Mal eben durch´s Gelände reiten... macht ja irgendwie fast jeder von uns. Was muss man aber wirklich alles beachten, um sicher durch Gelände zu reiten? Das war unser Antrieb, als wir uns für den Geländereiterkurs 2020 des BzV Cuxhaven angemeldet haben. Wir wollten vor allem aber auch mit bekannten (und unbekannten) Pferdeinteressierten gemeinsam lernen, uns austauschen und natürlich ein paar nette Stunden zusammen verbringen. Doch zunächst bremste uns die Corona-Pandemie aus, und die beiden Kurswochenenden konnten erst am 12./13. September und 3./4. Oktober auf dem Hof von Birgit und Jörg Staiger in Lüdingworth stattfinden.

Nachdem wir Anfang August die Bodenarbeitsprüfung mit unseren beiden Pferden erfolgreich abgelegt hatten, sollte die Vorbereitung auf den Geländereiterkurs starten. Leider fiel eines unserer beiden Pferde wegen Verletzung langfristig aus. Kein Problem, da Birgit Staiger nach einem Proberitt eines ihrer Pferde als Ersatz zur Verfügung stellte.

Am 12. September trafen wir uns mit fünf Teilnehmern bei Birgit und Jörg. Nachdem wir unsere Erwartungen und Motivationen zum Kurs ausgetauscht hatten, begann Ausbilderin Nadine Fourmont mit dem ersten umfangreichen Theorieblock. Nach dem Mittag dann endlich rauf auf die Pferde, um gemeinsam die Platzaufgabe für die Prüfung zu erarbeiten. Anschließend noch etwas Theorie und schon war der erste Tag vorbei. Am nächsten Tag stand dann nach dem Mittag der Geländeritt an, um die Prüfungsstrecke kennenzulernen und vor allem das Verhalten in der Gruppe und im Straßenverkehr zu üben. Da alle Teilnehmer sonst meistens nur zu zweit und auf Wald- und Wiesenwegen unterwegs sind, war insbesondere das Umsetzen von (für uns neuen) Reitkommandos im Straßenverkehr wie z.B. „links-um, links-um“ Schwerpunkt. Zum Abschluss des ersten Kurswochenendes gab uns Nadine Fourmont viele Tipps (und Hausaufgaben) zur Vorbereitung auf das Prüfungswochenende.

Am 3. Oktober trafen wir uns dann wieder, leider jedoch mit weiteren Ausfällen. Da eine Teilnehmerin nach dem ersten Wochenende feststellte, dass der Stress durch Anreise und die Übernachtung in fremder Umgebung für ihr Pferd zu groß war, verzichtete Sie zum Wohle des Pferdes auf die Prüfung und reiste ohne Pferd an. Zudem verletzte sich kurz vor dem Wochenende auch noch das von Birgit zur Verfügung gestellte Ersatzpferd, so dass nun zwei Teilnehmer ohne Pferd waren. Wir starteten den Tag mit einem kurzen Theorieblock, um dann noch vor dem Mittag auf dem Pferd einzelne Aufgabenteile aus der Platzprüfung zu üben. Nach dem Mittag wurden die Pferde wieder gesattelt und es ging (begleitet von den „pferdelosen“ Teilnehmern auf dem Fahrrad) nochmal ins Gelände. Der Ritt durch´s Dorf wurde wegen der Maisernte spontan zur Gelassenheitsprüfung für Reiter und Pferde. Riesige Erntemaschinen und Trecker-Gespanne in der engen Ortsdurchfahrt meisterten vor allem unsere Pferde mit Bravour. Am Endes Tages hatten dann alle das Gefühl, für die morgige Prüfung ausreichend vorbereitet zu sein.

Am Prüfungssonntag besprachen wir morgens gemeinsam mit Prüferin Sandra Pendl den Ablauf des Tages, um dann unsere Pferde für die Platzaufgabe vorzubereiten. Und leider folgte der nächste Ausfall, da ein Pferd lahmte. Nach Rücksprache mit Sandra Pendl und Nadine Fourmont konnte noch ein Ersatzpferd vom heimischen Hof geholt werden. Letztlich konnten vier Teilnehmer an der Platzprüfung teilnehmen und alle bestanden diese. Anschließend die Theorieprüfung, die ebenfalls alle bestanden haben. Nach einem leckeren Mittagessen bereiteten wir dann unsere Pferde für den Prüfungsritt im Gelände vor. Den Geländeritt und die gestellten Aufgaben meisterten alle drei teilnehmenden Pferd-Reiter-Paare mit Bravour, so dass im Anschluss drei Teilnehmer ihre Urkunde erhielten. Die vierte Urkunde ist aufgeschoben, bis der wegen des verletzten Pferdes ausgefallene Prüfungsritt im Gelände beim nächsten Kurs nachgeholt wird. Nach diesem erfolgreichen Wochenende wurden von den Teilnehmern schon die nächsten Ausbildungsstufen wie z.B. die Rittführerprüfung ins Visier genommen.

Alles in allem hat uns der Kurs viel Spaß gemacht und wir haben viel gelernt und mitgenommen. Wie auch schon an anderen Kurswochenenden auf dem Hof Staiger durften wir uns bei den beiden sehr wohl fühlen und wurden mit den Pferden rundum versorgt, vielen lieben Dank dafür. Vielen Dank auch an Nadine Fourmont, die den Lehrgang informativ und unterhaltsam gestaltet hat.

Tino Palinski

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