Das Jakobs-Kreuzkraut (JKK) und fast alle anderen Kreuzkrautarten sind heimische Pflanzen, die Giftstoffe, sogenannte Pyrrolizidin-Alkaloide, enthalten. Auf der Weide erkennen Tiere die Pflanzen an ihrem charakteristischen Geruch und meiden sie. Im Heu oder in der Silage verlieren Kreuzkräuter aber diese Eigenschaft und werden von den Tieren gefressen. Dies hat zur Folge, dass es zu Vergiftungen kommen kann, zum Beispiel bei Pferden und Rindern. Die Problemstellung (Toxizität) ist seit Jahrzehnten bekannt. In den letzten Jahren hat sich JKK aber durch Nutzungsänderungen in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet. Es kommt durch Unterbeweidung oder Überbeweidung, mangelnde Pflege, Wetter und verschiedene anderen Faktoren als Problempflanze entwickelt. Das Jakobs-Kreuzkraut lässt sich nur schwer flächenhaft bekämpfen, da es über vielfältige Anpassungsstrategien verfügt und sehr unterschiedliche Standorte besiedelt. Zudem hat es für viele Insektenarten eine wichtige Bedeutung als heimische Nahrungs- und Habitatpflanze.
Ziel des vom Bundesamt für Naturschutz BfN geförderten Projektes „Umgang mit Kreuzkräutern auf relevanten Flächen des Naturschutzes“ ist es, zu Beginn der Vegetationsperiode 2017 einen Leitfaden mit Empfehlungen für einen differenzierten Umgang mit Kreuzkraut-Arten herauszugeben, der sowohl die Interessen des Naturschutzes als auch die der Landwirtschaft berücksichtigt und sich auf Expertenwissen abstützt.
Die VFD nahm mit Vertretern sowohl am Workshop 2016 in Augsburg, wie auch auf der internationalen Kreuzkraut-Fachtagung 2017 in Göttingen teil. Die Ergebnisse des Workshops und der Tagung sind Grundlagen für den DVL-Leitfaden und werden auf der Internetplattform veröffentlicht. Die VFD engagiert sich für einen differenzierten Umgang mit dem vielschichtigen Thema: Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea) muss kontrolliert und dort wo es massenhaft auftritt reguliert werden, wir fordern den Erhalt und Förderung artenreichen Grünlands, wir suchen konstruktive Lösungen, beteiligen uns an der Forschung, informieren und bilden weiter.
Die Maßnahmen, um die Ausbreitung des Jakobs-Kreuzkrautes zu kontrollieren, sind an der Nutzung und Größe der betroffenen Fläche sowie an der Stärke des Kreuzkraut-Besatzes auszurichten. Die wichtigste Maßnahme gegen eine Ausbreitung bzw. Ansiedlung der Pflanze ist die regelmäßige Flächenbeobachtung und ein nachhaltiges Flächenmanagement, die es ermöglicht, rechtzeitig zu reagieren bzw. einzugreifen. Vorbeugen ist wie immer besser als großflächiges Bekämpfen.
Präsentationen der Tagung hier