Das Rittergut Wildhausen war im diesen Jahr der Veranstaltungsort für das Reiterlager vom VFD Kreisverband Unna e.V. und liegt mitten im Sauerland zwischen Oeventrop und Freienohl. Auf großer Wiese zwischen Ruhr, Dammwild und Rittergut schlugen am Freitag rund 30 Pferdeleute ihr Wochenendlager auf. Es waren verschiedenste Unterverbände vertreten, was die Veranstalter sehr gefreut hat. Das Wetter schien vielversprechend. Hatte es die letzten Tage noch ausgiebig geregnet, der Vorstand auf die Schnelle noch Zelte organisiert, um mit dem Reiterlager nicht ins „Wasser zu fallen“, wurden wir jetzt mit sommerlichen 30 Grad begrüßt. Dies war jedoch zum Leidwesen einiger Pferde, die bereits mit dem Fellwechsel begonnen haben.
Am Freitag startete die erste kleine Erkundungstour auf ca. 12 km unter der Rittführung von Pepe und Angela durch den Arnsberger Wald. Reiter und Pferd erhielten einen Vorgeschmack von den „Sauerländer Bergen“, die so mancher unterschätzt hatte.
Aufgrund des verspäteten Starts mussten wir etwas Zeit wettmachen, um pünktlich zur Sattlereiführung wieder am Camp zu sein. Nach dem ersten Sonnenbrand und zufriedenen Pferden auf den Wiesen startete die Führung von Tarquin Cosack, Inhaber der bekannten Hofsattlerei Cosack, Rittergut-Besitzer und unser Gastgeber in einem. Begleitet von historisch belegten Anekdoten zur Hofgeschichte wurde uns hautnah die Entstehung eines Maßsattels Schritt für Schritt, die vielfältigen Besonderheiten von Leder und den hohen Anspruch am Lederhandwerk näher gebracht. Die Hofsattlerei fertigt nicht nur Sättel sondern auch pferdisches Equipment ganz individuell und auf Maß. Die anschließende Fragestunde erfolgte bei Pizza, Lagerfeuer und ging fließend in den gemütlichen Ausklang im tollen Ambiente über.
Mit Frühstück versorgte uns an beiden Tagen Silvia vom Hofcafè zur Ruhraue. Nach der morgendlichen Stärkung startete inmitten von Pferdemampfen, Morgentau und ersten Sonnenstrahlen eine Stunde „Reiter-Yoga“ mit Nicole vom Yogabau Oeventrop. Trotz anfänglicher Skepsis schien dieser sportliche Programmpunkt ein voller Erfolg. Dehnübungen, fließende Bewegungen, Gleichgewichts- und Achtsamkeitsübungen ließen uns kurze Zeit später tiefenentspannt und locker auf die geplante Tagestour starten. Auf rund 28 Kilometern unter Rittführung von Pepe, Susi und Angela ritten wir durch den Arnsberger-Wald bis zum Möhnesee. um bei „Fränkis Hütte“ eine Pause einzulegen. Aufgrund der Höhenmeter und Wetterbedingungen, teilte sich die Gruppe, sodass eine Gruppe eine kürzere, weniger anspruchsvolle Runde zurück zum Camp antreten konnte und mit dem Auto zur Pause nachkommen konnte. Die „bergerfahreneren“ Pferde ritten weiter und konnten, bis auf eine Unterbrechung aufgrund einer gerissenen Gurtstrupfe (die „Mac Giver“-Pepe mit seinen Equipment provisorisch reparieren konnte), zum Pausenplatz reiten. Während die Pferde grasten wurde das Hochseil gespannt. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Matthias, der ganz selbstverständlich uns seine Wiesen zur Verfügung stellte und uns mit den Shuttle-Service der etwas anderen Art zur Gaststätte brachte. Während Christiane extra zu Pferdewache angefahren kam, konnten die ReiterInnen und zahlreiche andere TeilnehmerInnen sich bei tollem Service erfrischen und stärken. Der Rückweg gestaltete sich zügiger und hielt zur Abwechslung auch mal den ein oder anderen weniger geschotterten Weg bereit. Während so mancher die Zwischenzeit im Camp genutzt hatte und sich mit Pferd in der Ruhr erfrischt und abgekühlt hatte, wurde allmählich das Grillbuffet aufgebaut. Der Samstagabend versprach so vielversprechend wie der Erste zu werden. Im tollen romantischen Ambiente am Lagerfeuer, mit toller Gesellschaft und einigen spontanen Besuchen anderer Mitglieder, begleitet von zahlreichen Geschichten von Familie Cosack und so manch skurriler Gruselgeschichte, genossen alle das gesellige Beisammensein.
Sonntag gab es die Möglichkeit exklusiven Unterricht bei Erich Busch zu bekommen. Darüber hinaus startete eine Gruppe unter der Rittführung von Susi auf den Panoramaweg und genossen auf ca. 12 Kilometern schöne Aussichten von Sauerländer Höhen. Eine Gruppe startete unter Rittführung von Pepe und Angela auf ca. 25 Kilometer zum Enster Knick, wo Sven und Elke uns mit einem tollen selbstorgansierten Pausencatering überraschten. Und schon war es vorbei. Rückblickend eine gelungene Veranstaltung mit nur kleineren Pannen. Das Reiterlager in kurzen Worten? Sauerländer Berge, interessante Menschen Historische Geschichten, Sommerliche Temperaturen, romantisches Lager-Feuerambiente, harte Reitwege, Vielen Dank an alle Mitwirkenden!