Jeder Pferdeunfall mit Personenschaden ist für alle Betroffenen der Super-GAU. Den Opfern und ihren Angehörigen gebührt unser tiefes Mitgefühl. Auch die Unfallfahrer sind zu bedauern.

                                                                                

Ob nun Unfälle im Straßenverkehr, im Haushalt, ob Arbeitsunfälle oder solche im Freizeitbereich - entscheidend für Verbesserungsmaßnahmen ist immer die Analyse von Ursache und Häufigkeit.

Unfälle mit Pferden passieren trotz „Kutschenführerschein“. Autounfälle passieren trotz Autoführerschein.

Circa 98% aller Unfälle mit Pferden entstehen durch menschliche Fehler, lediglich ca. 2% sind "schicksalhaft". Beim Autofahren dürfte das Verhältnis ähnlich sein, lediglich die absolute Anzahl ist mehrere Potenzen höher. Als Konsequenz sind folglich die  Unfallursachen zu untersuchen, um Verbesserungen zu erreichen.

Natürlich gibt es beim Einsatz von Tieren risikoärmere und risikoreichere Bereiche. Karnevals- und Brauchtumsumzüge zählen zur zweiten Kategorie. Die „Pferdekontrolle“  wurde von den Verantwortlichen der Zugleitung für 2018 nochmals verschärft und bereits im Vorfeld außerordentlich akribisch wahrgenommen. Nicht nur wurden die Identität und der Zustand der Pferde eingehend geprüft, es fand auch die Kontrolle der „Kutscher“ und Begleiter statt. Bei Ersatzbegleitern, die nicht gelistet waren wurde der Personalausweis und die Vorlage des „Kutschenführerscheins“ der FN oder eine adäquate andere Qualifikation verlangt. All dies wurde dokumentiert. Mit mobilen Waagen wurde das Gewicht der Kutschen ermittelt.

Und dennoch: Schlimm genug, dass ein Unfall passierte. Er zeigt das vorhandene Restrisiko. Der menschliche und tierische Faktor können nicht komplett ausgeschaltet werden.

Pferde sind Bewegungstiere. Werden sie überfallartig erschreckt, ergibt sich ihr natürlicher Fluchtreflex. Das gezielte Werfen einer Flasche auf Pferde – wie dies Augenzeugen berichten - wäre ein solcher Anlass. Dies soll am 12. Februar beim Karnevalszug in Köln gegen 14:30 Uhr geschehen sein. Das scheuende Pferdegespann verletzte mehrere Personen. Die Tiere blieben unverletzt. Der Flaschenwurf auf Pferde würde damit die Qualität des Steinewerfens von Autobahnbrücken erreichen.

Stereotype Forderung zur Abschaffung von Pferden bei Fest- und Brauchtumsumzügen erfolgen durch einschlägige Kreise automatisch nach jedem Unfall. Sie sollen die Gesellschaft verunsichern und Verantwortliche unter Druck setzen. Leider ist das nötige Wissen zum typischen Tierverhalten allgemein nicht mehr verbreitet. Geschickte Formulierungen manipulieren deshalb die fachlich nicht versierte Öffentlichkeit. Zusätzlich unterstützen in bester Absicht dem Tierschutz verbundene Personen rigorose Forderungen zur Abschaffung von Pferden. Doch Mensch und Pferd sind seit Jahrhunderten eng verbunden. Sie kommen miteinander nicht ohne äußeren Grund zu Schaden!
Als Pferdesportverband geht die VFD intensiv den Weg der guten Ausbildung für Mensch und Pferd. Fachliches Wissen und Können sind die besten Grundlagen zum aktiven Tierschutz.

Titelbild Pixelio

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