Er läuft wieder. Dieser Satz war immer wieder der Startschuss für die Fotografen beim Fotokurs mit Agnes Winn im Ruhethal. Der Kurs am 18+19. war mit 4 Fotografenteilnehmern ein kleiner, intimer Termin. Am 18. Fand die Theorie statt und Agnes hatte es geschafft die ganze Theorie auf 3 DIN A4 Seiten zu bannen und diese wiederrum mit vielen lehrreichen Bildern vom Beamer an die Küchenwand bei Claudia zu untermalen. Dann haben wir ein paar Übungen mit der Verschlusszeit in Bezug auf Menschen und ihre Laufrichtung gemacht und danach haben wir noch etwas mit Claudias Wasserschlauch herum experimentiert und ich kann sagen, Leute verschwinden zu lassen, das geht ja noch aber glitzernde und gestochen scharfe Wassertropfen fotografisch festzuhalten – das muss man echt üben. Am 19. gab es noch eine kleine Theorieeinheit und dann schritt man zur Tat. Elke hatte Leander mitgebracht, der sich im Freilauf wirklich schön präsentierte. Elkes Helferin und Claudia hatten die etwas undankbare Aufgabe, mit den Longierpeitschen hin und her zu flitzen, damit das Fotomodell auch in Bewegung blieb und nicht dem Futter verfiel. Zwischendurch wurden immer mal wieder die Fotos kontrolliert auf Qualität und Perspektive. Und immer wenn Agnes rief: „Er läuft wieder“ – dann wurden die Kameras hochgerissen und die Auslöser klickten. Später hat sich Elke dann in Schale geworfen und im Sommerkleid mit Strohhut in Leanders Gesellschaft noch ein paar schöne Portraitfotos möglich gemacht. Zum Gruppenfoto auf dem Reitplatz hatte Claudia ihre Mausi hingelegt und wir bekamen einen ersten Eindruck auf die Möglichkeiten für Fotos mit Mausi zu späterer Zeit. Mittags gab es Kartoffelsalat und Würstchen und Elke machte sich als Erste auf, da sie zum Satteln und Kleidwechseln etwas Zeit brauchte. Die Reiterbilder von ihr und Leander auf dem Wiesenweg mit dem Getreide und dem Wald im Hintergrund waren auch sehr interessant, da man hier besonders auf Perspektive und Timing achten musste. Nachdem Leander Feierabend machen durfte, holte Claudia ihre Mausi und ließ sie ein paar Kunststücke vollführen. Grade beim Steigen zeigte sich einmal mehr, dass Pferde für Fotoapparate wirklich schnell sind. Auch für sie gab es dann noch ein paar Portraitfotos und viele Fotos im Freilauf. Mausi flitzte zwar schon schneller als Leander, aber Briallen, das letzte Pferd des Kurses, setzte dem Ganzen die Krone auf. Dieses zweijährige Ponykind flitzte wie ein Ping-Pong-Ball z. T. auch buckeln und bockend auf der Wiese umher, dass es eine Freude war. Allerdings war sie so flink unterwegs, dass ich zwischenzeitlich die automatische Schärfe raus nehmen musste, weil ich sonst kein Foto hätte machen können. Andere Teilnehme mit besseren Objektiven waren da zwar noch nicht am Ende ihrer Möglichkeiten, aber man nehme so man hat. Jedenfalls waren alle Teilnehmer am Ende des Kurses doch recht zufrieden mit ihrer Ausbeute und um einige Erfahrungen reicher. Heike will in Norwegen wieder zu ihrem Wasserfall und die Tropfen einfrieren und Urmel will jetzt in der Kirche die Leute verschwinden lassen – also, nur auf dem Foto. Ich kann sagen: Schee wars.