Reiter weichen viel befahrenen Straßen in der Regel aus, Gespannfahrer haben vielfach keine andere Möglichkeit, von A nach B zu gelangen. Reiten und Fahren im Straßenverkehr setzt voraus, dass Reiter, Fahrer und Pferde "verkehrssicher" und gut ausgebildet sind. In der VFD liegt der Fokus besonders auf dem sicheren Reiten und Fahren draußen in der Natur und im Straßenverkehr. Bodenarbeit schafft hier das notwendige Fundament und Vertrauen. Denn auch wenn der Reiter absitzt, hindert in der Regel nur Vertrauen das Pferd am Durchgehen. Ausbildung ist das Fundament für Vertrauen und damit für Sicherheit.
Anders sieht es bei den motorisierten Verkehrsteilnehmern aus. Diese haben überwiegend keine Erfahrung mit Pferden und deren Verhalten und wissen eher nicht, dass auch die Reiter lt. Straßenverkehrordnung als Fahrzeuge gelten und deshalb auf der Straße gehen müssen, den Fuß- oder Radweg in der Regel nicht benutzen dürfen. Diese Regelungen in der STVO stammen ursprünglich aus einer Zeit, da die Pferde noch das Straßenbild bestimmten und schwächere Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Radfahrer geschützt werden sollten.
In der heutigen Zeit sind es die Pferde, die durch den motorisierten Verkehr gefährdet werden. Daher ist die Aufklärung immens wichtig. Denn ein Unfall mit einem Pferd oder einer Kutsche geht auch für die Autofahrer selten glimpflich aus. Die VFD schult ihre Reiter und Fahrer intensiv und klärt auch durch Informationsveranstaltungen und mit einem Info-Flyer die motorisierten Verkehrsteilnehmer auf. Denn wer weiß, wie heftig das Fluchttier Pferd auf zu nah auffahrende, zu eng überholende oder gar hupende Autos oder LKWs reagieren kann, der wird Pferden auf der Straße künftig sorgsamer und rücksichtsvoller begegnen, um sich und andere nicht in Lebensgefahr zu bringen.
Ganz wichtig bei jeder Begegnung mit Führern von PKW, Motorrädern, LKW oder Landmaschinen:
Unbedingt frühzeitig aufmerksam machen und Kontakt aufnehmen durch Handzeichen o.ä! Kaum ein motorisierter Verkehrsteilnehmer, der nicht selbst mit Pferden zu tun hat, weiß, wie das Fluchttier Pferd auf brenzlige Situationen reagieren kann und in welche Gefahr er Pferd und Reiter/ Kutscher, sich selbst und wohlmöglich unbeteiligte Dritte bringt, wenn er ihnen nicht mit der gebotenen Rücksicht begegnet.
VFD-Flyer „Fair geht vor- Pferde als Verkehrsteilnehmer" enthält wichtige Informationen für Verkehrsteilnehmer, die vielleicht Leben retten können! Erhältlich in der VFD Bundesgeschäftsstelle oder im VFDnet / Downloadbereich kostenlos herunter laden. Dieser kann gerne in den Tankstellen, bei Fahrschulen u.ä. verteilt werden!
Außerordentlich wichtig in der dunklen Jahreszeit: denkt an eure Beleuchtung! Man mag im Hellen losgeritten sein, die Dämmerung kommt jetzt immer früher. Die reflektierende Warnweste muss daher zur Standardausrüstung gehören. Im Handel gibt es zahlreiche reflektierende Artikel für Mensch und Pferd- auch die Lampe, die nach vorn weiß und nach hinten rot leuchtet. Angebracht an der dem Verkehr zugewandten Seite, i.d.R. also links. Für Gespanne gilt natürlich das gleiche, wobei Kutschen als Fahrzeuge meist ausreichend gerüstet sind. Wichtig ist, dass Ihr gesehen werdet.
Mit der Sicherheits-Weste "Abstandslogo" seid ihr in der Dämmerung und auch an dunklen Tagen gut zu sehen und durch das Abstands-Logo könnt ihr dazu beitragen, die anderen Verkehrsteilnehmern auf die Gefahr eines zu dichten Überholens hinzuweisen. Ihr könnt eine Weste für 8,- Euro zzgl. 2,- Versand im VFD-Shop bestellen.
Im VFDnet findet ihr unter dem Suchwort "dunkle Jahreszeit" viele Informationen zum Thema. hier
Leider ist vielen Menschen nicht mehr bewusst, dass Reiter und Kutschen als gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer am Straßenverkehr teilnehmen. Dabei besteht für Reiter und Kutschen ein ebenso großes Schutzbedürfnis wie für andere nicht-motorisierte Arten der Fortbewegung.
Sicherheit geht vor:
- jeder Verkehrsteilnehmer muss beim Überholen (Auto, Fahrrad, Pferd) einen ausreichenden Seitenabstand einhalten. Nach ständiger Rechtsprechung beträgt dieser 1,50 m bis 2 m.
- Wenn der Weg nicht breit genug zum überholen ist, sollte man zur Sicherheit lieber den Weg nicht verlassen und um Geduld bitten.
Die VFD begrüßt es daher außerordentlich, dass auch der ADAC sich dieses wichtigen Themas angenommen hat und damit für Aufklärung mit großer Reichweite sorgt.
Hier geht es zum Artikel des ADAC