Der Wettergott hat es in diesem Winter mal wieder nicht gut mit uns gemeint. Sind letztes Jahr viele Ritte aufgrund des vielen Schnees ausgefallen, so fielen diesen Winter die meisten ins Wasser.

Der Nikolausritt wurde mangels Anmeldungen und aufgrund des verregneten Wetters abgesagt.

Der Adventsritt kurz vor Weihnachten fand bei trockenem, streckenweise sogar sonnigem Wetter, allerdings nur mit geringer Beteiligung statt. Es hatten sich nur 2 Reiterinnen angemeldet, die dann auch tapfer–anfangs sah es noch nach Regen aus-auf dem Stüvhof erschienen. Wir haben dann zu dritt einen gemütlich Ausritt in allen drei Gangarten gemacht und haben viel gelacht und gequatscht. Auf einen großen Kaffeeklatsch hinterher haben wir verzichtet, da wir uns auf dem 1 ½ Stunden Ausritt genug ausgetauscht hatten und der Weihnachtsdruck mit den tausend Erledigungen, die noch auf jede von uns wartete, im Nacken saß.

Im Januar stand dann der Strandritt an. Da die Ausschreibung auch im Bauernblatt erschienen war und es nach wie vor wohl ein großer Traum eines jeden Reiters ist, am Strand zu reiten, erhielten wir große Resonanz. Insgesamt meldeten sich 11 fremde Reiter/innen aus Hamburg, Bad Oldesloe und Lübeck an. Angesichts dieser großen Anzahl und des Umstandes, dass allesamt mit ihren Pferden noch nie am Strand waren, bat ich Tini und Jens-Uwe als weitere Rittführer um Verstärkung. Berit fiel leider aus, da sie im Skiurlaub war.

Am Samstagmorgen nieselte es wie erwartet. Als ich gerade verladen wollte rief mich Tini an und teilte mit, dass es in Luschendorf bereits in Schneegriesel und starken Wind übergegangen war. Gerne hätten wir den Ritt abgesagt, aber das war leider nicht möglich, da wir nicht von allen angemeldeten Reitern eine telefonische Erreichbarkeit hatten. Damit dann die Interessierten aus Hamburg und Bad Oldesloe diesen langen Weg nicht auf sich nehmen, um uns dann ohne Pferde vorzufinden, fuhren wir dann doch mit Pferden nach Scharbeutz. Dort standen wir bei Sturm und richtig fiesem Regen auf dem Parkplatz und hofften, dass nun niemand erscheinen würde. 10:50 Uhr, also 10 Minuten vorm eigentlichen Abritt, waren wir schon ganz optimistisch, dass niemand kommen würde. Aber –halt- da rollten gerade 2 Pferdeanhänger auf den Parkplatz. Die drei Lübecker waren doch erschienen.

Tini hatte noch die vage Hoffnung, dass wir sie überreden könnten, doch lieber wieder nach Hause zu fahren. Aber keine Chance!

Andreas und seine beiden 14 und 15 jährgen Töchter hatten sich schon seit einer Woche auf diesen Ritt gefreut und allerhand Vorbereitungen auf sich genommen. Außerdem meinten sie, dass sie wetterfest seien und Ihnen das Wetter nichts ausmacht. Ihnen vielleicht nicht….

Also sattelten wir im strömenden Regen und zogen alle wasserfesten Klamotten übereinander, die wir hatten. Mein Cornel steht sonst auch oft freiwillig im Regen draußen, aber auch er guckte angewidert und versuchte immer nur den Hintern gen Wind zu drehen.

Am Strand zogen wir erst einmal Richtung Osten und hatten so den vollen Regen im Gesicht. Die Pferde wussten nicht so recht wie sie sich drehen sollten. Aber wie es eigentlich immer ist…wenn man erstmal los ist und auf dem Pferd sitzt, wird es doch ganz nett. Amüsant fand ich es auch bei Gosch am Glaskasten vorbeizureiten. Dort saßen viele Leute dicht gedrängt bei einer schönen Tasse Kaffee-natürlich noch eine Decke auf dem Beinen- Blick auf die Ostsee und 6 Reiter, die durch den Regen und gegen den starken Wind anritten. Was die wohl über uns gedacht haben?!

Für die drei strandunerfahrenen Pferde war es auch spannend unter der Brücke und über die kleinen Bäche, die in die Ostsee fließen, zu reiten. Auf dem Hinweg mussten wir der Brücke noch ausweichen und an der Schlittschuhbahn vorbeireiten, die wiederum Cornel als äußerst gefährlich einstufte mit diesen ganzen Fahnen…und der Bach wurde noch zu Fuß überquert. Auf dem Rückweg gingen die Pferde schon artig unter der Brücke durch und über den Bach, als wenn dort gar nichts wäre.

Der Rückweg war mit dem Wind im Rücken auch schon fast gemütlich. Nun konnten wir uns auch mal unterhalten, ohne uns anbrüllen zu müssen und dabei den Mantel zu bändigen. Nach guten 1 ½ Stunden waren wir wieder bei den Anhängern. Mit einigen Überredungskünsten hatten wir dann auch wieder alle Pferde im Anhänger. Cornel verfrachteten wir dann mit Regendecke wieder nach draußen, damit wir im Anhänger trocken und im Windschatten stehen konnten, um aus Andreas Picknickkiste zu futtern und uns mit warmen Tee zu stärken. So hielten wir es auch noch eine knappe Stunde, bei unterhaltsamen Anekdoten aus dem Leben von Reitern und Selbstversorgern, aus.

Hoffen wir für die nächsten Ritte auf netteres Wetter…

Janine

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