Die Pflanze hat sich in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet und stellt auf
landwirtschaftlich genutzten Grünlandflächen eine potenzielle Gefahr für Nutztiere dar. Das Wildkraut enthält bestimmte Inhaltsstoffe, deren Abbauprodukte in Abhängigkeit von der Menge, die von den Tieren aufgenommen wird, giftig sind. Das Jakobs-Kreuzkraut lässt sich jedoch nur schwer flächenhaft bekämpfen, da es über vielfältige Anpassungsstrategien verfügt und sehr unterschiedliche Standorte besiedelt. Zudem hat es für viele Insektenarten eine wichtige Bedeutung als heimische Nahrungs- und Habitatpflanze.
Die VFD engagiert sich für einen angemessenen und sachlichen Umgang mit dem vielschichtigen Thema: Jakobs-Kreuzkraut muss kontrolliert und dort wo es massenhaft auftritt reguliert werden, wir fordern den Erhalt und Förderung artenreichen Grünlands, wir suchen konstruktive Lösungen, beteiligen uns an der Forschung, informieren und bilden weiter. Wir wünschen uns ein Meldekataster und arbeiten an dem Projekt "Umgang mit Kreuzkräutern auf relevanten Flächen des Naturschutzes" mit.
Kreuzkraut-Fachtagung am 31. Jan./1. Feb. 2017 in Göttingen
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Die Maßnahmen, um die Ausbreitung des Jakobs-Kreuzkrautes zu kontrollieren, sind an der Nutzung und Größe der betroffenen Fläche sowie an der Stärke des Kreuzkraut-Besatzes auszurichten. Die wichtigste Maßnahme gegen eine Ausbreitung bzw. Ansiedlung der Pflanze ist die regelmäßige Flächenbeobachtung und ein nachhaltiges Flächenmanagement, die es ermöglicht, rechtzeitig zu reagieren bzw. einzugreifen. Vorbeugen ist wie immer besser als großflächiges Bekämpfen.
Alle Anstrengungen der Pferdehalter und Landwirte nutzen nichts, wenn das JKK auf den Straßenböschungen in der Nähe unserer Weiden in voller Pracht steht und sich aussät. In RLP gibt es seit 2007 die problemorientierte, landesweite Zusammenarbeit mit den Straßenmeistereien: darunter versteht man die Vereinbarung, dass der Landesbetrieb Mobilität (LMB) bei Gefährdung von Futterflächen durch JKK an Straßenböschungen unmittelbar tätig wird. Bei jedem DLR kann man solche Fälle, bei denen man eine Gefährdung der Futterflächen und der Tier befürchtet auch anmelden. Über das DLR Rheinland-Nassau wird dann die Aufforderung an den LMB verschickt. Ansprechpartner ist Dr. Augustin. Er prüft u.a. ob es tatsächlich JKK ist und ob eine Gefährdung im Umkreis von 200 m („Objektschutz“) vorliegt (das hat mit der Flugstrecke der Samen zu tun, normal 50 m, bei starkem Wind 100 m.) Dr. Bernd Augustin, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück, Rüdesheimerstr. 60-68, 55545 Bad Kreuznach, Telefon (0671) 820 457, Fax (0671) 820 400, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Hessen Mobil beteiligt sich auch freiwillig an der Bekämpfung.
Wir empfehlen die Broschüre
„Umgang mit dem Jakobs-Kreuzkraut – Meiden – Dulden – Bekämpfen“ Die Broschüre ist das Gemeinschaftswerk vom Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) und LLUR:
Es gibt regional starke Unterschiede, deshalb möchten wir keine pauschalen Aussagen machen.
Die Dosis macht das Gift... Giftpflanzenvortrag mit Diplom-Biologin Silke Dehe. Am Freitag den 18.11.2016 findet ein Vortrag zum Thema Giftpflanzen beim VFD HOHER WESTERWALD in 56477 Rennerod statt.
Bei Fragen oder Informationen stehe ich gerne zu Verfügung. Sonja Schütz