Bericht von Ronja Erichsmeier mit Fotos von Rebecca Wieben

“The mission of the Western Dressage Association® is to honor the horse and to value the partnership it has provided us on our American journey. Its mission is to provide a model of training and horsemanship which optimizes this partnership for the benefit of both horse and rider” westerndressageassosiation.org

(Übersetzung: “Die Mission der Western Dressage Association ist, das Pferd zu ehren und die Partnerschaft zu schätzen, die es uns auf der amerikanischen Reise zur Verfügung gestellt hat. Die Mission ist, ein Modell der Ausbildung und Reitkunst zur Verfügung zu stellen, die diese Partnerschaft sowohl zu Gunsten des Pferdes als auch des Reiters optimiert”)

Diese Worte stehen als Einleitung auf der Website der Western Dressage Assosiation of America und damit wird bereits deutlich, dass das höchste Ziel dieser Disziplin die Wertschätzung des Pferdes und der Verbindung zwischen Pferd und Reiter ist.

Western Dressage mit HelmIns Leben gerufen wurde diese neue Reitweise 2010 in Dallas, Texas (USA). Die Gründer waren hauptsächlich Pferdetrainer, die unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung des Pferdesports waren. Auf der einen Seite wird die Rollkur im Dressursport immer populärer und auf der anderen Seite sieht man im Westernsport viele Pferde die zu früh angeritten werden und dadurch buchstäblich gebrochen werden. Die Gesundheit des Pferdes bleibt bei beiden Beispielen auf der Strecke.

So entstand die Idee eine Reitweise zu entwickeln indem man die Kunst des klassischen Dressurreitens und die traditionelle Western Horsemanship miteinander verbindet und bei der die Gesundheit des Pferdes an erster Stelle steht. Es entstand Western Dressage, eine Reitweise, die sich durch Leichtigkeit und feine Hilfen auszeichnet.

Versucht man nun das perfekte Western Dressage Pferd zu beschreiben, steht man vor einer unlösbaren Aufgabe, denn vom Pony bis zum Warmblut eignet sich jedes Pferd für diese neue Disziplin in Nordamerika. Genau dies war auch das Ziel der Gründer von Western Dressage.

Auf der Webseite der Western Dressage Association of Canada findet man folgendes Statement, welches das Fundament der Philosophie von Western Dressage bildet.

„We honour the horse and diversity of all breeds.  We value all levels of riders and the partnership they share with the horse“ www.westernstyledressage.ca

 

(Übersetzung: „Wir ehren das Pferd und die Vielfalt aller Rassen. Wir schätzen Reiter jedes Niveaus und die Partnerschaft, die sie mit dem Pferd teilen.“)

Möchte man nun an einem Turnier teilnehmen kann man zwischen verschiedenen Leveln auswählen, die vom Schwierigkeitsgrad her aufeinander aufbauen. Jedes Level beinhaltet wiederum vier Tests, die ebenfalls aufeinander aufbauen.

Das leichteste Level ist das sogenannte Introductory Level. Dabei wird in den Tests nur Schritt und Trab in einer Pattern/Aufgabe abgefragt. Jeder Test wird einzeln geritten und es bleibt freigestellt, ob man den Test auswendig lernt oder jemanden beauftragt die Pattern vorzulesen.

Das nächste Level wird durch den Galopp erweitert und eine etwas schwierigere Pattern (z.B. 15m Zirkel). Diese ersten beiden Level werden in einem 20m x 40m Dressurviereck geritten.

Die nächste Schwierigkeitsstufe bilden die Level 1 Tests in denen zum ersten mal das verlängern der Schritte im Trab und Galopp abgefragt wird, sowie kleinere Zirkel und kompliziertere Übungen, wie Vor-/Hinterhandwendung und Schenkelweichen.

Darauf folgen die Level 2-4 Tests in denen dann unter anderem einfache und fliegende Galoppwechsel und im allgemeinen eine komplizierte Pattern abgefragt wird.

Die Level 1-4 Tests werden in einem 20m x 60m Dressurviereck geritten.

Einmal im Jahr findet in Oklahoma (USA) die Western Dressage Worlds Show statt, bei der zur Zeit vor allem canadische und US-amerikanische Reiter gegeneinander antreten. Dort wird unter anderem auch ein Freestyle angeboten.

Außerdem gibt es drei verschiedene Klassen, die unabhängig voneinander bewertet werden.Die Klasse Junior/Youth bilden Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre. Alle Teilnehmer über 18 Jahren zählen zu der Klasse Adult Amateur, mit Ausnahme der Trainer und Reitlehrer, die als Open Rider eine eigene Klasse bilden.

Neben dem traditionellen Turnier gibt es beim Western Dressage auch die sogenannte Virtual Show. Diese wird meist viermal jährlich angeboten und dabei kann man seinen Test mit einer Kamera aufnehmen und muss das Video bis zu einem bestimmten Zeitpunkt einsenden. Ein RichterIn bewertet diese Tests und die Ergebnisse werden per Email und die Schleifen per Post verschickt. Diese Art von Turnier ermöglicht auch Reitern eine Turnierteilnahme, denen für ein traditionelles Turnier nicht die Mittel zur Verfügung stehen.

WD vorwärts-AbwärtsIch selber verbringe zur Zeit sechs Monate in Kanada auf dem Hof einer Pferdetrainerin. Hier bekam ich die Chance Western Dressage kennen zu lernen und an Turnieren teilzunehmen. Mir persönlich hat es diese Reitweise sehr angetan und ich schreibe deßhalb diesen Artikel, um auch andere Reiter in Deutschland mit dem Western Dressage Fieber anzustecken. Meiner Ansicht nach ist Western Dressage auch besonders für Freizeitreiter eignet und ich hoffe diese Reitweise auch in Europa bekannter zu machen. Denn was die Richter bei der Western Dressage sehen wollen sind weder raumgreifende Dressurbewegungen, noch kurztrittige Pleasure Pferde, sondern ein schön Vorwärts – Abwärts laufendes Pferd.

Für weitere Infos wenden sie sich Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  oder besuchen sie selbst die Western Dressage Aossiation in Canada  und den USA .

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