Wir haben es bereits in der Pferd & Freizeit angekündigt: Die VFD NRW hat 8 Fragen rund um die Themen Reiten und Pferdehaltung gestellt. Die Fragen sind sehr knapp gehalten, da die Anzahl der Zeichen begrenzt war.
Hier veröffentlichen wir die Antworten der Parteien in der Reihenfolge des Eingangs bei uns:
Unterstützen Sie Naturschutz mit Hobby-Pferdehaltung? Weidetierhaltung fördert Biodiversität + Klimaschutz, aber Pferde werden bei Extensivierungsmaßnahmen oft nicht mitgedacht. Mistplatten (Düngeverordnung!) dürfen im Außenbereich nicht errichtet werden. NRW-Behörden brauchen Ermessensspielräume.
Antwort der FDP:
Die Pferdehaltung leistet einen wichtigen Beitrag zur Weidetierhaltung und damit zur Förderung der Biodiversität. Durch Pferdehaltung und die späte Mahd für Pferdeheu wird artenreiches Grünland erhalten und bewirtschaftet, wodurch die durch die Tierhaltung entstandenen Kulturlandschaften gepflegt werden. Die oftmals extensivere Bewirtschaftung der Flächen ist ein wünschenswerter Baustein in der Agrarlandschaft. Tierhaltung ist Grundlage für den Stoffkreislauf in landwirtschaftlichen Betrieben. Pferdebetriebe und Reitanlagen bieten häufig Lebensraum für eine Vielfalt von Lebewesen, wie z.B. Fledermäuse und Schwalben. Pferdehaltende Betriebe können so Kinder, Jugendliche und naturfern lebende Menschen an die Natur heranführen.
Antwort der GRÜNEN: Bei richtigem Management kann die Beweidung von Flächen durch Pferde zu einer höheren Artenvielfalt beitragen. So können Pferde beispielsweise durch Suhlen und Staubbäder kleine Biotope schaffen, in denen Wildbienen geeignete Stellen für ihre Erdnester finden. Fehler im Weidemanagement können sich allerdings auch negativ auf Flächen auswirken. Die fachgerechte Errichtung einer Mistplatte aus Beton ist eine Möglichkeit, die Versickerung von Stoffen aus vernässtem Pferdemist in das Grundwasser zu verhindern. Dies ist vor dem Hintergrund der teils hohen Nitratbelastung der Böden in NRW auch notwendig. Es gilt daher zu prüfen, inwieweit es sinnvoll und möglich ist, die Möglichkeit der Errichtung von Mistplatten im Außenbereich auch Nicht-Landwirt*innen zu eröffnen.
Antwort der SPD: Die SPD setzt sich für den Erhalt des Dauergrünlands ein, das zum Klimaschutz und zur Biodiversität beiträgt. Die ideale Nutzungsform des Dauergrünlands ist die Weidetierhaltung. Das gilt auch für die Pferdehaltung, für die es Maßnahmen im Rahmen des Vertragsnaturschutzes gibt. Bauen im Außenbereich ist durch Bundesrecht streng gesetzlich geregelt. Die dabei möglichen Ermessensspielräume sollten so genutzt werden, dass die Ziele der Weidetierhaltung unterstützt werden können.
Antwort der CDU: Wir unterstützen die Pferdehaltung genauso wie die gesamte Weidetierhaltung. Die Weidetierhaltung erfüllt seit jeher besondere Dienste für die Gesellschaft und leistet einen wichtigen Beitrag für die Biotop- und Landschaftspflege. Dies hat positive Auswirkungen auf Naturschutz, den Erhalt von Biodiversität und Kulturlandschaften. Gleiches gilt für engagierte Hobbyhalterinnen und Hobbyhalter. Auf Initiative der NRW-Koalition von CDU und FDP soll die Weidetierhaltung in Nordrhein-Westfalen in Zukunft stärker gefördert werden.