Vertreter der VFD-Saar und des Saarländischen Reiterverbandes waren zu der Informationsveranstaltung „Grenzüberschreitender Nationalpark Hochwald-Idarwald“ in Nonnweiler eingeladen. Der Saal der Kulturhalle war fast voll besetzt, das Interesse der Anwohner im Großraum St. Wendel, Holzwirte und Jäger ist offensichtlich groß.

Als Politgrößen waren der Staatssekretär Herr Krämer vom Umweltministerium des Saarlandes, der Landrat des Kreises St. Wendel  Herr Recktenwald, der Landrat des benachbarten Rheinland-Pfälzer Landkreises Raum Birkenfeld, sowie die Bürgermeister der Gemeinden Nonnweiler und Nohfelden auf dem Podium.

Zunächst:

Es ist noch nicht entschieden, wo der Nationalpark Rheinland-Pfalz überhaupt angesiedelt wird. Im Wettbewerb stehen das Gebiet im Soonwald (also Richtung Bad-Kreuznach) und das Gebiet Hochwald-Idarwald. Sollte Rheinland-Pfalz beschließen den Nationalpark im Hochwald-Idarwald anzulegen, dann ist es aus saarländischer Sicht interessant, sich mit einem Stück des Saarlandes an diesen Nationalpark anzugliedern. Die Fläche auf Rheinland-Pfälzer Seite würde zwischen 7.000 und 12.000 Hektar betragen, die Fläche auf saarländischer Seite rund 1000 Hektar. Dies betrifft das Gebiet nördlich von Nonnweiler, eingerahmt zwischen Hermeskeil und Birkenfeld.

Auch auf saarländischer Seite ist offiziell noch nichts entschieden. Die Politiker betonten, dass der Nationalpark nicht gegen den Widerstand der Bürger angelegt würde.

Trotzdem wurde klar, dass die anwesenden Politiker aus unterschiedlichen, aber vorrangig aus wirtschaftlichen Gründen, den Nationalpark sehr befürworten. Letzten Endes war der Informationsabend eine Werbeveranstaltung in Sachen Wirtschaftförderung durch Tourismus. Es gab aus Seite des Publikums durchaus kritische Stimmen, insbesondere von Vertretern der Holzwirtschaft,  der Jäger und der Solar- und Windkraft-Förderer.

Doch was bedeutet der Nationalpark für die Reiter? Im vorgestellten Konzept wurden kurz die Nutzungsrechte für Fußgänger und Radfahrer angesprochen. Der Nationalpakt soll diesen Gruppen prinzipiell zur Erholung offen stehen. Auf die Frage nach dem Betretungsrecht zu Pferde gab es erst mal verwirrte Gesichter auf dem Podium. An die Reiter hatte bisher niemand gedacht, und dass, obwohl die Reitervertreter doch ausdrücklich zu der Veranstaltung eingeladen worden waren. Nach kurzem Austausch von ratlosen Blicken bekamen wir die Antwort, dass wohl auch die Reiter den Nationalpark nutzen dürfen. Über die Regeln müsse allerdings noch beraten werden, man stünde ja noch ganz am Anfang. Dies ist für uns Reiter natürlich eine sehr unbefriedigende Antwort. Mein erster Eindruck ist, dass wir im Nationalpark mit deutlichen Einschränkungen rechnen müssen, wenn wir nicht weiter am Ball bleiben. Ein positives Signal kam während der Veranstaltung von einem Reiter aus Birkenfeld. Aus seiner Sicht sind, zumindest auf Rheinland-Pfälzer Seite , die Planer sehr gesprächsbereit. Dies ist ja auch für uns Saarländer wichtig, denn erstens reiten wir ja auch gerne über die Grenze und zweitens könnte eine gute Lösung auf Rheinland-Pfälzer Seite Vorbildfunktion für den Nationalpark im Saarland haben. Übrigens ist auch die VFD-Rheinland-Pfalz an dem Thema dran.

Deshalb hat unsere zweite Vorsitzende bereits einen weiteren Brief an das Umweltministerium gesandt, mit der Bitte uns als Interessenvertreter der Wanderreiter weiterhin in die Planungen einzubinden.

Wir bleiben am Ball und halten Euch auf dem Laufenden.

Michaela Kondr

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