Der Wolf ist da!

Die Wolfspopulation in Deutschland ist in den letzten Jahren angewachsen und mit ihr auch die Unsicherheit einiger Menschen.

Oft ist unklar, wie sich Wölfe verhalten, was sie für Beute machen, wo und wie sie leben, wie man sich vor ihnen schützen kann und ob man sich vor ihnen überhaupt schützen muss?

 

Die VFD hatte aus diesem Grund am 26.Februar 2015 in Karze bei Bleckede einen Informationsabend organisiert. Eingeladen war Herr Uwe Martens, seines Zeichens ehrenamtlicher, ausgebildeter Wolfsberater.

 

Besucher waren zahlreich vertreten. Grundsätzliche Fragen waren, ob Pferde auf der Weide, Spaziergänger mit Hunden und in welchem Rahmen andere Haustiere gefährdet sind.

 

Zum Wolf gab es folgende Informationen:

Grundsätzlich gilt der Wolf als scheu und vorsichtig. Er wird immer die Variante des geringsten Widerstandes wählen. Je mehr er sich für seine Beute in Gefahr begeben muss, umso unattraktiver wird diese für ihn. Daher sollte unbedingt vermieden werden, den Wolf unbeabsichtigt mit frei zugänglichen Abfällen zu füttern und ihm damit zu suggerieren, die Nähe der Menschen sei für ihn optimal. Was bei Waschbären unter Umständen noch niedlich wirken kann, ist bei dem Wolf ein großer Fehler! Er sollte – im Interesse seiner Population und der Menschen mit ihren Haustieren – möglichst scheu gehalten werden.

 

Pferde sind an sich zu groß, um für ihn eine leichte Beute zu sein. Anders hingegen ist es, wenn Fohlen geboren werden und die Nachgeburt nicht sofort entfernt wird, dann könnte

dieser Geruch einen hungrigen Wolf anlocken, wie er auch Füchse anlocken würde.

 

Die Weiden sollten so eingezäunt sein, dass der Wolf nicht leicht unter der untersten Litze durch kann. Ein Überspringen wäre für ihn ein Leichtes, aber dies vermeidet er lieber.

 

Pferde, speziell Kleinpferde und Ponys sollten nicht allein auf Weiden stehen, damit sie nicht zur Beute eines Rudels werden können.

 

Wölfe bewohnen ein großes Revier von etwa 300km² und bleiben diesem treu. Sie legen pro Nacht locker 50km zurück. Ein Wolfsrudel, welches ein Revier für sich beansprucht, besteht aus einem Elternpaar mit ihren Jungen, meist aus zwei Würfen. Nach 2 Jahren verlassen die älteren Jungen ihre Eltern und ziehen los, um für sich eigene Reviere zu suchen. Auf diese Art und Weise ziehen Wölfe durch das Land und wenn sie ein passendes freies Revier gefunden haben, besetzen sie es.

 

Wie bei nahezu allen Wildtieren reguliert sich die Population von allein. Durch Krankheiten, Unfälle und aus Altersgründen wird es immer wieder vorkommen, dass die Zahl aller Wölfe

(nicht nur) in Deutschland mal höher und mal niedriger sein wird.

 

In der Lausitz leben seit 13 Jahren Wölfe und die Menschen dort haben sich größtenteils mit ihnen arrangiert.

 

Zum Schutz für Schafherden haben sich Herdenschutzhunde

bewährt. Glücklicherweise ist es seit November 2014 so, dass die Anschaffung und Unterhaltung dieser teuren Herdenschutzhunde, sowie Ausgaben für Zäune usw.,

gefördert werden.

 

Einige Fragen wurden leider nicht befriedigend beantwortet, da noch keine Erfahrungswerte vorliegen. Dennoch sollte der Wolf durchaus seinen Platz in unserer Gesellschaft haben dürfen. Angst muss man nicht vor ihm haben!

 

Ausführlichere Informationen über Wölfe findet man unter anderem im Internet auf

www.lausitz-wolf.de

KK

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