Am 15.03.2013 besuchte uns Mirjam Landauer (Gothaer Versicherung) und gab uns viele wichtige Informationen und Tipps aus dem Bereich der Haftpflichtversicherung für Pferde.
Der Vortrag befasste sich mit den gesetzlichen Grundlagen und den größten Stolperfallen für private aber auch gewerbliche Tierhalter sowie Tierhüter (Pensionsstallbetreiber, Reitbeteiligungen usw.) und den ersatzpflichtigen Forderungen.
Mit zahlreichen Beispielen aus Ihrem Arbeitsalltag zeigte Sie uns auf, was über die Tierhalterhaftpflicht und was über die Privathaftpflicht bzw. Betriebshaftpflicht versichert und abzurechnen ist? Wer kann überhaupt haftbar gemacht werden und wer trägt die Beweislast für den entstandenen Schaden (Kinder, betreute Personen, Unterschied Tierhalter und Tierhüter)? Ist der Schädiger immer zu 100% Schuld oder ist auch dem Geschädigten eine Teilschuld anzurechnen? Bei Weideunfällen wird nämlich grundsätzlich 50% der Schuld dem Geschädigten zugerechnet und somit nur 50% des Schadens erstattet. Ganz interessant war auch, was man sich alles anrechnen kann. Welche Kosten bzw. Schäden erstattet werden – ganz oft aber aus Unwissenheit einfach vergessen werden. Und positiv zu hören war, dass die Behandlungskosten nicht durch den Wert des Pferdes begrenzt werden. Gestaunt haben wir darüber, dass Weidezäune, Reitausrüstung usw. eine weitaus geringere Rolle spielen, als einen die Werbung glauben machen will. Im Schadenfall zahlen die meisten Versicherungen nämlich zunächst bei mangelhaften Zäunen, entscheiden für die Zukunft dann aber über Auflagen zum Zaunbau/Reitausrüstung/Haltungsbedingung oder wählen, wenn ein Erfüllen der Auflagen nicht möglich scheint, den Weg der Kündigung des Vertrages. Auch auf den Unterschied der Leistungen nach Einstufung des Schadens sollte man achten. Fällt ein Unfall nämlich in den Bereich eines Arbeitsunfalles, bekommt man über die Berufsgenossenschaft sehr viel mehr gezahlt (Reha, Zusatzleistungen) als über die gesetzliche Krankenversicherung (nur das medizinisch Notwendige).
Neben diesem großen Bereich der Haftpflichtfallen wurden auch die Themen Reitbeteiligung, Deckschäden, füttern von giftigen Dingen, OP-, Lebens- und Krankenversicherung für Pferde angesprochen.
Ich denke wir können sagen, dass dieser Abend wirklich spannend war und durch die zahlreichen Praxisbeispiele konnte Langeweile erst gar nicht auftauchen.