von Dipl.-Tierheilpraktikerin Martina Wallow
Im Sommer kommt es durch Insekten, trockene Luft und intensiver Sonneneinstrahlung häufiger zu Reizungen der Pferdeaugen.

Die Attacken von Fliegen, Mücken und sonstigen Plagegeistern konzentrieren sich vor allem auf die Gegend rund um die sensiblen Pferdeaugen.

Als Pferdebesitzer sollte man die Augen täglich kontrollieren. Tränen sie, wird weißlicher oder gelblicher Ausfluss abgesondert? Sind die Bindehäute gerötet oder kann man milchige Eintrübungen der Hornhaut erkennen?
Blinzelt das Pferd außergewöhnlich häufig oder kneift es ein Auge zu, könnte dies ein deutlicher Hinweis auf eine Verletzung oder eine Erkrankung des Auges sein. Versucht das Pferd mehrfach sich am Auge zu scheuern, ist dies ein Hinweis auf Juckreiz oder Schmerz und meist auch ein Indiz für eine Problematik am oder im Auge.
Die häufigste Augenerkrankung im Sommer sind tränende, geschwollene und gerötete Augen. Grund für diese Beschwerden ist meist eine Entzündung der Bindehaut, die oft beidseitig auftritt. Bei einseitigem Auftreten ist die Ursache meist ein Insektenstich, der zu starken Schwellungen im Bereich des Auges führen kann. Es kann sich auch um einen leichten Hornhautdefekt handeln und da die Bindehaut direkt an die Hornhaut angrenzt, erkrankt diese leicht mit. Bindehautentzündungen sind daher nicht als Bagatellen zu betrachten.
Die gesunde Bindehaut zeigt sich blassrosa, glatt und glänzend. Bei Erkrankungen verfärbt sie sich rot, wirkt glasig und quillt manchmal hervor. Ist die Bindehaut entzündet schwillt auch häufig das betroffene Lid an. Das Pferd hält das schmerzende Auge am liebsten geschlossen, Auge und Umgebung sind vermehrt warm. In der Regel tränt das erkrankte Auge, wobei der Ausfluss klar, weiß oder gelblich sein kann. Gelblicher Augenausfluss weist meist auf eine bakterielle Entzündung hin.
Bei einer akuten Bindehautentzündung kann die Tränenflüssigkeit klebrig und dickflüssig werden oder die Schleimhaut kann so stark anschwellen, dass der Tränen-Nasen-Kanal verstopft. Meist tränt das Auge dann permanent, die Haut unter dem Augenwinkel verkrustet und die Haare fallen aus.
Häufigste Auslöser sind in der Sommerweidesaison tatsächlich Insekten. Hier steht die mechanische Irritation als Ursache an erster Stelle. Aber auch starker Wind, Zugluft, Staubpartikel als auch Einstreu- und Heuspelzen können eine Bindehautentzündung auslösen. Wie bei uns Menschen sind oft allergische Reaktionen beteiligt, häufig spielt Pollenflug eine bedeutende Rolle.
Bei nur leichter Symptomatik – also nur leicht geröteter Bindehaut und klarer, glatter Hornhaut kann mit rezeptfrei aus der Apotheke erhältlichen Augensalben (z.B. Bepanthen) oder Augentropfen (z.B. Euphrasia D3) selbst behandelt werden.
Bei der Anwendung am Auge sollten nur frische und keine angebrochenen Medikamente verwendet werden. Halten die Symptome länger als ein bis zwei Tage sollten Sie einen fachkundigen Behandler hinzuziehen - denn Erkrankungen am Sehorgan Ihres Pferdes sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen.
In diesem Sinne, grüßen Sie Ihr Pferd von mir,

Martina Wallow.

Weitere Infos zu Martina Wallow und ihrer Praxis für Alternative Tierheilkunde gibt es unter http://www.martinawallow.de

 

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