Berlin nach Paris und zurück gelang Gustav Hartmann 1928 eine der spektakulärsten Aktionen seiner Zeit. Zusammen mit seinem Pferd „Grasmus“ machte er sich im Einspänner auf den weiten Weg. Ein Schild am Wagenkasten erläuterte sein Vorhaben: „Der älteste Fuhrherr von Wannsee erlaubt sich mit der Droschke 120 die letzte Fahrt Berlin – Paris zu machen, da das Pferde-Material im Aussterbeetat steht.“ Tausende von Menschen säumten seinen Weg. Dem „Eisernen Gustav“, wie er respektvoll genannt wurde, ging es dabei um Völkerverständigung wie auch darum, auf die zunehmende Verdrängung des Pferdes als einem treuen Begleiter des Menschen hinzuweisen. Gegen den allgemeinen Trend wollte er einen „Rekord der Langsamkeit“ aufstellen. Inspiriert wurde er dabei von der französischen Amazone Rachel Dorange, die kurz zuvor von Paris nach Berlin geritten war.

Machen Sie mit!

Berichten Sie uns von Wanderritten und -fahrten, in denen der Gedanke „Mit Pferden auf dem Weg in eine bessere Welt“ zum Ausdruck kommt. Oder erzählen Sie uns von Menschen, die Pferde und deren Artverwandte auf exemplarische Art als Arbeits- oder Saumtiere einsetzen. Oder die eine besondere Beziehung zwischen Mensch und Tier pflegen. Berichten Sie davon in Text und Bild; gerne auch mit praktischen Hinweisen auf Routen, Übernachtungsmöglichkeiten, Unterbringung der Pferde etc. 

Weitere Informationen zum „Eisernen Gustav“-Preis erhalten Sie bei der Bundesgeschäftsstelle der VFD, an die Sie auch Ihre Bewerbungen schicken können (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Fahrer können sie auch bei der Redaktion des „Kutschbocks“ einreichen (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!). Bewerbungsschluss ist jährlich der 31. Januar, die Preise werden dann im Lauf des Sommers bei geeigneten Anlässen verliehen. Neben einer Urkunde und einer kleinen Förderung, derzeit 500 Euro pro Preisträger, ist damit nach Möglichkeit auch die Veröffentlichung der Reiseberichte in unserer Verbandszeitung „Pferd & Freizeit“ verbunden, oder im „Kutschbock“, dem Fachmagazin für alle Fahrsportinteressierten. 

Die Kategorien

Der „Eiserne Gustav“ wurde zunächst in vier Kategorien vergeben, mittlerweile sind es fünf. Vereinzelt werden auch noch Sonderpreise vergeben.

  • Wanderreiten 
  • Wanderfahren
  • Arbeiten mit Pferden und deren Artverwandten
  • Säumen mit Pferden und deren Artverwandten
  • Die Beziehung zwischen Mensch und Tier

Die Initiative

„Mit Pferden auf dem Weg in eine bessere Welt“ – diese Initiative der VFD gilt der Achtsamkeit gegenüber der Natur, der Verbundenheit mit dem Pferd, dem Bewusstsein für reiterliche Geschichte und Kultur und der Bereitschaft für eine unvoreingenommene Begegnung mit Menschen im Sinne der Völkerverständigung.

Ziel unserer Initiative ist es auch, über die Grenzen Deutschlands hinaus Organisationen und Menschen für diese Aufgaben zu gewinnen und sie untereinander zu vernetzen. Dies geschieht durch Förderung des sanften Tourismus mit Pferden, des artgerechten Reit- und Fahrsports, des artgerechten Einsatzes von Pferden in der ökologischen Land- und Forstwirtschaft sowie des artgerechten Einsatzes von Pferden bei gewerblichen Fahrten und öffentlichen Veranstaltungen.

Was ist schon geschehen?

Und wie geht es weiter?

Der „Eiserne Gustav“ soll mindestens bis 2028 verliehen werden, wenn Hartmanns Fahrt sich zum hundertsten Mal jährt. Wir hoffen, die Pferdewelt mit diesem Preis ein wenig anspornen zu können. Er ist der Kultur des Arbeitens und Reisens mit Pferden gewidmet, und wir sehen ihn auch selbst als eine Reise an. In einigen Jahren werden wir sehen, welche Früchte und Anregungen unsere Initiative ‚Mit Pferden auf dem Weg in eine bessere Welt‘ gebracht hat.

Stefan Schomann

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