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Aimé Tschiffely, ein Schweizer aus Zofingen, vollbrachte 1925-1928 das Husarenstück und ritt mit den beiden Criollo-Pferden Mancha (dt. der Gefleckte) und Gato (dt. die Katze) von Buenos Aires rund 16‘000 km nach Washington, D.C.. Er wollte beweisen, dass die Criollos die ausdauernsten und widerstandfähigsten Pferde sind. Im Gedenken an dieses Ereignis findet jedes Jahr ein Tschiffely Memorial Ritt statt, dieses Jahr im Klöntal.

Anfang Juli trafen sich rund 30 Pferde und Reiter an zwei Standorten. Darunter auch fünf Amazonen des heimischen Reitverein Glärnisch. Eine Gruppe von neun Reitern nahm die 26 km lange Route von der linth-arena aus via Oberseetal über den Längeneggpass bis ins Richisau unter die Hufe. Es galt rund 1400 Höhenmeter zu überwinden. Währenddessen starteten vom Schiessstand Allmeind in Glarus rund 20 Reiter, um über die Klöntalerstrasse bis zum See zu reiten. Dort trennte sich die Gruppe. Während die einen den einfacheren Weg über die Strasse am rechten Seeufer entlang ritten, entschied sich der andere Teil für den Wanderweg entlang dem linken Seeufer. Übernachtet wurde wahlweise im Gasthaus Richisau oder auf dem Simmenberg-Heuboden von Michael Broder. Abends trafen sich alle Abenteuerlustigen zum Abend­­essen, welches aus Asado - einem argentinischen Schafsgericht - frittierten Brötchen und Salat bestand. Untermalt wurde der Abend durch einen Vortrag von Benno Affolter, ein wahrer Experte und Buchautor mit grossem Wissen über die Abenteuer des Auslandschweizers und Englisch-Lehrers Aimé Tschiffely.

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Am zweiten Tag wurden die Reitrouten aufgrund der Hitze den Pferden und Reitern zuliebe etwas gekürzt. Die eine Gruppe ritt in der sengenden Hitze Richtung Schwialppass, um nach einem Blick auf den Wägitalersee wieder umzukehren. Die zweite Gruppe startete vom Richisau Richtung Klöntalersee, wo sie sich ausgiebig im nicht mehr ganz so kühlen Nass erfrischten. Die Pferde stellten ihr Schwimmkönnen unter Beweis, ganz zur Freude der Reiter und der amüsierten Zu­schauer des nahe gelegenen Camping-Platzes. Dann ging es weiter Richtung Rossmatt bis zur Gasthütte Käsernalp, wo ein kurzer Erfrischungshalt eingelegt wurde. Am Abend trafen sich alle Reiter zum Abendessen im Gasthof Richisau. Anschliessend berichtete der Reitführer und Organisator Peter van der Gugten (siehe auch www.alpentrekking.ch) von seiner eindrücklichen dreimonatigen Reise zu Pferd durch Argentinien.

Am frühen Sonntagmorgen machte sich eine kleine Gruppe wieder über den Längeneggpass via Oberseetal nach Näfels auf dem Heimweg. Die anderen Teilnehmer nutzten nochmals die Gelegenheit, um im Klöntalersee zu waten oder schwimmen. Anschliessend ging’s wieder Richtung Glarus, dem Wanderweg entlang der Löntsch bis Riedern und dann nach einem letzten Verpflegungsstopp im Restaurant Bergli zum Ausgangspunkt am Schiessstand.

Zwischenablage-12Von da begaben sich die Teilnehmer aus der ganzen Schweiz, von Deutschland und sogar aus Litauen wieder auf dem Heimweg. Wir blicken zurück auf ein abenteuerliches, äusserst heisses und unfallfreies Abenteuer-Wochenende ganz im Sinne von Aimé Tschiffely! An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön all denjenigen, die zum guten Gelingen dieses Tschiffely Memorial Wanderritts beigetragen haben.

Mehr Infos zu Aimé Tschiffely (in Englisch):

www.aimetschiffely.org

Buchtipp:

Tschiffely’s Ritt – vom Kreuz des Südens zum Polarstern

von Aimé Tschiffely (ISBN 978-1-59048-203-2)

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